17.06.08 - Reichelsheim-Heuchelheim (kai) - "Ich will auch mal spritzen", wünscht sich ein Sechsjähriger. Alles der Reihe nach. An diesem Vormittag sind 17 Vorschulkinder des Kindergartens Steinbeißer zum Abschluss der zweitägigen Brandschutzerziehung zu Gast im Heuchelheimer Feuerwehrhaus. Nach dem sie fast alle Winkel des Tragkraftspritzenfahrzeugs, so heißt das Feuerwehrauto der Heuchelheimer Wehr, unter der Regie von Christiane Vetter erkundet haben, durften sie endlich selbst mal Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau sein: Fix hatten die vier Profis der Heuchelheimer und Weckesheimer Wehr Vetter, Stephanie und Thomas Ritschel sowie Oliver Günther eine Wasserversorgung aufgebaut. An zwei Rohren versuchten die Kleinen auf ein Häuschen und zwei Schilder zu spritzen. Der Spaß ist ihnen anzusehen, sie strahlen und warten geduldig, bis sie das Rohr bedienen dürfen. Bevor es soweit war, haben sie viel über die Aufgaben der Feuerwehr erfahren, über Brennbares, gutes und böses Feuer, giftigen Qualm. Sie lernten spielerisch, was zu tun ist, wenn sie einen Notruf absetzen müssen. Beim Besuch des Feuerwehrhauses durften sie endlich die Ausrüstung anfassen. "Oh, ist das schwer", urteilten sie über ein Rohr, dass seinen Platz im Heuchelheimer Feuerwehrauto hat. "Der ist aber lang", sagten sie staunend, als die Feuerwehrleute einen Schlauch ausrollten. Ganz ruhig beobachteten sie, wie Oliver Günther in voller Atemschutz-Ausrüstung auf sie zu krabbelte. "Hört ihr irgendwann mal dieses Geräusch, wenn ihr in einem brennenden Gebäude seid, seid beruhigt, es kommt ein Feuerwehrmann, der euch helfen will", erklärte Stephanie Ritschel. Stück für Stück legte Günther seine Ausrüstung ab: Lampe, Maske, Funkgerät, den Beutel mit der Leine, Gürtel mit Beil, die Luftflasche ("Das ist keine Sauerstoffflasche, da ist ganz normale Atemluft drin."), feuerfeste Handschuhe, Jacke, Hose und Stiefel. "Je nach schwere des Einsatzes, kann ein Feuerwehrmann etwa 20 Minuten unter Atemschutz arbeiten", erklärt Ritschel. "Dann piepst es und er muss zurück, weil die Luft aufgebraucht ist." Für die kleinen Gäste hieß es nach zwei Stunden zurück in den Kindergarten. Standesgemäß im Weckesheimer und Heuchelheimer Feuerwehrauto ging's nach Reichelsheim. Vorher bekamen die Sechsjährigen noch eine Urkunde und kleine Geschenke. "Uns hat's riesigen Spaß gemacht", bilanzieren Christiane Vetter und Oliver Günther, die erstmals Aufgaben in der Brandschutzerziehung übernommen haben.

Brandschutzerziehung
Interessiert beäugen die Steinbeißer-Kinder die Luftflasche,die ein Feuerwehrmann benötigt, wenn er in verqualmten Gebäuden eingesetzt ist. Thomas Ritschel erklärt ihnen die Details.

Brandschutzerziehung
An drei Vormittagen erklärten die beiden Feuerwehrfrauen Christiane Vetter und Stephanie Ritschel den Steinbeißer-Vorschulkindern die Aufgaben der Feuerwehr, zum Abschluss besuchten die Kleinen die Heuchelheimer Feuerwehr.

Brandschutzerziehung
Feuerwehr zum Anfassen : Gemeinsam hieven die Vorschulkinder ein Rohr in die Höhe, dass die Feuerwehr braucht, um Wasser zum Löschen heranzuschaffen, wie ihnen Feuerwehrfrau Christiane Vetter gerade erklärt hat.

Text und Bilder: Ines Dauernheim (freie Journalistin)