28.01.2012 – 8 Jahre dauernde, schwere Geburt – 170.000 Euro Kosten

Nidda – Strahlende Gesichter bei der Feuerwehrfamilie der Stadt Nidda gab es am Freitag im Feuerwehrstützpunkt. Sie hatte zur Übergabe des neuen Gerätewagens Logistik eingeladen. Vorsitzender Ernst-Ludwig Kessel hieß dazu zahlreiche Ehrengäste in der zum Festsaal umgebauten Fahrzeughalle willkommen. Neben den beiden Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl und Klaus Dietz freute sich Kessel über die Anwesenheit von Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann, Ehrenstadtbrandinspektor Adi Jäger, Stadtbrandinspektor Matthias Holland, Stadtverordnetenvorsteher Stefan Knoche, Bürgermeister Hans-Peter Seum, Ersten Stadtrat Reimund Becker, Ortsvorsteher Rudi Allmansberger sowie weiteren Vertretern des Magistrates und der Fraktionen im Niddaer Stadtparlament. Natürlich waren auch zahlreiche Wehrführer und Aktive aus den Stadtteilen nach Nidda gekommen.

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Besonders für technische Hilfeleistung bei schweren Verkehrsunfällen und Unwetterereignissen ist der neue Gerätewagen Logistik in Nidda stationiert und im gesamten Wetteraukreis einsatzbereit.

Kessel ging zunächst auf den Werdegang dieses „ambitionierten Beschaffungsvorgangs“ ein, den er selbst als „schwere Geburt“ bezeichnete. „Etwa acht Jahre hat es gebraucht, von den ersten Überlegungen bis zum heutigen Tag – aber: die schwersten Geburten bringen die schönsten Kinder auf die Welt“ war sich Kessel dennoch sicher, dass sich die Mühen und so manche schlaflose Nacht am Ende doch gelohnt haben. Beinahe 170.000 Euro hat das Fahrzeug letztlich gekostet und ersetzt nun den 31 Jahre alten Rüstwagen der Feuerwehr Nidda. Kessel dankte besonders Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann, der immer wieder als Berater zur Verfügung gestanden und bei der ständigen Weiterentwicklung des Anforderungsprofils mit geholfen und die entscheidenden Tipps bei der Inanspruchnahme von Fördermitteln gegeben hat. Dank sprach Kessel aber auch allen anderen an der Beschaffung Beteiligten aus. Dabei vergaß er auch nicht die Niddaer Bevölkerung. „Durch deren Spenden ist es erst möglich geworden, die Finanzierungslücke in Höhe von 13.000 Euro, die trotz des Landeszuschusses von 30.000 Euro und der zur Verfügung gestellten städtischen Haushaltsmittel übrig geblieben war, durch den Verein zu schließen“ so Kessel.

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Bürgermeister Hans-Peter Seum (li) bei der Schlüsselübergabe an Stadtbrandinspektor Matthias Holland (re) und Wehrführer Jörg Riddel

Bürgermeister Hans-Peter Seum war es dann vorbehalten, die Fahrzeugschlüssel im Namen des Magistrates an Stadtbrandinspektor Matthias Holland zu übergeben. Der freute sich ebenfalls sehr über die Anschaffung des insbesondere bei schweren Verkehrsunfällen und Unwetterereignissen wichtigen Fahrzeuges. „Dieses Fahrzeug ist zwar in Nidda stationiert, wird aber im gesamten Stadtgebiet und sicher auch darüber hinaus zu Hilfseinsätzen ausrücken“ so Holland. Er übergab die Fahrzeugschlüssel an Niddas Wehrführer Jörg Riddel, der einen Überblick über die technischen Daten des Fahrzeuges vermittelte. „Der Gerätewagen Logistik ist auf einem Allradfahrgestell von Mercedes Benz Atego 1222 aufgebaut, verfügt über eine Motorleistung von 160 kW und bringt ein Gesamtgewicht von 11 Tonnen auf die Waage. An der Front wurde eine Seilwinde mit einer Zugkraft von 50 kN und einem ferngesteuerten 75 Meter langen Seil verbaut. Am Heck des Fahrzeuges ist eine Ladebordwand mit einer Hubkraft von 1,5 Tonnen angebaut. In den Kofferaufbauten sind überwiegend Gerätschaften zur technischen Hilfeleistung verstaut. Der Aufbau kann variabel je nach Einsatzart mit Rollcontainern bestückt werden“ hatte Riddel in der Tat beeindruckende Daten und Informationen zur Hand.

Mit ihren Grußworten brachten Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann sowie die beiden Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl und Klaus Dietz ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass die Anschaffung eines derart wertvollen Fahrzeuges realisiert werden konnte. Sie wünschten den Feuerwehrleuten allzeit Glück und stets eine unbeschadete Rückkehr aus ihren Einsätzen. Der offizielle Teil endete mit einer von Pfarrerin Hanne Allmansberger und Pfarrer Peter Sievers gestalteten Andacht und der Segnung des Fahrzeuges und der Einsatzkräfte. Im Anschluss gab es in gemütlicher Runde bei Speisen und Getränken noch ausreichend Gelegenheit, das Fahrzeug in Augenschein zu nehmen und miteinander zu fachsimpeln.

Text und Bilder: Uwe Bonarius, Nidda

v.l. Ernst-Ludwig Kessel und Adi Jäger mit weiteren Ehrengästen
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