28.04.2010 - Reichelsheim - Flink wie ein Wiesel klettert Katharina die Leiter in luftige Höhe hinauf. Oben angekommen, setzt sie auf die zweite Leiter über und steigt hinunter. "Können wir noch mal klettern", betteln die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3b der Grundschule im Ried. "Mit dieser Übung wollen wir den Kindern die Angst vor Höhen nehmen, es könnte ja sein, dass wir sie im Einsatz aus dem Fenster holen müssten", sagt Stephanie Ritschel. Schon seit fünf Jahren stehen zwei Tage Brandschutzerziehung einmal im Jahr bei den dritten Klassen im Stundenplan. Am ersten Tag wird in der Schule Theorie gebüffelt: Was brennt? Was ist zu tun, wenn es im Haus qualmt? Welche Feuerwehren gibt es? Am nächsten Tag steht der Besuch eines Feuerwehrgerätehauses an. Hier bestaunen die Drittklässler die Ausrüstung der Wehrleute, lassen sich zeigen, wie ein Atemschutzgeräteträger ausgerüstet ist, üben mit der Kübelspritze umzugehen. "Wir wollen, dass die Kinder über die Feuerwehr bescheid wissen", sagt Ritschel. Deshalb ist es für sie selbstverständlich in ihrer Freizeit die Kinder zu informieren. Binnen vier Tagen werden nach diesem Muster von Ritschel und ihren Mitstreiterinnen alle dritten Klassen unterrichtet. "Wissen ist gut, das schützt davor auf dumme Gedanken zu kommen", meint sie. "Seit Jahren hatten wir glücklicherweise keine Einsätze mehr bei denen Kinder gekokelt haben." Stattdessen wecken die Feuerwehrleute das Interesse für die Jugendfeuerwehr. "Nachwuchs können wir immer gebrauchen", sagt die Feuerwehrfrau. Inzwischen stehen die Kinder um den Einsatzleitwagen herum und staunen, dass der mit einem Computer, Faxgerät und Funkgeräten ausgestattet ist. "Von hieraus werden bei Einsätzen die Befehle gegeben", erklärt Feuerwehrmann Thomas Ritschel und zeigt schon das nächste Gerät, das seinen Platz im Kofferraum des Einsatzleitwagens hat, der Lüfter, mit dem Qualm aus Gebäuden geblasen wird. Derweil schlüpft Stadtbrandinspektor Michael Paulencu in seine Montur, die er trägt, wenn er unter Atemschutz zum Einsatz muss. "Die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren ist wertvoll, wir schätzen sie, die Feuerwehrleute liefern den Kindern Einblicke in ihre ehrenamtlichen Aufgaben", lobt Konrektorin Ulla Stadnik, die gemeinsam mit ihrer Klasse im Weckesheimer Feuerwehrhaus zu Gast ist - und natürlich auch über die Leitern geklettert ist.

 

20100428_reichelsheim_bse01   Klettern ist auch ein Teil der Brandschutzerziehung: An zwei Tagen informieren ehrenamtliche Feuerwehrleute die Drittklässler der Grundschule im Ried über ihre Aufgaben - eine davon das Retten, wenn jemand im Zimmer eingeschlossen ist, dann werden Leitern angestellt. Flink setzen die Kinder von einer auf die andere über.

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Für alle dritten Klassen der Grundschule im Ried stand diese Woche "Feuerwehr" auf dem
Stundenplan, die 3b besuchte das Weckesheimer Feuerwehrhaus, die 3a reiste nach Beien-
heim und die 3c erkundete das Reichelsheimer Feurwehrdomizil. Informationen zur Wehr
gab's für die 3b mit ihrer Klassenlehrerin Ulla Stadnik (hinten rechts) von Stadtbrandinspektor
Michael Paulencu (links), Stephanie (links) und Thomas Ritschel (rechts).

Text und Bilder: Ines Dauernheim (freie Journalistin)