28.04.2008 – „Zusammenarbeit hat in hervorragender Weise funktioniert“ – „Gemeinsames Gerätehaus entlastet die Stadt in personeller wie materieller Hinsicht“

Zur Begrüßung der Gäste zur Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses musste der Wehrführer der Einsatzabteilung Geiß-Nidda/Bad Salzhausen, Thorsten Nagel, eine lange Liste verlesen. Bürgermeisterin Puttrich, Erster Stadtrat Becker, die Stadträte, die Fraktionsvorsitzenden, die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung, die Ortsvorsteher der beiden Ortsteile und die Ortsbeiratsmitglieder, der ehemalige Bürgermeister Jung, der ehemalige Landtagsabgeordnete Dietz, der Stadtbrandinspektor Holland, der ehemalige Stadtbrandinspektor Edelmann, Ehrenstadtbrandinspektor Jäger, Stadtjugendfeuerwehrwart Nagel, die Vereinsvorsitzenden der örtlichen Vereine und der Feuerwehrvereine, die Wehrführer, Pfarrer Hampel, Pfarrer Sievers, die Vertreter der beteiligten Firmen, Bauamtsleiter Füller, die Kameradinnen und Kameraden und deren Angehörige und Bürgerinnen und Bürger von Geiß-Nidda. Alle waren gekommen, um die feierliche Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses von Geiß-Nidda/Bad Salzhausen mitzuerleben.

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Die offizielle Schlüsselübergabe: Thorsten Nagel, Lucia Puttrich, Bernd Schmidt und Lothar Neckermann (v.r.)
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August-Wilhelm Aßmus hatte als Einzugsgeschenk einen „Firstgockel“ mitgebracht.

Bei schönstem Sonnenschein konnten die Gäste das moderne Gebäude in Augenschein nehmen. Der Anbau verfügt über zwei neue Fahrzeugboxen mit zirka 100 Quadratmeter Nutzfläche, einen Schulungsraum im Obergeschoss mit zirka 75 Quadratmetern und Funktionsräume mit rund 69 Quadratmetern. Kurzfristig umsetzbar war die rund 270.000 Euro teure Maßnahme nicht zuletzt wegen der sehr umfangreichen Eigenleistungen durch die Feuerwehren. So wurden verschiedene Abbrucharbeiten, Dachdeckerarbeiten, Haustechnik, Dachdämmung, Malerarbeiten, Trockenbau- und Schreinerarbeiten in Eigenhilfe ausgeführt. Ein statischer Nachtrag und die statische Überwachung wurden vom Büro von der Heid kostenlos erbracht. Insgesamt wurden 2500 Stunden von den freiwilligen Helfern geleistet.

Stellvertretender Wehrführer Bernd Schmidt ließ in seiner Ansprache die Fusion der beiden Wehren Revue passieren, die sich sehr harmonisch gestaltet hatte. Immerhin waren vor 30 Jahren mit der gemeinsamen Jugendfeuerwehr Geiß-Nidda und Bad Salzhausen die ersten Schritte gemacht worden. Zur Gewährleistung der Tagesalarmsicherheit beschlossen die beiden Stadtteile eine enge Zusammenarbeit mit regelmäßigen gemeinsamen Übungen. 1994 wurde eine gemeinsame Alarmierung vereinbart. Im November 2005 wurde der endgültige Zusammenschluss besiegelt, im März eine gemeinsame Wehrführung gewählt. Der Fusionsvorgang endete mit der feierlichen Übergabe des gemeinsamen Gerätehauses.

Wehrführer Thorsten Nagel erinnerte daran, dass vor 13 Jahren an selber Stelle bereits ein neuer Umbau eingeweiht worden war. Durch die raschen Entwicklungen sei allerdings nun eine weitere Baumaßnahme notwendig geworden. Der Arbeitsbeginn war noch vor dem offiziellen Spatenstich erfolgt. Der hessische Innenminister Volker Bouffier hatte am 20. Dezember den Landeszuschuss in Höhe von 140.000 Euro überbracht.

