20.03.2009 - Echzell (ida) - Oliver Herwig neuer Stellvertreter - Unwetter erforderten 55 Einsätze - Feuerwehrstandort Echzell wird ausgebaut
Jan Rudel bleibt Gemeindebrandinspektor in Echzell. 49 der 55 anwesenden Feuerwehrleute aus den Einsatzabteilungen der Feuerwehren votierten für den 38-Jährigen. Sein neuer Stellvertreter ist Oliver Herwig (34), Zugführer des in Echzell beheimateten vierten Löschzugs Wetterau des Katastrophenschutzes. Im Amt bestätigt wurde auch Jugendwartin Franziska Plöschner. Daniel Schmidt amtiert als Schriftführer des Wehrführerausschusses. Rudel blickte auf ein Jahr mit vielen Einsätzen und Fehlalarmen für die vier Echzeller Einsatzabteilungen - Bingenheim, Bisses, Gettenau und Echzell - zurück. 94 Mal rückten die ehrenamtlichen Helfer im vergangenen Jahr aus. Die meiste Arbeit gab es nach Unwettern: 55 Mal waren sie dafür im Dienst. Bei sieben Einsätzen galt es, Ölspuren zu binden. Oft seien die Verursacher unbekannt geblieben, kritisierte Rudel. Zu Löscheinsätzen rückte man zwölf Mal aus. Besonders ärgerlich, so Rudel, seien die sieben Fehlalarmierungen im vergangenen Jahr gewesen. "Die 6141 Einwohner unserer Gemeinde konnten sich auf ihre Feuerwehren verlassen. Sämtliche Einsatzstellen im Gemeindegebiet wurden innerhalb der gesetzlichen Hilfsfrist von zehn Minuten erreicht", bilanzierte Rudel. Den vier Einsatzabteilungen gehören 78 Feuerwehrmänner und acht Feuerwehrfrauen an. 35 ehemals Aktive sind in der Alters- und Ehrenabteilung. Rudel lobte die Arbeit der beiden Jugendfeuerwehren, aus denen im vergangenen Jahr drei Neuzugänge in die Einsatzabteilungen übernommen wurden. 18 Feuerwehrleute besuchten Lehrgänge und Seminare, einige von ihnen bildeten sich mehrmals fort. Die Echzeller absolvierten gemeinsam mit der Johanniter Unfallhilfe einen Tag der Technischen Hilfeleistung.
Im kommenden Jahr werde der Feuerwehrstandort Echzell ausgebaut, kündigte Rudel an. Nachdem im vergangenen Jahr ein Sturm das Dach der Leitstelle in Friedberg stark beschädigte, entschloss sich der Wetteraukreis, für den Notfall besser gerüstet zu sein. Deshalb werden in Echzell neue Telefonanlagen, Antennen, Bildschirme und UMTS-Technik angeschafft. "Die ermöglicht es, das Leitstellensoftwaresystem auch im Einsatzleitwagen zu bedienen", erklärte Rudel.
Der Einsatzleitwagen zwei hat seinen Standort in Echzell. Wie der vierte Löschzug Wetterau, der derzeit aus 24 Einsatzkräften besteht. Die Echzeller Katastrophenschützer bildeten sich in 1630 Stunden fort und rückten zu acht Einsätzen aus, berichtete Zugführer Oliver Herwig. Rudel warb bei seinen Kollegen dafür, die Chance zu nutzen, Ende August an der Heißausbildung in Bad Nauheim teilzunehmen. In einem Übungscontainer werden Temperaturen von etwa 1 000 Grad erreicht, in denen die Feuerwehrleute üben werden.
27 Jugendliche, davon sieben Mädchen, werden in den beiden Jugendfeuerwehren an die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt, erklärt David Rubitschu. Von den 234 Stunden, die die Jugendwarte mit dem Nachwuchs verbrachten, zählten 152 Stunden reine Feuerwehrausbildung. Unter anderem absolvierte die Jugendwehr ein Berufsfeuerwehrwochenende: Binnen 24 Stunden musste sie verschiedene Aufgaben lösen. Außerdem nahmen die Jugendlichen an einem Naturschutzprojekt teil. Sie pflanzten und bauten ein Bienenhotel. Während der Apfelwoche ernteten sie Äpfel und verarbeiteten diese zu Gelee. Ein Besuch der Leitstelle, Sportwettbewerbe, Grillen sowie Aktionen am Tag der offenen Tür gehörten außerdem zum Programm. Dank für ihr ehrenamtliches Engagement erhielten die Feuerwehrleute von Bürgermeister Dieter Müller. Er lobte zudem, dass die Feuerwehr ihre Wertgegenstände zukünftig mit Code-Nummern nach dem FEIN-System versieht.
18 Feuerwehrkräfte bildeten sich weiter und wurden während der Hauptversammlung befördert: Monika Adler, Ulrich Beck, Thomas Diederich, Mark Henrich, Patrick Kapeller, Sebastian Kapeller, Dieter Koburger, Harald Lippitsch, Denny Nellessen, Christian Orth, Matthias Pipp, Patrick Pipp, Marcel Reuning, David Rubitschu, Bea Schmidt, Christopher Weinert, Jörg Wetzstein und Uwe Wichmann. Gemeindebrandinspektor Rudel dankte ihnen für dieses Engagement.
Das neue Führungsteam der Feuerwehr Echzell: Gemeindebrandinspektor Jan Rudel, sein Stellvertreter Oliver Herwig, Jugendfeuerwehrwartin Franziska Plöschner und Bürgermeister Dieter Müller
Gemeindebrandinspektor Rudel mit den Beförderten: Bea Schmidt (Hauptlöschmeisterin), Patrick Pipp (Feuerwehrmann), Monika Adler (Feuerwehrfrau), Dieter Koburger (Hauptfeuerwehrmann), Jörg Wetzstein (Löschmeister), Bürgermeister Dieter Müller und Marcel Reuning (Feuerwehrmann).
Text und Bilder: Kreis-Anzeiger vom 26.03.2009