24.10.2018 – Feuerwehr probt den Ernstfall – 14 Verletzte gerettet
 
Karben – Mehrere Explosionen waren am Samstag gegen 16.30 Uhr in Karben zu hören. Eine schwarze Rauchwolke stieg über dem Industriegebiet auf. Mehrere Personen schrien auf dem Dach des Bauhofes um Hilfe.

Was Außenstehende für einen Katastrophenfall hielten, war glücklicherweise nur die diesjährige Großübung der Feuerwehr Karben, zusammen mit dem DRK KV Friedberg. „Wir müssen so realistisch wie nur möglich üben“, so Stadtbrandinspektor Christian Becker, „nur so können wir perfekt vorbereitet sein.“ Wochenlang plante Becker diese Übung, die er in der Regel einmal im Jahr mit seiner Mannschaft durchführt. Auch Bürgermeister Guido Rahn schaute sich die Großübung an. „Solche realitätsnahen Übungen müssen sein“, so Rahn, „und diese war realistisch.“

Angenommen wurde, dass ein Tanklastzug explodierte. Das angrenzende Gebäude des Bauhofs fing sofort Feuer. Mehrere Personen wurden vermisst. Insgesamt waren 18 Atemschutzgeräteträger eingesetzt. Die Feuerwehr war mit zwölf Fahrzeugen vor Ort, doch wo welche Kräfte zuerst hinschicken? „Zügig eine Struktur bilden, um den Überblick zu behalten ist hier enorm wichtig“, weiß der stellvertretende Stadtbrandinspektor Christoph Häusler. Insgesamt wurden vier Einsatzabschnitte gebildet.
 
Dass Häusler Recht behalten sollte, zeigte sich wenige Minuten später. Aus diversen Richtungen kamen Einsatzkräfte mit den ersten Verletzten. Täuschend echtes Blut und Blessuren kennzeichneten die „Opfer“. Einige von ihnen konnten noch zu Fuß zur Sammelstelle laufen, andere mussten jedoch bewusstlos mit Tragen gebracht werden. Das Funkgerät von Becker, der den Einsatz koordinierte, stand nicht still. Die Lagemeldungen überschlugen sich. Becker zeigte sich aber zufrieden. Alle vierzehn Verletzten wurden gerettet, das Feuer bekämpft und der Tanklastzug mit Schaum gelöscht. „Klar gab es kleinere Defizite“, so Becker „aber die waren nicht gravierend. Es gilt nun, diese auch noch zu beseitigen.“ Aus diesem Grund würden solche realitätsnahe Übungen durchgeführt. Im echten Einsatz seien diese Fehler dann behoben. Karben blieb in jüngster Vergangenheit von solchen Großlagen glücklicherweise verschont. Sollte es jedoch Karben tatsächlich einmal treffen, sind alle Einsatzkräfte gut vorbereitet.

Text: Christopher Leidner, FF Karben-Mitte
Bilder: Feuerwehr Karben

Bildergalerie der Übung:

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