Der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Geiß-Nidda Lothar Neckermann wusste, dass er sich mit seinen Dankesworten auf eine schwierige Rede einließ, wollte er doch jede Leistung angemessen würdigen: Den besonderen Einsatz der Bürgermeisterin, des Ortsbeirats und des Ortsvorstehers Kurt Müller sowie des Kameraden Heiko von der Heid, der die Bauarbeiten mit koordiniert hatte. Er bedankte sich bei den Gremien, die den Bau ermöglicht hatten, den an der Umsetzung beteiligten Firmen, und den Bürgerinnen und Bürgern für ihre Unterstützung. Sein besonderer Dank galt den vielen Helfern aus den Reihen der Feuerwehr, die den Bau in unermüdlicher Eigenarbeit mit vorangetrieben hatten.

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Der Fuhrpark konnte ebenfalls genauestens unter die Lupe genommen werden. Hier zwei Steppkes im ELW. Noch hat der junge Fahrer keine Ambitionen, mal Feuerwehrmann zu werden. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
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Welche ein Tag! Die Jugendmannschaft hatte den ersten Platz beim Bundeswettbewerb errungen, in diesem Fall bei den offenen Stadtmeisterschaften in Stockheim. Stolz tragen die jungen Leute den Pokal „nach Hause“.

Bürgermeisterin Lucia Puttrich hob das besondere Vertrauensverhältnis hervor, das zwischen Stadt und Feuerwehr bestehe. „Die Zusammenarbeit von freiwilligen Helfern, dem Bauamt und den beauftragten Firmen hat in hervorragender Weise funktioniert“, lobte sie, und mit Blick auf das neue Feuerwehrdomizil, „und das Ergebnis ist richtig gut geworden.“ Aufgabe der Stadt sei die Gewährleistung des Brandschutzes. Die Zusammenlegung von zwei Gerätehäusern an einen Standort entlaste die Stadt in personeller wie finanzieller Hinsicht.

Stadtbrandinspektor Matthias Holland, ehemaliger Stadtbrandinspektor Martin Edelmann, Ortsvorsteher Kurt Müller und der ehemalige Landtagsabgeordnete Klaus Dietz schlossen Grußworte an. Letzterer habe nach eigenem Bekunden „zwar nicht selbst Hand angelegt, aber die Hand gehoben bei der Bewilligung des Landeszuschusses“. Birgit Kartmann brachte Glückwünsche und ein Geschenk von den Landfrauen, August-Wilhelm Aßmus überreichte einen „Firstgockel“ zum krönenden Abschluss des neuen Feuerwehrgerätehauses.

Zum Unterhaltungsprogramm hatten sich das Parforcehorncorps Nidda und die Tanzgruppe der Landfrauen eingefunden. Es folgte eine beeindruckende Demonstration der Folgen einer falschen Fettbrandbekämpfung. Ein weiterer Grund zur Freude war die zwischenzeitlich hereinkommende Meldung, dass die Jugendfeuerwehr den ersten Platz bei der offenen Stadtmeisterschaft in Stockheim errungen hatte. Die siegreiche Mannschaft und der große Wanderpokal wurden mit Jubel empfangen. Die Frauen der Feuerwehrmänner hatten sich ebenfalls eine Überraschung für diesen Tag ausgedacht, wie der spaßeshalber flugs zum „Frauenbeauftragten“ beförderte Achim Nagel verkündete. So trat eine lustige Frauentruppe mit einem umgetexteten Faschingslied auf und beteuerte den perplexen Gatten: „Ihr habt enn Helm auf dem Kopf, das macht euch schöner.“

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Einweihung des Feuerwehrgerätehauses bei schönstem Sonnenschein.
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Der Auftritt der „Feuerwehrmännerfrauen“ war eine Überraschung: „Ihr habt enn Helm auf dem Kopf, das macht euch schöner….“

Text und Bilder: Iris Hartebrodt