05.07.2010 - Bad Nauheim (ihm). Zehn Organisationen präsentierten sich beim Tag der Helferinnen und Helfer auf dem Gelände der Landesgartenschau (LGS). Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter und Polizei waren beispielsweise da. Die WZ besuchte die DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft) und die Bad Nauheimer Brandschützer. Beide Organisationen suchen Nachwuchs. Sie bieten an, in attraktive Jugendgruppen einzusteigen.

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Die Brandschützer führen eine sogenannte Fettexplosion vor. Das Experiment ist lebensgefährlich und darf keinesfalls nachgemacht werden.

Bei der Bullenhitze traf es sich gut, dass die DLRG ein Wasserbassin errichtet hatte. Es war für Vorführungen durch Taucher gedacht. »Unser Wasserrettungszug ist eine Einheit des Katastrophenschutzzugs des Landes Hessen«, schilderte Jens Bothe (technischer Leiter Einsatzdienste Friedberg). Es gebe verschiedene Spezialisten für die Wasserrettung: »Rettungstaucher, Bootsführer und Strömungsretter«.

Zweimal wurde die DLRG dieses Jahr in Friedberg und Bad Nauheim alarmiert. Einmal waren zwei Kinder in die Usa gefallen, ein Nachbar hatte sie bereits herausgeholt. Das andere Mal wurde ein Toter im Waldteich geborgen (die WZ berichtete). Rettungstaucher hätten in der Regel die traurige Aufgabe, Ertrunkene zu bergen. »Eine hohe physische und psychische Belastung«, berichtet Rettungstaucher Thomas Loos. Freilich gebe es auch erfreuliche Einsätze für die Schwimmer, an deren Ende eine Rettung steht. Bothe berichtete von einem Ereignis im Mai 2008. Seine Einheit hatte bei einem Ausbildungswochenende mitbekommen, wie zwei Kinder auf dem Schottener See gekentert waren. Sie hielten sich zwar an ihrem Boot fest, doch das Wasser war kalt. Durch das Einschreiten der Rettungsschwimmer überlebten sie. An den Sommerwochenenden seien Aktive der DLRG an den Stränden von Schotten und Inheiden im Einsatz.

Für das Jugend-Einsatz-Team (JET) sind Jungen und Mädchen zwischen 10 und 17 Jahren angesprochen. Treffen sind freitags und samstags zwischen 18 und 19.30 Uhr in Bad Nauheim (Halle hinter Schwalheimer Straße 13). Ab 20 Uhr wird im Usa-Bad das Rettungsschwimmen geübt. Schwimmen lernen, Abzeichen erwerben, sich in Wettkämpfen messen, Mitglied einer starken Gemeinschaft sein: Das sind nur einige Aspekte. Bei »echten« Einsätzen sei das JET nicht ganz vorne dabei. Wer Interesse hat, kann sich unter Telefon 0 60 31/16 62 05 melden.

Auch die Bad Nauheimer Brandschützer suchen Nachwuchs. Das gilt für alle Stadtteilwehren, wie Gerald Dallwitz schilderte. Dallwitz war als stellvertretender Zugführer des 13. Löschzugs Wetterau vor Ort. Die Einheit ist im Katastrophenschutz aktiv und besteht seit drei Jahren. »Ab sechs Jahren können Kinder zur Bambini-Feuerwehr gehen. Es gibt sie in Schwalheim und Nieder-Mörlen. Ab 10 Jahren können Jungen und Mädchen in die Stadtjugendwehren eintreten.« Mitzumachen sei eine feine Sache, sagt Dallwitz. Beispiel: In den Sommerferien fahre die Jugendwehr für eine Woche ins Zeltlager.

Quelle: Gießener Allgemeine Zeitung 2010 online vom 04.07.2010