10.01.2013 - Reichelsheim - Auf der Ladefläche des Lasters wird gebohrt und gehämmert.

Seit wenigen Wochen steht das neue Fahrzeug zum Transport von Material, das zum Bewältigen verschiedener Einsätze benötigt wird, im Feuerwehrgerätehaus. 35 000 Euro hat die Stadt in den Gerätewagen Logistik investiert. 1100 Euro gab der Feuerwehrverein dazu. Ein Teil des Aufbaus übernehmen die Wehrleute ehrenamtlich.

Handwerkliches Geschick ist gefragt, wenn Container eingepasst und exakt mit Sperrholzeinbauten ausgefüllt werden. Benjamin Freiter bohrt ein Blech an die Seitenwand des Fahrzeugs, darauf sind Schnallen und andere Verschlüsse montiert. Kurze Zeit später hängen er und der kommissarische Wehrführer Alexander Hitz Grabschaufel, Säge und Brecheisen daran auf. »Der Gerätewagen-Logistik ist flexibel einzuladen«, erklärt Hitz. Derzeit sind auf der Ladefläche in Containern und auf umgebauten Paletten unter anderem Ölbindemittel, Industriesauger, eine mobile Flutlichtanlage und ein zusammenfaltbarer, 3000 Liter fassender Gummibehälter untergebracht. »Der Aufbau ist vorerst ein Provisorium, wir möchten Rollcontainer anschaffen«, sagt Hitz. Einer der gewünschten Container kostet 2000 Euro.

»Ein solches Fahrzeug hatten wir bisher noch nicht zur Verfügung«, sagt Hitz. Der Gerätewagen-Logistik sei eine Mischung aus Dienstleistungs- und Versorgungsfahrzeug. »Er ist nicht extra für den Katastrophenschutz.« Das Gefährt sei nötig, da die Wehren inzwischen über viele Geräte verfügten, die nicht nach der Norm auf den anderen Fahrzeugen eingebaut seien. Etwa die Ölsperre oder die Sauger, die bei Hochwasser zum Einsatz kommen.

Die Wehr arbeitet eng mit dem Technischen Prüfdienst zusammen, damit bei einer Prüfung die Ladung nicht beanstandet wird. Ehe das Halterungsbrett für die Werkzeuge angebracht wurde, schickte Hitz Infos zur Prüfstelle, wie er und seine Kameraden Freiter und Ingo Fechtner den Aufbau ausgetüftelt hatten. Erst als von dort das Okay kam, starteten sie mit der Montage.

Lackierung in feuerwehrrot

Es gibt viele Möglichkeiten, wie der 7,5 Tonner eingesetzt werden kann: Bei der Leistungsübung, um die Materialien zu transportieren, bei Zeltlagern der Jugendfeuerwehr oder auch im Ernstfall. »Auf der Ladefläche können schmutzige Schläuche nach einem Brand ideal zum Reinigen gefahren werden.« Hauptsächlich werde der Gerätewagen-Logistik sicherlich bei Unwetter wie Hochwasser gebraucht, denn auf der Ladefläche haben die Pumpen ihren Platz.

Das Fahrzeug ist ein gebrauchter Laster. 10 000 Euro zahlte die Stadt an den Vorbesitzer. 23 000 Euro mussten für den Umbau zum feuerwehrtauglichen Gerätewagen-Logistik aufgebracht werden. Es galt, Blaulichter zu montieren, die Lackierung wurde in feuerwehrrot aufgespritzt, das Führerhaus mit Boxen für Karten und Funkausstattung umgerüstet.

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Die Leiste sitzt und wird von den Feuerwehrmännern Alexander Hitz (l.) und Benjamin Freiter
mit Säge, Spaten, Brecheisen und anderen Werkzeugen bestückt.


Text und Bild: Ines Dauernheim, freie Journalistin