04.04.2011 – IF Star: VöV und DFV loben Projekte / „Verbesserung für Tagesgeschäft“

Berlin – „In den Feuerwehren steckt ein enormes Potenzial an Wissen und Know-how. Einsatzerfahrung, Handwerker- und Ingenieurwissen oder einfach Erkenntnisse aus dem täglichen Leben führen zu neuen Entwicklungen und Verbesserungen im Tagesgeschäft der Feuerwehr. Daher ist das Ziel immer gleich: Mit geringem Aufwand den größtmöglichen Nutzen zu erzielen!“, erklärte Hartmut Ziebs, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), beim Fachforum IF Star. Bei der Veranstaltung in der Berliner Hauptfeuerwache wurden kreative Entwicklungen von Feuerwehren vorgestellt.

Der IF Star honoriert als Preis des Verbandes öffentlicher Versicherer und des Deutschen Feuerwehrverbandes innovative Ideen, im Rahmen der vorbeugenden und abwehrenden Tätigkeit Schäden zu minimie¬ren. Er wird alle zwei Jahre vergeben; die nächste Ausschreibung erfolgt 2012. „Die Weiterentwicklung von schadenarmen Einsatztaktiken der Feuerwehren dient der Schadenverhütung und hilft somit, Personen- und Sachschäden zu minimieren“, erläuterte Dr. Achim Hertel, Mitglied des Vorstandes des Verbandes öffentlicher Versicherer. „Schaden abwehren, Schaden verhüten – diese Aufgaben sind seit jeher Ansporn für Kreativität und technische Lösungen“, resümierte Karsten Göwecke, ständiger Vertreter des Landesbranddirektors der Berliner Feuerwehr. 

Beim Fachforum zum IF Star wurde nun dem interessierten Fachpublikum eine Auswahl der besten Projekte vorgestellt. Hierbei stellten die Referenten beeindruckend die flexible und kreative Lösung von Problemen durch die Feuerwehren unter Beweis:

  • So wird in der Feuerwehr Königsbronn (Baden-Württemberg), bei der das Innenangriffstraining vor allem im Winter witterungsbedingt nur schwer mit Wasser abzuhalten ist, diese Ausbildung nun mittels Druckluft realistisch und beliebig wiederholbar durchgeführt.
  • In 1.500 Stunden Eigenleistung baute die Feuerwehr Werl (Nordrhein-Westfalen) eine realistische Gefahrgutübungsanlage für die Ausbildung, an der 60 unterschiedliche Leckagen und ein Dutzend Brände nachgestellt werden können.
  • Wie die Erfahrung aus Einsätzen mit neuen Entwicklungen in die Weiterentwicklung der technischen Ideen eingebracht wird, zeigte Prof. Dr.-Ing. Michael Reick anhand eines Einsatzes in Bad Harzburg (Niedersachsen) auf, bei dem der von ihm entwickelte Rauchschutzvorhang eingesetzt und im Einsatznachgang nochmals optimiert wurde.
  • Die Feuerwehr Großefehn (Niedersachsen) ließ das Publikum am Weg teilhaben, der von der Idee der Verhinderung der Brand- und Rußausbreitung hin zur Entwicklung eines Rauchschutzelementes führte.
    Auf Augenhöhe der Kinder begab sich die Feuerwehr Limburg-Linter (Hessen) mit ihrem Projekt zur Brandschutzerziehung, bei dem Häuser, Telefonzellen und Feuerwachen im kindgerechten Maßstab den passenden Rahmen stellten.
  • Auf großes Interesse stieß das Projekt zur Hydrantenortung per Navigationsgerät der Feuerwehr Altenholz (Schleswig-Holstein), die hierzu auch einen Leitfaden für interessierte Feuerwehrangehörige zur Verfügung stellen will.
  • Wie durch bauliche und taktische Maßnahmen größere Schäden an Wohn- und Industriegebäuden sowie Produktionsausfälle minimiert werden können, zeigte die Feuerwehr St. Georgen (Baden-Württemberg) am Beispiel zweier Einsätze auf.
  • Die erfolgreiche Einführung eines First Responder-Systems in fünf Phasen, die auch von anderen Feuerwehren übernommen werden können, stellte die Feuerwehr Bockau (Sachsen) vor.

Zahlreiche Teilnehmende nutzten Plenum und Begleitprogramm, um sich mit den Referenten direkt auszutauschen und von deren Ideen und Erfahrungen zu profitieren. Der Idee des IF Star folgend, sollen die Erfahrungen aus den vorgestellten Projekten zur Umsetzung und Weiterentwicklung anregen, um Innovationen im Feuerwehrwesen deutschlandweit voranzutreiben.

Quelle: DFV-Pressemitteilung