04.02.2020 – Presse und Fernsehen berichten von der Misere

Nidda – Am Donnerstag war das HR-Fernsehen sowie die Presse im Stadtgebiet zu Gast um über die Problematik des Handynetzes sowie des Funknetzes der Hilfsorganisationen zu berichten.

Ein Beispiel: Donnerstag, 12.12.2019 – die L3135 bei Ober-Lais wird plötzlich glatt und es kommt zu mehreren Unfällen, einer davon endet tödlich. Einige Unfälle werden an diesem Abend nur durch Zufall von Einsatzkräften auf der Rückfahrt des vorherigen Einsatzes bemerkt, nachdem die Betroffenen keinen Handyempfang bekommen hatten und daher keinen Notruf absetzen konnten. Eine Rückmeldung der Einsatzkräfte war auch nicht oder nur abgebrochen möglich, weil das Funknetz an dieser Stelle ebenfalls keine Verbindung hat.

Dieser Vorfall ist einer von vielen, bei denen es speziell im Gebiet Fauerbach, Schwickartshausen und Ober-Lais zu Verbindungsproblemen kommt. „Uns geht es nicht darum ins Fernsehen zu kommen, sondern wir möchten unterstützen den Missstand aufzudecken“ erläutert Stadtbrandinspektor Benjamin Balser bei der Vorbesprechung zu den Aufnahmen für die HR-Sendung "defacto" (Montag, 20.15 Uhr im HR) und geht darauf ein, warum die Feuerwehr die Dreharbeiten gerne mit einer Einsatzübung unterstützt.

Vorab hatten die Stadtbrandinspektoren Probefahrten unternommen. „Es ist kein flächendeckendes Problem, dass die Funkverbindung nicht funktioniert. Eher gleicht das Funknetz einem Teppich mit vielen Löchern. Man muss sich in die Betroffenen hineinversetzen: Man möchte in einer Extremsituation einen Notruf absetzen und hat keinen Empfang. Wer hat hier die Ruhe erst Minuten nach dem idealen Standort zu suchen? Im Gegenzug stehen unsere Einsatzkräfte vor Ort und können bei Bedarf keine Kräfte nachfordern. Oder wir müssen eigentlich an der Einsatzstelle benötigtes Personal losschicken um einen Standort mit Funkverbindung zu finden“ so der Leiter der Feuerwehr nach den Fahrten.

Des Öfteren wurde der Missstand bereits gemeldet, bisher leider ohne Erfolg. Nun kamen das Fernsehen und die Presse auf die Feuerwehr Nidda zu, um die Misere öffentlich zu machen. Die Feuerwehrleute erhoffen sich davon eine Verbesserung der Situation gerade für Notfälle. Unter diesem Aspekt führte die Feuerwehr am Donnerstag der Presse die Problematik vor und präsentierte ihre Arbeit in einer Einsatzdarstellung. Ein „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ wurde in einem Gebiet von Fauerbach angenommen, in dem kein Handy- und Funkempfang besteht.

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Ein weiteres Problem für die Einsatzkräfte ist, dass der Empfang der digitalen Pager nicht funktioniert. „Unsere Einsatzkräfte tragen die Pager bei sich, bekommen die Alarmierung oft aber erst dann mit, wenn das Löschfahrzeug mit Sondersignal an ihnen vorbeifährt. Dieses Personal fehlt dann natürlich an der Einsatzstelle“ erklärt Stadtbrandinspektor Benjamin Balser während der Dreharbeiten. Dieses Problem gibt es flächendeckend im kompletten Stadtgebiet. Diese Problematik ist im Löschbezirk Ost leider kein Einzelfall.

Die Feuerwehr Nidda hofft, dass jetzt im Sinne der Sicherheit kurzfristig gehandelt und das Funkproblem behoben wird. Die Feuerwehleute möchten helfen, dafür muss aber die Technik vom Notruf über die Alarmierung bis zum Funk an der Einsatzstelle funktionieren.

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Text und Bilder: Benjamin Balser, SBI Nidda