Generalversammlung der Echzeller Wehren: 86 Feuerwehrleute rückten 30 Mal aus

07.03.2008 - Echzell (ida) - Gemeindebrandinspektor Jan Rudel wird sein Amt im kommenden Jahr aus persönlichen Gründen aufgeben. Dies gab er während der diesjährigen Generalversammlungen aller Echzeller Feuerwehren bekannt. Zufrieden zeigte er sich mit seiner Truppe, die im vergangenen Jahr zu 30 Einsätzen, davon 20 in Echzell ausrücken musste. 86 Feuerwehrleute darunter neun Frauen sind in den vier Echzeller Feuerwehren aktiv. Froh ist er darüber, dass aus den beiden Jugendfeuerwehren in Bisses und Echzell in diesem Jahr drei Jugendliche in die Einsatzabteilungen übernommen werden können. „Das ist sehr gut, wir dürfen uns aber nicht nur auf Nachwuchs aus der Jugendfeuerwehr verlassen, sondern müssen jede Gelegenheit nutzen neue aktive Mitglieder zu werben“, sagte er. Einen Schritt dazu habe die Echzeller Wehr mit ihrem Frauenaktionstag gemacht, dieses Engagement brachte der Feuerwehr die Auszeichnung „Feuerwehr des Monats“ ein, die im Dezember vom hessischen Innenministerium verliehen wurde.

Rudel erinnerte auch an das besondere Engagement der Feuerwehren beim Hessentag und zur 1225 Jahrfeier Echzells, wo ein gemeinsamer Stand der vier Wehren auf dem Hof Frieß aufgebaut wurde. In seinem Rückblick auf die Einsätze der vergangenen Monate, fiel auf, dass die Wehrleute selbst während des Festes ausrücken mussten, da galt es eine Ölspur zu beseitigen. Mehrfach halfen die Echzeller Feuerwehren im vergangenen Jahr ausgetretenes Öl auf Straßen zu binden. Reine Brandeinsätze, an die jeder denkt, wenn der Begriff Feuerwehr erwähnt wird, sind die Minderheit unter den 30 Alarmierungen. Zwar galt es Anfang 2007 beim Großfeuer in der Schreinerei in Wölfersheim zu helfen und zwei Zimmerbrände und einen Kellerbrand zu löschen doch die Einsätze ohne Feuer sind in der Mehrzahl: Mal galt es einen Menschen davor zu bewahren in selbstmörderischer Absicht aus dem Fenster zu springen, mehrmals brachen Wasserrohre, dann galt es Bienen einzufangen. Mehrfach rückten die Feuerwehrleute zu Verkehrsunfällen aus. „Leider hatten wir hierbei mit einem Toten und sehr schwer verletzten Personen während des Einsatzgeschehens zu tun“, sagte Rudel. „Sieben der 20 Einsätze in Echzell waren wochentags und tagsüber“, erklärt der Gemeindebrandinspektor. „Im Durchschnitt standen wochentags, tagsüber 13,5 Kameraden zur Verfügung.“ Diese Einsatzstärke werde nun schon seit drei Jahren konstant gehalten. „Gut ist das aber auch nicht“, bilanziert er. Denn 2004 konnten tagsüber noch 17 Feuerwehrleute alarmiert werden.

Rudel erinnerte an die gemeinsamen Übungen. Die Großübung organisierte die Feuerwehr Bisses rund um das Gemeindehaus an der Walther-Anthes-Straße. Außerdem bildeten sich die Retter der Feuerwehren gemeinsam mit der Johanniter Unfallhilfe bei einem Tag der Technischen Hilfeleistung fort. 46 Mal nahmen die Echzeller Feuerwehrleute an Lehrgängen, Fortbildungen und Seminaren teil. „Vielen Dank für eure Bereitschaft euch weiterzubilden und die Feuerwehr damit voranzubringen“, lobte Rudel seine Kameradinnen und Kameraden. Für 2008 versprach Rudel eine Waldbrandübung zu organisieren und die Atemschutzgeräteträger votierten für eine Heißausbildung in Düsseldorf, da in Hessen in diesem Jahr diese Fortbildung nicht angeboten wird.

Jugendwartin Franziska Plöschner präsentierte eine erfreuliche Bilanz der Arbeit der beiden Jugendfeuerwehren: Anfang 2007 engagierten sich noch 19 Jungen und ein Mädchen in den Jugendwehren Bisses und Echzell. Ende des Jahres waren es 21 Jungen und fünf Mädchen. Höhepunkte für die Jugendlichen waren neben Ausflügen und Grillabenden der Berufsfeuerwehrtag, an dem der Nachwuchs im Gerätehaus an der Römerstraße übernachtete und zu etlichen Übungseinsätzen ausrücken durfte. „Hierbei konnten sie wunderbar den Teamgeist einüben“, sagte Plöschner. Oliver Herwig, Zugführer des Katastrophenschutzzuges, der samt Fahrzeug in Echzell stationiert ist, berichtete, dass in seiner Truppe 26 Einsatzkräfte aktiv sind, 19 aus Echzell, drei aus Reichelsheim und vier aus Wölfersheim. Er lobte seine Leute: „Wir hatten 87 Prozent Übungsbeteiligung, Pflicht sind 75 Prozent.“ Außerdem motivierte er die „normalen“ Feuerwehrleute zu kommen, um sich den Katastrophenschutzzug anzuschauen und an den Ausbildungen teilzunehmen.

Bürgermeister Dieter Müller würdigte die Arbeit der Echzeller Feuerwehrleute. Er erklärte über welche Versicherungen die Gemeinde ihren ehrenamtlichen Dienst abgesichert hat. Müller war auch der erste, der den beförderten Feuerwehrleuten gratulierte. Feuerwehrmänner sind nun: Christopher Weinert und Mark Henrich. Hauptfeuerwehrmänner sind: David Rubitschu, Daniel Schmidt, Florian Knöpp und Thomas Preiss. Bea Schmidt hat Lehrgänge erfolgreich absolviert und ist nun Oberlöschmeisterin.


JHV Ff Echzell

Bilden sich Feuerwehrleute in Lehrgängen fort, werden sie befördert und steigen im Dienstgrad auf. In Echzell gibt es nun zwei weitere Feuerwehrmänner, vier neue Hauptfeuerwehrmänner und eine Oberlöschmeisterin, wegen Krankheit konnten nicht alle die Beförderung selbst entgegennehmen. Von links Kai-Uwe Reuss, stellvertretender Gemeindebrandinspektor, Thomas Preiss, Mark Henrich, David Rubitschu, Bürgermeister Müller und Gemeindebrandinspektor Jan Rudel.

Text und Bild: Ines Dauernheim (freie Journalistin)