06.05.2008 - Oberau - Wir schreiben das Jahr 1975. Die Freiwillige Feuerwehr Oberau zählt 37 aktive Mitglieder. Sie wird in diesem Jahr insgesamt dreimal wegen Feuer alamiert. Damals konnte man sich die Frage stellen, ob eine ortsansässige Feuerwehr überhaupt von Nöten sei.

1984 zählt die FF Oberau stolze 50 Mitglieder und führt acht Einsätze aus. Die gestiegene Anzahl der Einsätze erklärt sich dadurch, dass die Einsatzkategorie "Technische Hilfeleistung", insbesondere im Straßenverkehr, immerhin sechs von acht Einsätzen ausmacht. Diese "hohe" Zahl von Einsätzen war 1984 so etwas wie ein Rekord jener Zeit.

Dann folgt ein Jahr der Ruhe für die Feuerwehr. Keine Brände, keine technischen Hilfeleistungen und keine Fehlalarme. 1985 ist das letzte Jahr bis heute, in dem keine Alarmierung für die FF Oberau stattgefunden hatte. Null Einsätze sind jedoch in zweierlei Hinsicht zu sehen. Zum einen bedeutet dies keine Schäden für Personen, Natur und Gegenstände. Zum anderen wiegt es die Bevölkerung in einer falschen Sicherheit.

Prompt verzeichnet die Statistik in den Folgejahren eine Achterbahnfahrt hinsichtlich der Einsatzzahlen und der aktiven Mitglieder. 1998 nennt das Jahresprotokoll schon 19 Einsätze. Bis dahin eine unerreichte Zahl. Zwischen 1990 und 1998 befand sich die Mitgliederzahl zwischenzeitlich auf dem niedrigsten Stand seit 1975 - 31 Mitglieder. 1990 hatte die FF Oberau 43 aktive Mitglieder, davon 9 Frauen, die 1991 leider ihren aktiven Dienst beendeten. Die Stärke aller aktiven Mitglieder konnte jedoch 1997 auf 37 verbessert werden. Neun Jahre später, im Jahr 2007, wurden die 27 Aktiven der FF Oberau insgesamt 41 mal alarmiert.

20 Jahre zuvor bestritten 46 Feuerwehrleute 38 Einsätze weniger. Bei Berücksichtigung der sinkenden Mitgliederzahlen der Feuerwehren eigentlich ein Wunder, wie das gemeistert werden konnte. Grund für den Anstieg der Einsätze ist, dass die Ortsfeuerwehren der Gemeinde und ihre aktiven Mitglieder tagsüber oft nicht ausreichen, um Hilfe bei größeren Schadenslagen zu gewährleisten. Somit werden mehrere Feuerwehren der Gemeinde Altenstadt gleichzeitig im Notfall alarmiert.

Die Entwicklung zeigt, dass nur der Erhalt der bestehenden Ortsfeuerwehren mit ihren aktiven Mitgliedern und ihr gemeinsames Agieren den Schutz von Mensch und Sachen sowie Einhaltung der Hilfsfrist von zehn Minuten ab Anruf bei der Leitstelle gewährleistet.

Ein Blick auf die grafische Auswertung der Einsätze der FF Oberau zeigt seit 1990 eine drastische Steigerung der Einsatzzahlen. Gegen diesen Anstieg sehen die 20 Vorgängerjahre aus wie sanftes Gewässer. Trotz des hohen Einsatzaufkommens der letzten Jahre betreibt jedes Mitglied sein Engagement bei der Feuerwehr mit Fleiß. Die verantwortungsbewusste Tätigkeit wird durch den Spaß im Vereinsleben ausgeglichen. Die Feuerwehr ist für die Gemeinschaft da.

Der aktuelle Kalenderzettel zeigt den Mai 2008 an. Blickt man zurück, spannt sich ein Bogen beginnend im Jahr 1975 mit drei Bränden im ganzen Jahr über zwölf Einsätze im Jahr 2000 bis zum Mai 2008 mit immerhin schon 25 Alarmierungen.

 

Text und Grafik: Bernd Leppla, FF Oberau