09.12.2014 - Wölfersheim - In den Uferbereichen schwimmen zahlreiche tote Fische. Mangelnder Sauerstoff ist Ihnen zum Verhängnis geworden.
Ein Fischsterben sorgte am Dienstagabend für einiges an Aufregung am Wölfersheimer See. Die Feuerwehren aus allen Ortsteilen waren im Einsatz, um dem Gewässer und seinen Bewohnern Hilfestellung zu geben.
Als am späten Nachmittag das Telefon im Rathaus klingelte herrschte dort sofort Aufruhr. Am Wölfersheimer See wurde Gewässeralarm ausgelöst. Innerhalb kürzester Zeit kontaktierten sich Gemeinde, Feuerwehr, Polizei, Untere Wasserbehörde, Angelsportverein und See-Gutachter der Gemeinde. Der Grund für das Sterben der Fische konnte schnell geklärt werden. Es hat zu lange nicht geregnet und es ist sehr kalt. Die oberen Wasserschichten kühlen sich dadurch ab und sinken nach unten. Die unteren warmen Schichten mit wenig Sauerstoff steigen nach oben. In der Folge herrscht an der Oberfläche des Sees Sauerstoffmangel. Die Fische suchten am flachen Ufer Rettung, wo noch ein wenig Sauerstoff vorhanden war. Es kam jedoch zu einem erheblichen Fischsterben.
Die einzige Möglichkeit, den Tieren zu Helfen und ihren Tod zu verhindern, war die schnellstmögliche Einbringung von Sauerstoff. Aus diesem Grund wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus allen Ortsteilen alarmiert. Mit insgesamt 12 Fahrzeugen waren die Einsatzkräfte vor Ort. Rund 8.000 Liter Wasser pro Minute konnten mit den Pumpen umgewälzt werden. „Wir haben diese Maßnahme auf Anraten des See-Gutachters und der Unteren Wasserbehörde unverzüglich umgesetzt, um das Fischsterben zumindest abzubremsen und zu mildern.“ berichtet Bürgermeister Rouven Kötter, der über den gesamten Einsatz vor Ort war. „Kurzfristig war schnelles und zielgerichtetes Handeln notwendig. Wie hilfreich dieser Einsatz war, lässt sich nur schwer abschätzen, aber es war unsere einzige Möglichkeit.“ Ab Mittwoch wird ein Löschmonitor der Firma Firedos aus Berstadt eingesetzt, der den See weiter mit Sauerstoff versorgen wird. Außerdem gibt der Wetterbericht Grund zur Hoffnung.
„Einen Tag zuvor hat die Gemeindevertretung den Haushalt für das kommende Jahr beschlossen. Darin stehen 150.000 € für die Verbesserung der Wasserqualität.“ so Kötter. „Auf den heutigen Beweis für die Notwendigkeit dieser Haushaltsmittel hätten wir gerne verzichtet!“ Was genau unternommen wird, um die Wasserqualität nachhaltig zu verbessern, soll gemeinsam mit dem Gewässer-Gutachter erarbeitet werden. Hauptproblem ist der Einlauf des geklärten Wassers der Kläranlage in den See. Es werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert, wie man dieses künftig verhindern kann. Außerdem ist eine Sauerstoffzufuhr über eine Umwälzpumpe im Gespräch, die mit Solarenergie betrieben werden könnte. Diese Lösungsmöglichkeiten der Zukunft waren am Dienstag allerdings nebensächlich, denn hier ging es um kurzfristige Hilfe. Insgesamt drei Stunden waren die ehrenamtlichen Einsatzkräfte vor Ort im Einsatz. „Es gibt sicherlich spannendere Einsätze, als zwei Stunden lang bei Kälte einen See zu bewässern. Ich danke allen Einsatzkräften für ihre Mitarbeit. Mein Dank gilt auch allen anderen Beteiligten an diesem Einsatz, dem Angelsportverein für die zeitnahe Alarmierung und der Unteren Wasserbehörde für die konstruktive Zusammenarbeit. Das Ausmaß des ganzen lässt sich erst in ein paar Tagen absehen. Ich hoffe, dass wir bis auf weiteres von solchen Ereignissen verschont bleiben und mit unseren langfristigen Hilfsmaßnahmen Erfolg haben.“ Einen gesonderten Dank richtete Kötter abschließend an die Metzgerei Pfarrer und die Bäckerei Moos, die kurzfristig für Verpflegung am Einsatzort sorgten, sowie das Team des Hochseilgartens für die Unterstützung der Einsatzkräfte.
10.12.2014 - Großeinsatz hat geholfen: Vertreter des Angelsportvereins haben heute Morgen gegen acht Uhr eine Begehung des Sees durchgeführt. Auch Vertreter der Gemeinde waren nochmals vor Ort. Es waren keine weiteren toten Fische mehr auszumachen. Auch das Getümmel der nach Sauerstoff suchenden Fische im flachen Uferbereich hat aufgehört. Laut Einschätzung der Angler war der Einsatz der Feuerwehr erfolgreich. Auch das heutige Wetter kam der Entwicklung am See sehr entgegen. |
Alle 5 Ortsteilwehren waren im Einsatz am See
In Ufernähe wurden vermehrt tote Fische aufgefunden
Text & Fotos: Gemeinde Wölfersheim (www.woelfersheim.de)