18.01.2019 – Gewalt gegen Einsatzkräfte – Feuerwehr bedrängt und bedroht

Nidda – In der Silvesternacht sind Einsatzkräfte der Feuerwehr am Niddaer Marktplatz extrem bedrängt und durch rücksichtsloses Verhalten „sehr bedroht“ worden. Jetzt richtet sich die Feuerwehr an die Bevölkerung.

158 Mal rückten die Niddaer Feuerwehren im vergangen Jahr 2018 aus. Das dabei abgearbeitete Aufgabenspektrum war riesig, von der Ölspur, Hilfeleistungen, Amtshilfen, Bränden, bis zu Verkehrsunfällen mit verletzen oder gar Toten. Die 450 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren lassen alles stehen und liegen, begeben sich an ihre Feuerwehrhäuser, um von dort innerhalb von wenigen Minuten auszurücken. Ihre Aufgaben sind klar: Den Menschen in Not helfen! Ihnen Helfen!

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Einsatzkräfte der Feuerwehr Nidda wurden in der Silvesternacht mit Raketen und Böllern beschossen.

Das oberste Gebot der Feuerwehr ist die Menschenrettung. Jeder kennt dieses gute Gefühl, nach einem Einsatz etwas Wichtiges und Gutes geleistet zu haben. „Was aber ist, wenn die Feuerwehr bei ihrer Einsatztätigkeit derart behindert und bedroht wird, dass wir uns in der Ausübung unseres freiwilligen, ehrenamtlichen Dienstes nicht mehr sicher fühlen?“, fragen die Feuerwehrleute.

Am Silvesterabend um 23.59 Uhr war die Feuerwehr Nidda zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage ins Niddaer Heimatmuseum gerufen worden. Der Grund war, wie schon an vorherigen Silvestertagen, Rauch von Silvesterraketen und Böllern. Beim Eintreffen am Einsatzort wurde die Feuerwehr extrem behindert. „Was passierte macht uns sprachlos: Während der Einsatzmaßnahmen mitten in der Altstadt von Nidda wurden Einsatzfahrzeuge rücksichtslos zugeparkt, Raketen unter die Drehleiter abgeschossen, Batteriefeuerwerke absichtlich in Richtung der Einsatzkräfte abgebrannt.“ Der Einsatzleiter hatte daraufhin die Polizei zur Unterstützung angefordert, die durch das hohen Einsatzaufkommen in jener Nacht leider nicht zeitnah zur Verfügung stehen konnte.

Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen sind 365 Tage im Jahr einsatzbereit. An Silvester, an Weihnachten, an Sonn- und Werk- oder jedem anderen Tag. Familienfeste werden plötzlich verlassen, private Termine ignoriert. Die Einsatzkräfte leisten Tausende Stunden damit den Bürgerinnen und Bürgern im Gemeindegebiete sicher und schnell geholfen werden kann. „Auch wir wollen uns sicher fühlen und bitten darum, nicht die Augen zu verschließen und wegzusehen, sondern zu erkennen, dass dieses Verhalten dumm, gefährlich und rücksichtslos ist. Wir bilden einen wichtigen Baustein unserer Gesellschaft. Wir möchten kein Danke, wir möchten auch keine Geschenke. Wir möchten den nötigen Respekt!“, unterstreichen die Einsatzkräfte.

Man kann nur hoffen, dass dies ein Einzelfall war und bleibt. Und dass sich die Einsatzkräfte in Zukunft bei der Ausübung ihrer Tätigkeiten sicher fühlen können. Davon abgesehen ist es höchst gefährlich in diesem Bereich der Niddaer Altstadt Silvesterraketen und Böller zu zünden. Das Verbot des Zündens von Feuerwerkskörpern in der Altstadt ist völlig missachtet worden. Diesbezüglich und gerade auch wegen der Vorfälle des Beschießens von Einsatzkräften, stehet die Feuerwehr in engem Kontakt mit der Stadtverwaltung und prüfen derzeit, Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

„Wir finden: Es muss auch mal erlaubt sein, diese negativen Dinge anzusprechen. Wir möchten das Problem sachlich unvoreingenommen darstellen und um Ihre Unterstützung werben“, sagt die Feuerwehr.

„Wir sind für Sie da, 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag, also rund um die Uhr!

Ihre
Feuerwehren Stadt Nidda

Text und Bild: Dennis Mück, Team Öffentlichkeitsarbeit FF Nidda