17.06.2017 – Feuerwehren aus Karben und Nidderau üben gemeinsam

Karben – „Interkommunale Zusammenarbeit“ nennt Karbens Stadtbrandinspektor Christian Becker die gemeinsame Alarmübung der Feuerwehren aus Karben und Nidderau, die bereits Ende Mai stattfand.

Gegen 19.30 Uhr wurden sowohl die Wehren Karben Mitte, Burg-Gräfenrode, Okarben und der Einsatzleitwagen aus Petterweil sowie die Wehr Heldenbergen auf die Kreisstraße K 246, zwischen Groß-Karben und Heldenbergen in Höhe der Biogasanlage alarmiert. Angenommen wurde ein schwerer Verkehrsunfall. Gerade diese Strecke gilt als unfallträchtig und wird derzeit saniert. Die K 246 verbindet Karben mit der Stadt Nidderau im angrenzenden Main-Kinzig-Kreis. „Ein Frontalzusammenstoß zwischen zwei Fahrzeugen, ein weiterer Pkw konnte nicht bremsen und krachte in die Unfallstelle“, so beschreibt Torsten Seifried, Wehrführer der Feuerwehr Heldenbergen, zusammen mit Daniel Gold, Organisator der Übung, das Ausgangsszenario. „Sechs Verletzte, alle sind eingeklemmt“, so Seifried weiter. Keine leichte Aufgabe, jeder Schritt muss sitzen. Teamwork und Kommunikation ist nun gefragt.

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Nur wenige Minuten nach der Alarmierung treffen die ersten Fahrzeuge ein. Die Fahrzeugführer aus Karben und Heldenbergen verschaffen sich einen ersten Überblick und sprechen sich kurz ab, wer sich um welches Fahrzeug kümmert. In einem Fahrzeug befindet sich eine bewusstlose Person, um die kümmern sich die Kameraden aus Heldenbergen zuerst. Die Fahrzeuge werden zunächst unterbaut und gesichert. Insgesamt kommen drei hydraulische Rettungsgeräte nahezu gleichzeitig zum Einsatz. Alles wirkt koordiniert. Karbens Feuerwehrvizechef Christoph Häusler behält den Überblick und wahrt, trotz des realistischen Szenarios mit schreienden Verletzten, einen kühlen Kopf. Häusler gibt hier und da einige Kommandos, auf beiden Seiten – aber es läuft. Durch die Vielzahl an Feuerwehrleuten und Rettungsgeräten wurden alle Verletzten zügig befreit. Sichtlich zufrieden beobachten die beiden Stadtbrandinspektoren Christian Becker (Karben) und Volker Reis (Nidderau) das Geschehen. Hand in Hand arbeiten ihre Feuerwehrleute zusammen.

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Gemeinsam üben sei wichtig. „Wir müssen auch über den Tellerrand der eigenen Stadt hinaus schauen“, so Becker. „Es ist sinnvoll, wenn die Wehren die Einsatzstelle von beiden Seiten anfahren. Das bringt Vorteile“, fügt Reis hinzu. Trotz Kreisgrenze sei es in solchen Fällen wichtig, wenn der eine an den anderen denkt und weiß, was für Fahrzeuge, sowie Material an die Einsatzstelle kommt. „Jeder schätzt den Fuhrpark des anderen“ ist sich Reis sicher. Feuerwehr sei immer Teamarbeit. Auch gemeinsame zukünftige Alarmierungen seien nicht gänzlich ausgeschlossen. Gerade auf der K 246, die nach der Sanierung mit Sicherheit die Hauptachse nach Frankfurt werden wird, könnte es in Zukunft zu Einsätzen kommen. Sollte dies so sein, sind Karben und Nidderau vorbereitet.

Text und Bilder: Christian Becker, SBI Karben