25.01.2012 - Wetteraukreis - Die Einführung des Digitalfunks im Wetteraukreis wird einige Neuerungen und Herausforderungen mit sich bringen. Dieses Projekt wollen wir gemeinsam meistern.

Der erweiterte Probebetrieb des Digitalfunks im Wetteraukreis wird im Laufe des nächsten Jahres beginnen! Dies war die realistische Einschätzung am Ende einer Informationsveranstaltung die der Wetteraukreis für über 80 Angehörige der Feuerwehren, Rettungsdienste und Katastrophenschutzeinheiten am 19. Januar im Plenarsaal des Kreishauses veranstaltete.

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Blick in den gut gefüllten Plenarsaal

Achim See, der gemeinsam mit Marc Wansner, als Beauftragter des Wetteraukreises für den Digitalfunk zuständig ist, moderierte ein über zweistündiges Programm. Hierbei wurden wichtige Themen wie z.B. die weitere Zeitplanung, die Erfassung der erforderlichen Endgeräte, deren Beschaffung sowie Fragen der Finanzierung und Förderung durch das Land bzw. die Zusammenarbeit bei Migrationsfragen erläutert. Ein wichtiger Themenkomplex war auch die Ausbildung an den Endgeräten. Hierfür sind für Teilnehmer, die bereits eine Sprechfunkberechtigung besitzen, acht Unterrichtseinheiten vorgesehen. Bei geschätzten 2.000 Einsatzkräften wartet auf die Kreisausbilder Funk eine Menge Arbeit. Nach Einschätzung von Achim See kann man davon ausgehen, dass die Eingewöhnung an die neue Technik über die Handfunkgeräte schnell erfolgen wird. Für jeden Anwender steht ein speziell entwickeltes eLearning-Programm über die Grundlagen der neuen Technik im Internet zur Verfügung.

Jens Christiansen, Mitarbeiter beim Hessischen Innenministerium und Teilprojektleiter 2 (Integration der Leit- und Betriebsstellen) in der Projektgruppe Digitalfunk Hessen erläuterte den aktuellen Stand des Projektes. Demnach sind im Wetteraukreis von 22 vorgesehenen Basisstationen 21 gebaut und davon bereits 13 in Betrieb. Insbesondere im südhessischen Raum ist bereits eine flächendeckende Netzabdeckung vorhanden. Derzeit läuft die Ausschreibung für die Meldeempfänger, so dass bis Ende des Jahres 2012 mit einem Ergebnis gerechnet werden kann. Als nächster „Meilenstein“ so Achim See, ist die Erfassung aller erforderlichen Endgeräte in so genannten „OPTA-Listen“ erforderlich. Damit ist eine exakte Zuordnung für jedes Funkgerät zu Kreis, Gemeinde, Ortsteil, Hilfsorganisation, Fahrzeug und Standortkennung gegeben. Bereits in den kommenden Wochen sind die ersten Treffen der Arbeitsgruppen Technik und Ausbildung vorgesehen, um Planungs- und Detailfragen zu lösen. Um die Umstellung zu begleiten, sind alle Organisationen aufgefordert einen Beauftragten für den Digitalfunk zu benennen.

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Achim See, Moderator der Veranstaltung, rechts Jens Christiansen 

In den nächsten Monaten wird die Zentrale Leitstelle die ersten zwei Digitalfunkgeräte für den Testbetrieb erhalten. Bis allerdings das Funknetz landesweit stabil arbeitet und abgenommen ist, alle Einsatzkräfte ausgebildet sind, die Funkgeräte in die Fahrzeuge eingebaut sind und die Leitstellentechnik umgerüstet ist, wird es noch knapp zwei Jahre dauern. Gerade das europaweite Ausschreibungsverfahren für die Umrüstung der 26 hessischen Leitstellen wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Dies zeigten Erfahrungen aus anderen Bundesländern, so Jens Christiansen abschließend. 

Text: Hans Hofmann, Achim See, Jens Christiansen
Bilder: Sven Weber