02.12.2008 – Wetteraukreis - Brandschutzdezernent Ottmar Lich und Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann haben im Rahmen der letzten Bürgermeisterdienstversammlung die Prioritätenliste für die Anschaffung neuer Feuerwehrfahrzeuge vorgelegt. Bis zu einem Drittel der beträchtlichen Anschaffungskosten können dann vom Land Hessen übernommen werden, den Rest müssen die Kommunen finanzieren.
 
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KatS-Löschfahrzeug vom Typ LF 10/6.
Wie Brandschutzdezernent Lich ausführte, kann der Wetteraukreis mindestens mit drei, möglicherweise auch mit vier, Fahrzeugen rechnen. "Das hängt letzten Endes von den Entscheidungen im Innenministerium ab." Im laufenden Jahr war der Wetteraukreis besonders gut bedient. Die Städte Butzbach und Nidda erhielten Löschfahrzeuge des Typs 20/16 (Fahrzeugtypen siehe Hintergrund), die Gemeinde Rockenberg und die Stadt Ortenberg erhielten Löschfahrzeuge des Typs 10/6 und die Stadt Bad Nauheim erhielt einen Einsatzleitwagen Typ 1.

Für das kommende Jahr steht ganz oben auf der Prioritätenliste die Anschaffung eines Hilfeleistungslösch-fahrzeugs des Typs 20/16 für die Gemeinde Wölfersheim. Damit soll ein fast 25 Jahre altes Fahrzeug ersetzt werden und vor allem den neuen Anforderungen eines expandierenden Gewerbegebietes gerecht werden. Zudem ist die Gemeinde für einen Autobahnabschnitt der A 45 zuständig.

Zweiter auf der Prioritätenliste ist die Stadt Florstadt, die ebenfalls ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug des Typs 20/16 erhalten soll. Dieses ersetzt ein 27 (!) Jahre altes Fahrzeug, das schon deutliche Verschleißerscheinungen aufweist. Auch hier soll das Fahrzeug für den Einsatz in einem großen und weiter expandierenden Gewerbegebiet vorgesehen werden.

Die Stadt Ortenberg hat nach dem Zusammenlegen von vier Stadtteilfeuerwehren ein neues Feuerwehrhaus, aber einen völlig überalterten Fuhrpark. Nach der Neuanschaffung in diesem Jahr soll auch im kommenden Jahr ein Fahrzeug angeschafft werden, nämlich ein Staffeltanklöschfahrzeug des Typs 20/25. Auch dieses Fahrzeug ist fast 30 Jahre alt.

Schließlich hofft auch die Stadt Bad Nauheim auf ein Löschgruppenfahrzeug des Typs 10/6, das ein 25 Jahre altes Fahrzeug der Stadtteilfeuerwehr Schwalheim ersetzen soll. Dort soll es in den Katastrophenschutzzug integriert werden.

Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann, der die Prioritätenliste nach den Vorschlägen der Kommunen erarbeitet hat, spricht vom Anschaffen einer vernünftigen Technik, um Menschen und deren Hab und Gut zu retten und zu sichern. Insbesondere die neuen Fahrzeuge bieten ein deutliches Mehr an Sicherheit, insbesondere bei Verkehrsunfällen. "Durch die neue Technik können wir eingeklemmte Personen schneller und sicherer retten. Ein Problem ist freilich mitunter auch die neue Sicherheitstechnik in Fahrzeugen. Manche Stähle verbessern zwar den Insassenschutz, stellen uns und unser Material allerdings vor Aufgaben, die nicht zu bewältigen sind. So können so genannte Borstähle mit den Schneidgeräten der Feuerwehren nicht auseinander geschnitten werden."

Die hohe Einsatzbereitschaft und technische Ausstattung der Feuerwehren im Wetteraukreis liegt Brandschutzdezernent Ottmar Lich besonders am Herzen. "Wir brauchen eine schlagkräftige und einsatzbereite Feuerwehr. Viele ehrenamtliche Feuerwehrleute setzen sich für ihre Nächsten ein. Dafür müssen sie auch entsprechende Gerätschaften zur Verfügung gestellt bekommen."

Hintergrund:
Feuerwehrfahrzeuge sind voller Technik

HLF 20/16 - Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug
Ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug mit einer Pumpenleistung von mindestens 2.000 Liter/Minute und einem Tank von 1.600 Litern.
Besatzung: Ein Fahrer und acht Feuerwehrleute
Kosten: ab 280.000 Euro

LF 16 - Löschgruppenfahrzeug
Das gleiche Fahrzeug mit weniger Ausstattung zur Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen und etwas niedrigeren Kosten.

LF 10/6 - Löschgruppenfahrzeug
Ein Löschgruppenfahrzeug mit einer Pumpenleistung von mindestens 1.000 Liter/Minute und einem 600-Liter-Tank.
Besatzung: Ein Fahrer und acht Feuerwehrleute
Kosten: 220.000 Euro

STLF - Staffeltanklöschfahrzeug
Besatzung: Ein Fahrer, fünf Feuerwehrleute
Kosten: bis zu 200.000 Euro

GW-L - Gerätewagen-Logistik
Lkw mit Ladebordwand. Hier werden die verschiedensten Materialien und Hilfsgüter per Rollwagen auf den Lkw gebracht und dann zum Einsatzort gefahren.
Kosten: 50.000 bis 90.000 Euro

ELW-1 - Einsatzleitwagen Typ 1
Meist auf Mercedes, Sprinter oder VW T5 Basis
Insbesondere große Ausstattung mit Fernmeldetechnik. Hält die Verbindung zwischen Einsatzleitung, Führung und Leitstelle aufrecht. Hier laufen alle Informationen zusammen.
Besatzung: Ein Fahrer und acht Feuerwehrleute
Kosten: 55.000 bis 95.000 Euro

MTF - Mannschaftstransportwagen
Kleinbus wie oben.
Besatzung: Neun Personen.
Kosten: bis 35.000 Euro

Quelle: Pressemitteilung Wetteraukreis vom 02.12.2008