30.11.2015 - Alle sechs Feuerwehren in Karben sind im Einsatz bei der diesjährigen Feuerwehrübung auf dem Gelände des Fass-Baumarkts in Groß-Karben.

Rund 80 Männer auf 20 Fahrzeugen sowie acht Helfer vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) kommen zum Großeinsatz und leisten ganze Arbeit. „Sollen wir noch mehr Nebel machen?“, ruft es aus dem ersten Stock in einem Nebengebäude des Fass-Baumarktes in Groß-Karben aus dem Fenster. Christian Becker, der stellvertretende Stadtbrandinspektor gibt klare Instruktionen an die aufgeregte Jugendfeuerwehr: „Ja, macht noch ein bisschen Qualm!“

Während die Vorbereitungen für die diesjährige Feuerwehrübung im vollen Gange sind, lassen sich Feuerwehrmann Armin Mungel und ein Freund von der Rendeler Wehr – noch zu Hause – den Pichelsteiner Eintopf schmecken. Doch nicht mehr lange, denn inzwischen hat Becker den Rettungsruf an die Leitstelle in Friedberg abgegeben.

Nach etwa fünf Minuten treffen die ersten Kräfte aus ganz Karben ein. Was sie vorfinden: einen Brand im oberen Stockwerk des Baumarktes sowie einen Schwerverletzten, der unter einem Gabelstapler eingeklemmt liegt. Während sich die ersten Löschtrupps um den vorderen Teil des Gebäudes kümmern, mit einer Drehleiter Menschen aus dem Gebäude evakuieren und zum Löscheinsatz schreiten, herrscht reges Treiben auch hinter dem Markt.

Behändes Vorgehen

Mit zehn Einsatzkräften ist die Feuerwehr aus Rendel mit einem Löschfahrzeug, einem Rüstwagen und einem Mannschaftstransportwagen angerückt. „Alles läuft gut“, sagt Wehrführer Frank Winkler. „Der Puls ist immer noch stabil“, checkt sein Kollege den Unterarm der Stoff-Attrappe, die für die Übung zur Hälfte unter den Gabelstapler geschoben wurde. Die Einsatzkräfte handeln fachmännisch.

„Das ist halt nicht einfach Wasser draufkippen“, schildert Mungel die Situation. Mit einem Luftkissen lupfen sie den Stapler, müssen dabei sehr vorsichtig sein, dass sich dieser nicht zu sehr neigt und umfällt. Mit Kanthölzern, die sie zwischen Stapler und Luftpolster schieben, helfen sie sich weiter. Der sogenannte „Büffel-Heber“ kommt auf der anderen Seite zum Einsatz. Bis zu 15 Tonnen kann das technische Hilfsmittel stemmen. „Hier müssen wir sehr vorsichtig sein, denn es gilt, den Körper möglichst behutsam unter dem Gabelstapler hervorzuziehen“, betont Winkler.

Einsatzleiter zufrieden

Dass sie zu einer Übung und nicht zu einem echten Einsatz fahren, erfahren die meisten Wehrleute erst in ihren Gerätehäusern. Auf einer Trage bringen die Helfer vom Deutschen Roten Kreuz den Übungs-Eingeklemmten in Sicherheit.

Einsatzleiter Christian Becker eilt über das Gelände, wo allerorts immer noch reges Treiben herrscht. Er reibt sich zufrieden die Hände: „Super, meine Männer sind einfach Spitze!“, sagt er lächelnd und freut sich über die erfolgreiche Übung.

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Text: Frankfurter Neue Presse, 30.11.2015
Bilder: FF Karben