19.12.2010 – Wetteraukreis – Die Interkommunale Zusammenarbeit im Brandschutz war thematischer Schwerpunkt der dritten Zukunftsklausur der Wetterauer Feuerwehren. Auf Einladung von Kreisbeigeordnetem Ottmar Lich trafen sich Bürgermeister und Stadträte und die Leiterinnen und Leiter der Feuerwehren.

Ziel der Klausurtagung ist, die Kommunikation zwischen den Leitungen der Freiwilligen Feuerwehren und den politisch Verantwortlichen in Sachen Brandschutz zu fördern. Neue Ideen, Strukturen und Konzepte sollen entwickelt und ausgetauscht werden.

20101120_Zukunft-005
Kommunalpolitiker und die Leiter der Feuerwehren trafen sich zur dritten Zukunftsklausur im Kreishaus.

Kreisbeigeordneter Lich ging in seiner Begrüßung auf unterschiedliche Faktoren wie die demographische Entwicklung, die knapper werdenden finanziellen Ressourcen, die europäische Integration, die Globalisierung der Weltmärkte und die fortschreitende Technologisierung ein, die in zunehmendem Maß die kommunale Handlungsfähigkeit einengen. Vor diesem Hintergrund gewinnt die seit langem in vielen Tätigkeitsfeldern praktizierte Interkommunale Zusammenarbeit zusätzlich an Bedeutung. Durch eine verstärkte freiwillige Zusammenarbeit in vielen Bereichen können die Kommunen dem wachsenden Wettbewerbsdruck und den Handlungsanforderungen wirksam begegnen.

Auch Landrat Arnold rief zu einem intensiven Austausch zu der Themenstellung der interkommunalen Zusammenarbeit, aber auch der Aufgabenerfüllung im Brandschutz auf Ebene der Städte und Gemeinden auf.

Es folgte ein Impulsvortrag von Jürgen Nickel, der als Betriebswirt in der Kreisverwaltung für das Controlling innerhalb des Fachbereiches Gesundheit, Sicherheit und Ordnung zuständig ist. Nickel beleuchtete die interkommunale Zusammenarbeit aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Am Beispiel der Entwicklung der kommunalen Finanzen im Land Hessen in den letzten zehn Jahren verdeutlichte er den Handlungsdruck der Kommunen zur Haushaltskonsolidierung und zeigte auf, dass die interkommunale Zusammenarbeit wichtige Ansätze zur finanziellen Konsolidierung liefern kann. Er erläuterte anschaulich Aspekte der Effektivität bei der kritischen Bewertung der Pflicht zur Aufgabe, der Effizienz in der Aufgabendurchführung und hinterfragte kritisch Planungsstandards hinsichtlich ihrer Zweckmäßigkeit. Ebenfalls ging er auf betriebswirtschaftliche Effekte im Beschaffungswesen ein, die ebenfalls an konkreten Beispielen mit Praxisbezug zum Brandschutzbereich verdeutlicht wurden.

  20101120_Zukunft-012
Mit Beispielen aus der Praxis erläuterte Jürgen Nickel kurzweilig Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit.

Als Fazit fasste Nickel zusammen: "Konsolidierung ist notwendig um den finanziellen Handlungsspielraum der Kommunen zu erhalten. Der Blick über die Gemeindegrenzen hinaus ist wichtig und darf nicht verloren gehen. Die interkommunale Zusammenarbeit ist dazu ein sinnvolles Instrument zur Konsolidierung und sollte weiter forciert werden."

Im Anschluss an den Fachvortrag befassten sich die Klausurteilnehmer im Rahmen eines von Dr. Reinhold Merbs, Leiter des Fachdienstes Gesundheit und Gefahrenwehr, moderierten Workshops in vier Arbeitsgruppen mit konkreten Handlungsfeldern der interkommunalen Zusammenarbeit im Bereich der Feuerwehren, die im Anschluss im Plenum präsentiert wurden. Gemeinsam will man das Feld für die Zukunft bestellen, denn gerade im Brandschutz sieht man viele Möglichkeiten die interkommunale Zusammenarbeit zu verwirklichen. Ein Beispiel dafür ist der Atemschutzverbund Wetterau, in dem die Freiwilligen Feuerwehren von 24 Wetterauer Kommunen organisiert sind, ein Modell das mittlerweile hessenweit Interesse findet. "Ich bin mit dem Ergebnis des Workshops sehr zufrieden und hoffe, dass wir hiermit einen weiteren wichtigen Meilenstein im Bereich der interkommunalen Zusammenarbeit gelegt haben und die Überlegungen und Aktivitäten weiter intensiviert werden", so Kreisbeigeordneter Ottmar Lich.

Quelle: Pressemitteilung Wetteraukreis
Bilder: Robert Winkler, KFV Wetterau