01.05.09 - Reichelsheim/Großfahner - Den 1. Mai nahm die Reichelsheimer Feuerwehr zum Anlass das Salzbergwerk Merkers und einen alten Kameraden zu besuchen: das ehemalige Löschgruppenfahrzeug "LF8" der Reichelsheimer Wehr.
Erste Station des Mai-Ausfluges war das Salzbergwerk Merkers, unmittelbar an der hessisch/thüringischen Grenze in der Nähe von Vacha und ein Erlebnis für die Einsatzkräfte, die sonst eigentlich nur "Übertage" tätig sind: Mit viel bergmännischem Humor erlebten die 20 Reichelsheimer eine rund 20 Kilometer lange Reise unter Tage. Nachdem die Gruppe über den Schacht rund 500 Meter tief in das Bergwerk eingefahren war, ging es auf der 500 m-Sole mit kleinen Lkws weiter durch das Bergwerk. Unterwegs wurde der Abbau des Kalisalzes mittels Sprengung und schweren Maschinen erläutert. An der Kristallbar in 800 Meter Teufe konnte man sich nach Besichtigung der 1980 entdeckten Salzkristallhöhle bei einem Getränk erfrischen. Das war auch nötig um den Salzgeschmack bei rund 28 °C Lufttemperatur wegzuspülen. Weitere Stationen auf der Tour durch das Bergwerk waren der Großbunker, in dem rund um "Alf" - dem größten untertägigen Schaufelradbagger - u.a. auch Konzerte stattfinden. Die hier vorgeführte Lasershow bei passender Musik war ein besonderes Erlebnis. Historische Einblicke in die Geschichte und den Bergbau boten der "Goldraum", in dem im Zweiten Weltkrieg u.a. die deutschen Goldreserven eingelagert wurden, sowie das Bergbaumuseum. Nach rund drei Stunden unter Tage ging die Ausflugsfahrt weiter ins thüringische Großfahner.
Am 1. Mai feiert die Feuerwehr Großfahner traditionell das Maifest, zu dem die Großfahnerschen Kameraden zusammen mit Bürgermeisterin Karin Schneider die 20 Kameradinnen und Kameraden aus Reichelsheim herzlich begrüßten.
Großfahner liegt etwa 17 Kilometer nordöstlich von Gotha, hat ca. 900 Einwohner und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Fahner Höhe, die nach dem gleichnamigen bewaldeten Höhenzug südlich der Gemeinden Groß- und Kleinfahner benannt wurde. Die beiden Gemeinde sind zusammen mit Gierstädt auch als "Fahnersche Kirschdörfer" bekannt.
Bei einem Rundgang durch Großfahner stellten die Reichelsheimer, die teilweise 1992 das letzte Mal zu Besuch waren, fest, dass sich einiges in dem malerischen kleinen Örtchen getan hat. Der alte Löschteich ist beispielsweise verschwunden und wurde durch eine bepflanzte Verkehrsinsel mit Bushaltestelle ersetzt. Viele Häuser - so auch die Peter- und Paulkirche - wurden saniert und restauriert.
Dienst im thüringischen Großfahner versieht.
Nach 28 Jahren wurde 1992 das Reichelsheimer Löschfahrzeug durch ein Löschgruppenfahrzeug vom Typ "LF16/12" ersetzt. Die Stadt Reichelsheim übergab das alte Fahrzeug als Leihgabe an die thüringische Gemeinde Großfahner, die nach der Wende in Kommunalfragen von der Stadtverwaltung Reichelsheim unterstützt wurde. Von den dortigen Kameraden wird das Fahrzeug vom Typ LF8 liebevoll "Willi" genannt. Mit viel Liebe wird das Fahrzeug dort heute noch gehegt und gepflegt. Auf einem Faun F24DL Fahrgestell (eines der wenigen seiner Art) wurde es 1964 bei der Feuerwehr Reichelsheim in Dienst gestellt. Das Fahrzeug hat einen 64 PS starken 4-Zylinder Dieselmotor, wiegt etwa 5,3 Tonnen und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 74 Kilometern pro Stunde. Der Aufbau stammt von Magirus und beinhaltet neben einer Tragkraftspritze die feuerwehrtechnische Beladung für eine Löschgruppe.
Text und Bilder: Alexander Hitz (Wf FF Reichelsheim)