08.02.2019 – Wissen und Können in Speziallehrgängen angeeignet

Wetteraukreis – Nicht erst seitdem einige Städte Fahrverbote erlassen haben, werden alternative Antriebe stärker nachgefragt. Die großen deutschen Hersteller haben zudem eine Elektro-Offensive für die nächsten Jahre angekündigt.

Mit der steigenden Zahl der Fahrzeuge werden auch die Unfälle mit diesen zunehmen. Doch sind die hiesigen Feuerwehren gegen Brände der alternativen Antriebe gewappnet? Landrat Jan Weckler und Kreisbrandinspektor Lars Henrich geben Entwarnung.

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Landrat Jan Weckler und Kreisbrandinspektor Lars Henrich vor dem Elektrosmart der Kreisverwaltung.

Wie Landrat Jan Weckler berichtet, werden die Wetterauer Feuerwehren bereits seit Beginn des Jahrzehnts im Umgang mit alternativen Antrieben geschult: „Bot zunächst nur die Landesfeuerwehrschule Kassel Kurse an, werden seit etwa zwei Jahren alle Feuerwehrleute im Kreis in Eigenregie geschult.“

In Speziallehrgängen zur technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen lernen die Rettungskräfte den Umgang mit Hybrid-, vollelektrischen Antrieben, Erdgas- und Wasserstofffahrzeugen. Neben den einzuhaltenden Sicherheitsabständen und dem Umgang mit Spezialausrüstungen lernen die Feuerwehrleute auch, richtig einzuschätzen, mit welcher Antriebstechnik sie es zu tun haben, um jeweils die richtige Vorgehensweise wählen zu können. Dafür arbeiten sie auch mit den Fahrzeugherstellern zusammen.

Lithium-Batterie als besondere Gefahrenquelle
Als besondere Gefahrenquelle gelten bei Elektroautos die Batterien. Deren Hauptbestandteil Lithium reagiert im Brandfall chemisch mit dem aufgebrachten Löschwasser, so dass zunächst eine sogar verstärkte Brandwirkung verbunden mit einer größeren Hitzeentwicklung entsteht. Zugleich verdampft jedoch auch ein Teil des Wassers, der Brand wird heruntergekühlt und so die chemische Reaktion unterbunden. Deshalb wird bei Batteriebränden eine größere Menge Löschwasser notwendig als beispielsweise bei Bränden von Benzin oder Diesel.

Angst, dass das Löschwasser ausgehen könnte, braucht aber niemand zu haben. Die modernen Hohlstrahlrohr-Feuerwehrschläuche sind so ausgerüstet, dass sie das Wasser fein zerstäuben und damit die Kühlwirkung deutlich verbessern.

Wetterauer Kommunen flächendeckend versorgt
„Auch wenn nicht jede der 138 Feuerwehren in der Wetterau mit dem entsprechenden Equipment ausgestattet ist, so wird doch in jeder Kommune die notwendige Ausrüstung vorgehalten. Im Ernstfall kann so schnell die passende Hilfe geleistet werden“, erklärt Kreisbrandinspektor Lars Henrich.

Bislang kein Brand von Elektro-Autos in der Wetterau
Bei Unfällen und Zusammenstößen von Hybrid- und Elektrofahrzeugen ist es jedoch keinesfalls die Regel, dass die Batterien in Brände geraten. Die Hersteller wissen um die potenzielle Gefahr und schützen die Batterien im Fahrzeug entsprechend. In der Wetterau ist es bisher zu keinem Brand eines Batteriefahrzeugs gekommen.

Sollte sich dies in Zukunft ändern, sind die hiesigen Feuerwehren gut darauf vorbereitet.

Quelle: Pressemitteilung Wetteraukreis