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11.09.2022 - Am letzten Wochenende war es soweit: die diesjährige 24h-Übung der Jugendfeuerwehren fand nach der langen Corona-Pause endlich wieder statt.

Daran teilgenommen haben alle Stadtteile der Stadt Florstadt, sowie die Malteser Jugend der Stadt Altenstadt. Hierbei wurden die Stadtteile in zwei Wachen unterteilt. Wache 1 bildeten die Jugendfeuerwehren von Florstadt-Kernstadt, Stammheim und die Malteser Jugend, Wache 2 die Jugendfeuerwehren von Staden und Nieder-Mockstadt.

Die 24h-Übung startete am Freitag, den 02.09.2022, gegen 17 Uhr in den jeweiligen Feuerwehrgerätehäusern. Die erste Handlung bestand darin, die Jugendlichen auf ihre jeweiligen Fahrzeuge zu verteilen, zum Einsatz kamen das TSF-W, ein MTF und das neue StLF.

Für die jeweiligen Wachen wurden vier Einsatzszenarien gestaltet. Gegen 18:30 Uhr folgte dann schon der erste Einsatz. Die Wache 1 wurde per Alarmdisplay/Alarmfax nach Ober-Florstadt in die Hintergasse 17 alarmiert, gemeldet war ein Brand und eine verletzte Person, die sich noch im Gebäude befand. Unter Atemschutz wurde in das Gebäude vorgedrungen, der Brandherd befand sich im Küchenbereich und hatte bereits den Flur zu den Toiletten und den ersten Lagerraum verraucht.

Nachdem der erste Einsatz abgearbeitet war, folgte eine Ruhepause im Feuerwehrgerätehaus. Das Abendessen wurde in dieser Zeit vom Küchenteam (bestehend aus Jens Steinmacher, Michael Grünewald und Klaus Hartmann) in Florstadt-Kernstadt für die Jugendlichen vorbereitet und schließlich eingenommen.

Der zweite Einsatz führte die Jugendlichen am Abend um 21:30 Uhr zu einer Personensuche außerhalb Stammheims an einem kleinen Waldstück in der Nähe von den Anglerteichen. Vor Ort wurden die Jugendlichen von einem bereits dort wartenden Polizisten empfangen, der ihnen die Lage schilderte: Die junge Frau hatte sich mit ihren Eltern gestritten und war weggelaufen. Nun wurde sie bereits seit einiger Zeit vermisst.

Am Waldrand wurde von den Jugendlichen eine Kette gebildet und sie tasteten sich langsam in den Wald vor. Immer wieder machten sie mit Rufen auf sich aufmerksam und nutzten eine Wärmebildkamera, bis sie die vermisste Person letztendlich auf einem Hügel an einem Baumstamm gelehnt, fanden. Diese erzählte ihnen nun, dass sie gestürzt war und nicht mehr laufen konnte. Ein Rettungsplan musste also her. Nach kurzem Überlegen war der Plan klar: Mit der Schleifkorbtrage sollte die Person über den Hang vorsichtig auf gerades Terrain transportiert und schließlich aus dem Wald getragen werden. Dazu wurde die Person mithilfe von Rettungsleinen in der Schleifkorbtrage eingebunden und gesichert.

Als sie vom Einsatz zum Feuerwehrgerätehaus zurückgekehrt waren, konnten sich die Jugendlichen an ein kleines Feuer setzen und Marshmallows darüber grillen, bis die Schlafenszeit eingeläutet wurde.

Am nächsten Morgen wurden die Jugendlichen von ihren Betreuern um viertel vor 7 geweckt. Nach einem reichhaltigen Frühstück wurden sie um 08:00 Uhr zu einer Ölspur nach Stammheim in die Schloßstraße alarmiert. Eine Person war mit ihrem Pkw gegen einen Baumstamm gefahren und stand unter Schock. Hierbei wurde die medizinische Unterstützung von der Malteser Jugend übernommen, die der Person zur Sicherheit ihrer Halswirbelsäule eine Halskrause umlegten und sie auf weitere Verletzungen untersuchten. Die Feuerwehr nahm währenddessen das „Öl“ mittels einem speziellen Bindemittel (hier Sägespäne als Attrappe) wieder auf und konnte den Einsatz circa eine Stunde nach Alarmierung beenden.

Um 10:30 Uhr löste der Alarm erneut aus. Dieses Mal führte es die Jugendlichen nach Nieder-Florstadt zum alten Feuerwehrgerätehaus. Simuliert wurde eine unklare Rauchentwicklung in den Fahrzeughallen. Unter Atemschutz und mit einem C-Rohr begab sich der Angriffstrupp zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in das Gebäude vor. Dort trafen sie eine Person vor ,diese stand unter Schock und erzählte dem Angriffstrupp, dass ihr beim Kochen das Essen angebrannt sei und dies den Rauch verursachte. Beim Hinausbringen wurde die Person zudem noch ohnmächtig. Diese wurde sodann in die stabile Seitenlage gebracht und mithilfe des Rettungstuchs nach draußen transportiert. Ein weiterer Trupp unter Atemschutz konnte in der Zwischenzeit das simulierte Feuer löschen. Da keine weitere Gefahr mehr vorhanden war, wurden die Fahrzeughallen mit einem Lüfter belüftet, bis der Rauch abgezogen war.

Nach diesem Einsatz folgte das gemeinsame Mittagessen der beiden Einsatzwachen am Feuerwehrgerätehaus in Stammheim. Es wurden Würstchen und Steaks gegrillt und selbstgemachte Salate angeboten.

Das letzte und größte Einsatzszenario führte die Jugendlichen aus beiden Einsatzwachen um 14:30 Uhr nach Leidhecken zum Sportlerheim des hiesigen Fußballvereins. Das Sportlerheim stand teilweise in Brand und es befanden sich noch 6 vermisste Personen darin. Nachdem die Wasserversorgung von mehreren Unterflurhydranten sichergestellt war, sind mehrere Angriffstrupps unter Atemschutz in das Gebäude vorgedrungen und haben die Personen gerettet. Hierbei übernahm die Wache 1 das Erdgeschoss und die Wache 2 das Obergeschoss. Die geretteten Personen wurden zum Rettungswagen der Malteser Jugend gebracht. Zeitgleich wurde der in der Nähe stehende Gastank gekühlt und von außen der Brand gelöscht. Um 15 Uhr konnte die Übung mit einer anschließenden Nachbesprechung beendet werden. Dort fasste Stadtjugendwart Gunnar Pfeffer die zwei Tage nochmal zusammen und übergab das Wort sowohl an Bürgermeister Herbert Unger und Stadtbrandinspektor Markus Albus. Alle drei sprachen den Jugendlichen für ihre Zusammenarbeit ein großes Lob aus und freuten sich darüber, dass trotz der langen Corona-Pause immer noch ein großes Interesse an der Jugendfeuerwehr besteht.

Insgesamt haben aus der gesamten Stadt 30 Jugendliche an der 24h-Übung teilgenommen.

Zu guter Letzt möchten wir uns bei allen Beteiligten und Helfern für die Bereitstellung der Objekte und die tatkräftige Unterstützung bedanken, ohne euch wären solche Übungen unmöglich!

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Bild und Text: Julia Steinmacher, FF Florstadt