11.10.2019 - Nidda - Im Rahmen ihrer Projektarbeit zur Abnahme der Jugendflamme 3, welche die höchste Stufe des Ausbildungsnachweises für Jugendfeuerwehrleute darstellt, unterzogen die Niddarer Jugendlichen Marcello Laviero und Franziska Kessel unter der Leitung von Jugendfeuerwehrwart Jan Erik Holland den 'Niddarer Planetenweg' einer Generalsanierung.

Beim Planetenweg handelt es sich um die besondere Art eines Lehrpfads, bei dem entlang der Wanderstrecke ein verkleinertes Modell des Sonnensystems dargestellt wird. Gewöhnlich werden die Planeten sowie die Sonne maßstabsgetreu in Größe und Abstand entlang der Strecke aufgestellt. Beim häufig angewendeten 'planetaren Maßstab' 1:1 Milliarde befindet sich der äußerste Planet Neptun in knapp 4,5 Kilometer Abstand zur Sonne. Ist der Zwergplanet Pluto noch mit dabei, der bis 2006 als vollwertiger Planet galt, erstreckt sich der Planetenweg über fast 6 Kilometer.

Der Niddarer Planetenlehrpfad wurde ursprünglich von dem Wahlpflichtkurs und der Projektgruppe 'Astronomie' der Haupt- und Realschule Nidda im Jahr 1997/1998 unter der Leitung des Mathematik- und Physiklehrers Heinz Schwalb geplant und errichtet. Auf dem Feldweg zwischen Nidda und Rainrod sind die Sonne und ihre Planeten im Maßstab 1:232 Millionen dargestellt. Die Umlaufbahnen erscheinen im Maßstab 1:1 Milliarde. Zu dem Pfad ist in Höhe der Straßenmeisterei eine Informationstafel zu den jeweiligen Planeten angebracht. Attraktiv sind Planetenwege aufgrund der Möglichkeit, sich neben der sportlichen Betätigung auch geistig durch die Informationstafeln anzuregen. Die quasi natürliche Einteilung der gesamten Strecke in die Planetenabstände vermittelt darüber hinaus einen greifbaren Eindruck der Dimensionen im Sonnensystem – mit zunehmendem Abstand zur Sonne wird auch der Abstand der Planeten untereinander größer, daher nehmen die Wanderzeiten zwischen zwei Planeten nach außen hin stark zu. Sind es von der Sonne über Merkur und Venus zur Erde insgesamt nur 150 Meter, hat der Wanderer zwischen den benachbarten Planeten Jupiter und Saturn fast 700 Meter zurückzulegen. Auch die maßstäblichen Planetenmodelle vermitteln Größenverhältnisse. Im Maßstab 1:1 Milliarde ist die Erde eine blaue Murmel von knapp 13 mm Durchmesser, während der größte Planet Jupiter fast 15 cm groß ist und der Sonnenball mit etwa 1,4 m Durchmesser alle anderen Himmelskörper sichtlich dominiert.

Bürgermeister Hans Peter Seum dankte im Beisein von Feuerwehrvorsitzendem Ernst-Ludwig Kessel und Wehrführer Jörg Riddel den Jugendlichen und ihrem Jugendwart für ihr Engagement. Ebenso galt sein Dank Gerhard Laertz von der Stadtverwaltung, der seinerzeit Mitglied der Schüler-Projektgruppe war, für die fachliche Beratung.

20191010 Nidda Lehrpfad
Niddas Bürgermeister Hans-Peter Seum (3.v.l.) mit Vorsitzendem Ernst-Ludwig Kessel (r.), Wehrführer Jörg Riddel (2.v.l.) und Jugendwart Jan Erik Holland (3.v.r.) mit Marcello Laviero und Franziska Kessel bei der Abnahme der Projektarbeit in Höhe der 'Erde'.

Text und Bild: Julia Kessel, Freiwillige Feuerwehr Nidda e.V.