15.04.2009 – Von Freitag bis Sonntag viele „Einsätze“ professionell abgearbeitet – Dank an Betreuerteam

Bad Vilbel-Heilsberg – Es ist Samstagmorgen kurz vor 7.00 Uhr, als ein Alarm die 14 Jugendlichen aus ihren Feldbetten reißt. Eilig schlüpfen sie in ihre Uniformen und eilen zu den Fahrzeugen. Doch es stellt sich recht schnell heraus, dass es sich nur um einen Fehlalarm handelt. Also kann erst einmal ausgiebig gefrühstückt werden. Während einige Jungs die Feldbetten zur Seite räumen, um in den beengten räumlichen Verhältnissen des Heilsberger Gerätehauses Platz für die Tische zu schaffen, eilt der Essenstrupp bereits in die Küche um alles vorzubereiten. Insgesamt lassen sich elf Jungen und drei Mädchen die Frühstücksbrötchen schmecken, während sie gedanklich schon bei den nächsten Einsätzen sind.

Die Jugendlichen sind in diesem Jahr zwischen 9 und 16 Jahren alt. Der jüngste Brandschützer ist erst seit einigen Wochen bei der Jugendfeuerwehr. Aber auch mit seinen 9 Jahren muss er schon beim Küchendienst anpacken. Betreut werden die Jugendlichen von Jugendwart Heiko Federlein, seinem Stellvertreter Carsten Ruß, sowie den Betreuern Esmeralda Hausotter, Tobias Löser und Daniel Reibestein. Als Fahrer unterstützen André Holzdörfer und Daniel Humburg die Betreuer im Wechsel.

Am Vormittag steht für die jungen Brandschützer noch ein Ausbildungstermin bei der Berufsfeuerwehr in Frankfurt an. Hier dürfen sie einmal wie die „Großen“ durch die Atemschutzstrecke kriechen. „Durch den frühzeitigen Umgang mit dem Thema Atemschutz hoffen wir unseren Jugendlichen die Scheu zu nehmen, die bei einigen jungen Kameraden in der Einsatzabteilung bei diesem Thema mal auftreten kann. So versuchen wir unserem Nachwuchs spielerisch die ersten Grundlagen zum Einsatz unter Atemschutz zu vermitteln“, berichtet Jugendwart Heiko Federlein.

Nach der Rückkehr ins Gerätehaus folgt das Mittagessen. Doch die laut Dienstplan vorgesehene Mittagspause wird jäh durch den schrillen Alarmton unterbrochen, der in diesem Fall verkündet, dass sich ein Tier in Not befindet. So geht es mit zügiger Fahrt an den Ort des Geschehens. Hier haben sich bereits eine Menge Schaulustiger eingefunden, die die Feuerwehr sehnlichst erwarten. Kurz nach dem Eintreffen der jugendlichen Einsatzkräfte geht es ganz schnell. Die Türen der Fahrzeuge öffnen sich, Einsatzbefehle werden gegeben und schon machen sich die ersten Trupps zur Rettung des eingeschlossenen Hundes auf den Weg. Der eingestürzte Zugang wird schnell freigelegt und das sichtlich erleichterte Herrchen, kann seinen Hund endlich wieder in den Arm nehmen.

Zurück im Gerätehaus nutzen die Jugendlichen die Chance einen Film zu schauen. Doch dass sie damit nicht weit kommen würden, ahnt zu diesem Zeitpunkt niemand. Sie sollten an diesem Tag noch zwei Schwimmer, die mit ihrem Boot gekentert waren, aus dem Ritterweiher retten, sowie einen Brand auf dem ehemaligen Schießplatzgelände löschen.

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Feuer auf dem Schießplatz
Hintere Reihe v.l.: Tarkan Gürsan, Dustin Funk, Fabio Moll, Susanne Ebhart, Björn Winkler, Dennis Humburg
Mitte und Vorne v.l.: Stefan Wulf, Alexandra Farley, Jonas Ascher, Alicia Farley, Robert Wulf, Marius Klein, Miklos Reiter, Erik Ebhart

Bereits am Freitagabend hielt sie ein kleineres Feuer und eine Personensuche auf Trab, so dass am Sonntagmittag nach dem letzten Einsatz nicht nur die fünf Betreuer der Jugendlichen kaputt waren. Ausgerechnet ein Kellerbrand mit mehreren Verletzen sollte das von Jugendwart Heiko Federlein seit Monaten geplante Übungswochenende abschließen. Also mussten alle noch einmal konzentriert zu Werke gehen und die eingeschlossenen Personen befreien. Als eine „hervorragende und blitzschnelle Leistung“ bezeichnete der stellvertretende Zugführer Frank Dörrbecker die Leistung der Jugendlichen bei diesem Einsatz. Auch die vielen aktiven Helfer und Betreuer konnten dem nur beipflichten. Nach diesem so erfolgreichen letzten Einsatz ging es an das Saubermachen aller Geräte und Fahrzeuge. Danach ließen sich die jungen Feuerwehrleute zusammen mit den Eltern und Helfern endlich das abschließende Mittagessen schmecken. Der Feuerwehrverein stellte Leberkäse, Braten und Getränke bereit. Die Eltern brachten selbst gemachte Salate und Nachspeisen mit. Die Verantwortlichen der Jugendfeuer danken hierfür recht herzlich.

Noch größer fiel das Lob für die vielen Helfer aus. Diese waren mehrere Stunden je Einsatz beschäftigt, um den Jugendlichen möglichst realistische und anspruchsvolle Szenarien zu schaffen. Der erst vor kurzem mit der internen Ehrung des „Großen Bruders der Jugendfeuer“ ausgezeichnete Roland Ascher wurde besonders hervorgehoben. Er hatte fast alle Einsätze koordinierte und die Einhaltung des Konzepts überwacht. „Ohne unsere Kameraden aus der Einsatzabteilung wäre dieses Übungswochenende nicht möglich gewesen. Wir danken ihnen sehr.“ fasst Federlein zusammen.

Das Übungswochenende, das es auf dem Heilsberg in dieser Form bereits seit 2003 gibt, war damit wieder ein großer Erfolg. Nach den Ferien beginnt die Vorbereitung auf die Sommerperiode, in der wieder verstärkt sportliche Aktivitäten und die Teilnahme an Wettbewerben und Zeltlagern auf dem Dienstplan stehen.

Interessierte Jugendliche im Alter von 9 bis 16 Jahren sind herzlich eingeladen zur Jugendfeuerwehr zu kommen. Außer in den Ferien treffen sie sich immer montags von 17.30 bis 19.30 Uhr. Eine Kontaktaufnahme ist auch über Jugendwart Heiko Federlein, Tel. 0177/4551712, möglich.

Text und Bild: Heiko Federlein, Jugendwart FF Heilsberg