26.10.2017 – Gesperrte Straße bildete ideale Rahmenbedingung

Hirzenhain – In der letzten Woche fand in den Abendstunden eine Alarmübung der Feuerwehren Hirzenhain, Glashütten und Merkenfritz statt.

Die Straße zwischen Glashütten und Steinberg ist aufgrund von Brückenbauarbeiten voll gesperrt. war, Diese Tatsache stellte für die Hirzenhainer und Glashüttener Wehrführung (Sascha Zeidl, Claus Nagel und Andreas Stöhr) die ideale Rahmenbedingung dar, einen Verkehrsunfall mit zwei Pkw in realistischer Umgebung nachzustellen.

Mit Hilfe von schwerem Gerät wurden die beiden Fahrzeuge im Vorfeld so präpariert, um das ganze Können der Einsatzkräfte auf die Probe zu stellen. Die beiden Dummies wurden mit verschiedenen Verletzungsmustern gekennzeichnet, so dass der Einsatzleiter vor Ort entsprechend entscheiden musste, welches Unfallopfer mit welcher Methode gerettet werden musste. Erschwerend kam bei diesem Szenario hinzu, dass kein Rettungsdienst vor Ort war. Die Einsatzkräfte mussten die Erstversorgung der Unfallopfer allso selbst übernehmen.

Um 19.32 Uhr löste die Zentrale Leitstelle des Wetteraukreises den Alarm aus. Bereits zwei Minuten später meldete die erste Wehr am Funk die Einsatzbereitschaft. 4 Minuten später traf mit dem Rüstwagen aus Glashütten das erste Fahrzeug an der Einsatzstelle ein. Nur wenig später folgte das TSF-W aus Glashütten. Dennis Enders war erste Gruppenführer vor Ort. Er übernahm die Einsatzleitung und erkundete die Lage. Parallel wurde der Ablageplatz für das Gerät aus dem RW 1 vorbereitet und das Beleuchtungsgerät aufgebaut. Der Brandschutz wurde von TSF-W sichergestellt.

In der Zwischenzeit trafen mit dem LF 8 aus Merkenfritz sowie den Hirzenhainer Fahrzeugen (HLF 20/16 und TLF 28/40-5) weitere Fahrzeuge an der Einsatzstelle ein. Mit Hilfe des pneumatischen Lichtmasts des Hirzenhainer HLF wurde die Einsatzstelle zusätzlich ausgeleuchtet und der Ablageplatz für das Rettungsgerät eingerichtet. Das Tanklöschfahrzeug übernahm den zusätzlichen Brandschutz, da das TSF-W nur über eine begrenzte Menge an Löschwasser verfügt. Die Absicherung der Einsatzstelle gegen den fließenden Verkehr übernahm das LF 8 aus Merkenfritz. In Absprache mit dem Gruppenführer des HLF aus Hirzenhain, Thomas Göbel, wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet. Die Merkenfritzer Feuerwehrleute unterstützten ihre Kameraden aus Glashütten bei der Rettung aus dem hinteren Pkw, während die Hirzenhainer Mannschaft sich um das vordere Fahrzeug kümmerte.

Nach dem Sichern der Fahrzeuge, änderte sich die Lage des Patienten im vorderen Pkw schlagartig. Laut Übungsdrehbuch erlitt er einen Stillstand seines Herz-Kreis-Laufsystems. Umgehend wurde die Taktik vom Gruppenführer des HLF von der schonenden Rettung zur Crash-Rettung umgestellt und binnen weniger Minuten war das Unfallopfer aus dem Fahrzeug befreit. Ein bereitstehender Trupp begann unverzüglich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Bei der Rettung dieser Person aus dem vorderen Fahrzeug wurde vom Angriffstrupp festgestellt, dass vom Fahrer dieses Fahrzeuges jede Spur fehlte. Daraufhin wurde die Umgebung abgesucht. Parallel dazu wurde an dem anderen Fahrzeug der Zugang zum Patienten über die Heckklappe ermöglicht. Mit dem Spineboard erfolgte die für den Patienten schonende Rettung über diese Öffnung.

Rund 26 Minuten nach der Alarmierung waren beiden Personen aus den Fahrzeugen befreit und das Ziel der Übung war erfolgreich erreicht. Die Organisatoren dieser Übung zeigten sich mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden, vor allem das Erkennen der lebensbedrohlichen Situation der einen Person und die damit einhergehende Veränderung der Lage wurde hervorragend bewältigt.

Text und Bilder: Claus Nagel, stv. Wehrführer FF Hirzenhain

Bildergalerie der Übung

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