06.05.2016 - Vor kurzem stand die monatliche Übung des ELW 2-Teams Wetterau auf dem Dienstplan.

Echzell - Als Objekt suchte man sich den 673 Meter langen Bahntunnel zwischen Ranstadt und Ortenberg-Effolderbach aus. Zu Beginn der Schulung konnte Gemeindebrandinspektor Jan Rudel zum einen Hagen Vetter von der Unteren Katastrophenschutzbehörde (Wetteraukreis), der zu einem Kurzbesuch erschienen war, sowie Christian Schweizer von der Leitstelle Wetterau begrüßen, er nahm zum ersten Mal an einer ELW 2-Schulung teil. Nach der Begrüßung ergriff Hagen Vetter das Wort und übergab einen Satz neuer Karten des Wetteraukreises und der umliegenden Landkreise sowie neue Planzeiger. Das Ganze sehr ordentlich verpackt in einem Kartenrohr mit Trageriemen für optimalen Transportschutz. "Das ist eure Navigation ohne Elektronik im Einsatzfall" gab Hagen Vetter den Einsatzkräften mit auf den Weg.

Bei Ankunft der Kräfte in Ranstadt wurde sie von Gemeindebrandinspektor Volker Meub und dem Vertreter der Feuerwehr Ortenberg, Kamerad Burghard Emmerich, begrüßt. Als Ziel der Schulung war Ortskunde auf der einen Seite und eine Überprüfung der Funkausleuchtung das Hauptthema des Abends. Gemeinsam fuhr man den für den Tunnel festgelegten Bereitstellungsraum am Bürgerhaus an (Aufstellort des ELW 2), danach ging es durch die Feldgemarkung in Richtung Tunnelportal. Zum Glück war es in den letzten Tagen recht trocken, die Wege zum Tunnel sind im nassen Zustand sicherlich nicht gut befahrbar.

In der Nähe des Tunnels angekommen, konnten sich die Einsatzkräfte ein Bild der Lage vor Ort machen. Sehr rasch musste man feststellen, dass auf einer "flachen" Notfallkarte vieles doch einfacher aussieht als in der Realität: Steile Böschungen, kanpp 100 Meter Weg auf bzw. neben dem Gleisbett bis zum Tunnelportal - im Einsatzfall bedeutet dies einen sehr hohen Personalbedarf. Ranstadts Gemeindebrandinspektor Volker Meub bedauerte bei seinen Ausführungen erneut, dass die DB es den Einsatzkräften im Rahmen des vor ein paar Jahren erfolgten Umbaus des Tunnels leider nicht ermöglicht hat, eine Übung in Zusammenarbeit mit der DB durchzuführen um evtl. Notfallszenarien durchzuspielen. Die Funkausleuchtung am Tunnelportal war sehr zufriedenstellend, das Ergebnis wurde zusammen mit der Leitstelle dokumentiert.

Im Anschluss daran ging es nach Effolderbach. Auch hier erfolgte eine Einweisung zum Bereitstellungsplatz, zur eventuellen Wasserversorgung und sonstige zu beachtende Punkte durch den Kameraden Burghard Emmerich. Die Erreichbarkeit des Portals Effolderbach ist wesentlich besser, in ca. 200 m Entfernung zum Tunnel ist ein Bahnübergang eines Feldwegs, der auch ein evtl. Aufgleisen des Rüstsatzes Bahn der FF Glauburg ermöglicht. Nichtsdestotrotz wird es im Notfall jedoch auch nötig sein, Maßnahmen auch von der Ranstädter Tunnelseite einzuleiten. Auch hier wurde die Funkverbindung geprüft, dokumentiert und für in Ordnung befunden.

Zum Ende der Schulung bedankte sich Jan Rudel bei den Kameraden Meub und Emmerich, sowie dem gesamten ELW 2-Team für die aufgebrachte Zeit und die sehr wichtigen Informationen, um für den Ernstfall gewappnet zu sein.

Info ELW 2
Der Einsatzleitwagen 2 des Wetteraukreises ist seit dem Jahr 1998 bei der Feuerwehr Echzell stationiert. Die FF Echzell stellt die Technikgruppe des ELW 2, fährt die Einsatzstelle an, nimmt das Fahrzeug in Betrieb und stellt die Sprechfunker und bei Bedarf weitere Führungsassistenten.  Das ELW 2-Team trifft sich an jedem ersten Mittwoch um 19:30 Uhr im Feuerwehrhaus in der Echzeller Römerstraße. Interessierte Kameradinnen und Kameraden (auch feuerwehr- und organisationsübergreifend) sind immer herzlich willkommen, bei den Übungen teilzunehmen.

 

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Gruppenbild des ELW 2-Teams

 

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Die Einsatzkräfte informieren sich am Tunnelportal in Ranstadt.

 

Text: Jan Rudel (GBI FF Echzell)
Bilder: Tom Wettig, Jörg Wetzstein (FF Echzell)