02.06.2009 - Ortenberg-Bleichenbach - Die Serie der Wohnhausbrände im Stadtgebiet Ortenberg reist nicht ab. Am gestrigen Dienstag mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehren der Stadt Ortenberg erneut ihr ganzes Können bei einem Wohnhausbrand im Stadtteil Bleichenbach unter Beweis stellen. In den Mittagstunden gegen 13:35 Uhr erfolgte eine Notrufmeldung der Bewohnerin des Wohnhauses, und informierte die Zentrale Leitstelle über den Brand. Ebenso wurde mitgeteilt, dass sich noch eine 75-jährige behinderte Frau in dem Wohnhaus befindet. Aufgrund der Informationen erfolgte umgehend die Alarmierung der Feuerwehren der Stadt Ortenberg mit dem Stichwort „Wohnhausbrand, Menschleben in Gefahr“. Im ersten Zug wurden neben den Stadtteilfeuerwehren Bleichenbach, Bergheim, Usenborn und Gelnhaar die Drehleiter aus Nidda, zwei Rettungswagen und der Notarzt aus Büdingen des Deutschen Roten Kreuzes alarmiert. Nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurden die Wehren des gemeinsamen Feuerwehrhauses in Selters nachalarmiert, da sich bereits herausstellte, dass diese Einsatzstelle nur unter dem massiven Einsatz von Atemschutzgeräteträgern abgearbeitet werden kann. Um den umfangreichen Einsatz von Atemschutzgeräte im Vorfeld gerecht zu werden, wurde der Gerätewagen Atemschutz aus Bad Nauheim ebenfalls zur Einsatzstelle beordert.

Durch die Vornahme von zwei Strahlrohren im Außenangriff, zwei Strahlrohren im Innenangriff und 1 B-Rohr über die DLK Nidda konnte ein schneller Löscherfolg erzielt werden. Die Schwierigkeit dieser Einsatzstelle lag jedoch bei der Verwendung der Baumaterialien des Wohnhauses. Es handelte sich hierbei um ein Fertighaus aus den 80er Jahren. Durch die Verwendung von Dämmmaterial und Verkleidung der Außenwände mit Eternit kam es während den Löschmaßnahmen immer wieder durch die entstandene Wärme zu Absprengungen der Verkleidung. Diese weiteren Brandnester wurden nach dem Öffnen der Außenverkleidung im Rahmen der Nachlöscharbeiten mit Schaummittel benetzt und abgelöscht.

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Die Brandursache konnte bis zum Ende der Löscharbeiten noch nicht genau definiert werden, jedoch liegt die Vermutung nah, dass der Brandes durch die am Morgen durchgeführten Renovierungsarbeiten einer Dachdeckerfirma im Bereich der Terrasse ausbrach.

Gegen 22:30 Uhr am gestrigen Abend konnten die Nachlöscharbeiten und die Brandwache durch die Feuerwehr Bleichenbach beendet werden.


Eingesetzte Kräfte Feuerwehr:
- Alle Stadtteilfeuerwehren Ortenberg mit 78 Einsatzkräften
- Stadtbrandinspektor und stellv. Stadtbrandinspektor Ortenberg
- KreisbrandinspektorI, zwei Kreisbrandmeister
- Einsatzleitwagen 2 (Feuerwehr Echzell)
- Gerätewagen-Atemschutz (Feuerwehr Bad Nauheim)

Eingesetzte Kräfte Rettungsdienst:
- RTW Ortenberg
- 2 RTW Nidda
- 2 RTW Altenstadt
- Notarzt DRK Büdingen
- Leitender Notarzt / Feuerwehrarzt
- SEG Stufe 1 DRK Ortenberg


Text: Lars Henrich, SBI Ortenberg
Bilder: Feuerwehr Usenborn

 

 

Bericht dazu aus dem Kreis-Anzeiger

Schweißarbeiten auf der Terrasse vermutlich Ursache - Ermittlungen dauern an

02.06.2009 - BLEICHENBACH - Ein Fertighaus brannte gestern Nachmittag im Bleichenbacher Eichenweg aus.
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Über drei Stunden lang waren die Feuerwehrmänner im Einsatz.
Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden wird auf etwa 400 000 Euro geschätzt. Als die Ortenberger Feuerwehr um 13.30 Uhr alarmiert wurde, brannte der Dachstuhl des Einfamilienhauses bereits lichterloh. Außerdem mussten die Einsatzkräfte zunächst davon ausgehen, dass noch Menschen aus dem brennenden Haus gerettet werden mussten. Die Besatzungen der Rettungswagen, die als Erste vor Ort waren, konnten jedoch Entwarnung geben: Die 37-jährige Wohnungsinhaberin hatte der 75-jährigen behinderten Mutter nach draußen helfen können, unterstützt von einem Nachbarn. Trotz des raschen Eingreifens von über 50 Feuerwehrleuten, darunter auch die Besatzung der Drehleiter aus Nidda, ist das zweigeschossige Einfamilienhaus nicht mehr bewohnbar. Während der erste Stock komplett ausbrannte, wurde die Wohnung im Erdgeschoss durch Rauch und Löschwasser zerstört. Während der Löscharbeiten, die über drei Stunden dauerten, musste sich Feuerwehrarzt Dr. Klaus Peter Ratthey um einen Kameraden kümmern, der wegen der sommerlichen Temperaturen gesundheitliche Probleme bekommen hatte und behandelt wurde. Unterdessen drangen die Einsatzkräfte in das Gebäude vor. Dabei mussten sie sich immer wieder vor Explosionen in den Hauswänden schützen. Bei dem Objekt handelte es sich um ein Fertighaus älterer Bauart. Durch die enorme Hitze brachen die Eternitplatten in den Wänden explosionsartig auseinander. Dabei öffneten sich in den Hauswänden große Löcher, aus denen erneut Flammen aufloderten.

Die Polizei geht jetzt der Frage nach, ob Schweißarbeiten den Brand verursacht haben. Unmittelbar vor dem Ausbruch war eine Fachfirma an der Terrasse des Hauses mit Bitumenarbeiten beschäftigt gewesen. Daher ist es möglich, dass beim Verlegen der Schweißbahnen, die mit einem Gasbrenner heiß verklebt werden, in der Hauswand das Feuer entstanden ist. Ob die Arbeiten tatsächlich mit dem Brand in Verbindung stehen, kann nach Angaben des Wetterauer Polizeisprechers Willi Schwarz noch nicht gesagt werden. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern weiter an.

Quelle: Kreis-Anzeiger vom 03.06.2009