14.01.2013 – Gelungener Feuerwehrball im Bürgerhaus – Feueralarm für Wehr Borsdorf

Nidda (mü). „Wir haben weder Kosten noch Mühen gescheut, um Sie glücklich zu machen“, sagte der Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Nidda, Ernst-Ludwig Kessel, in seiner Begrüßungsansprache. Und tatsächlich - der Niddaer Feuerwehrball im ausverkauften Bürgerhaus ließ keine Wünsche offen.

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Ernst-Ludwig Kessel

Ausgelassen feiernde Vertreter aus befreundeten Wehren, Politik, Vereinen und Verbänden auf der Tanzfläche, fröhliche Gesichter und angeregte Unterhaltung in den Tischreihen, afrikanisch angehauchte Tanzeinlagen, eine mitreißende Edwina de Pooter als Gaststar sowie eine von Niddaer Unternehmen und Privatleuten mit 600 Gewinnen reich bestückte Tombola machten den Abend zu einem Glanzlicht im Reigen der zahlreichen Neujahrsveranstaltungen. Nicht zuletzt trug „S-A-M-M - Die Partyband“ mit einem Potpourri tanzbarer Hits von Abba bis Shakira zum Gelingen der rauschenden Ballnacht bei. Eine Power-Point-Show an der Saalrückwand sowie die Ausstellung historischer Fotos im Foyer, gestaltet durch die Alters- und Ehrenabteilung unter der Federführung von Adolf Riddel und Albert Scheig, gab zudem informative Auskunft über die Einsätze der Niddaer Wehr im vergangenen Jahr sowie in ihrer langjährigen Geschichte.

Mit Dank an das Publikum und die Künstler, die Helfer und die Band sowie die Sponsoren konnte Ernst-Ludwig Kessel zahlreiche Ehrengäste willkommen heißen: den obersten Dienstherrn der Niddaer Floriansjünger, Bürgermeister Hans-Peter Seum, dessen Ranstädter Kollegin Cäcilia Reichert-Dietzel, Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich, den CDU-Landtagsabgeordneten Klaus Dietz, Landrat Joachim Arnold sowie den stellvertretenden Kreisbrandinspektor Lars Henrich, Stadtbrandinspektor Matthias Holland, Stadtjugendfeuerwart Achim Nagel und Ehrenstadtbrandinspektor Adi Jäger. Kessel versäumte nicht, den ersten Preis der Tombola - ein hochwertiges Markenfahrrad - hervorzuheben und allen Feuerwehrkameraden zu danken, die im Vorfeld der Veranstaltung bei der traditionellen Spendensammlung von Haus zu Haus gezogen waren. „Die dabei eingenommenen Gelder sowie der Erlös des Feuerwehrballes werden für Einsatzgeräte und bei der Umstellung auf Digitalfunk Verwendung finden“, erläuterte der Vorsitzende. Durch das Programm führte anschließend der stellvertretende Vorsitzende Armin Oechler.

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Wurden glänzend unterhalten: die Gäste des Feuerwehrballes, darunter Umweltministerin Lucia Puttrich,
Landrat Joachim Arnold und Bürgermeister Hans-Peter Seum.

Meisterhafte Umsetzung

Hierbei erwies sich die Tanzgruppe „Impulse“ des Turnvereins Nidda als ausgesprochener Glücksgriff, die spontan die Vertretung für eine ausgefallene Formation übernommen hatte. Unter ihrer Trainerin Sonja Rausch entfalteten die Mädchen eine Doppelperformance mit rasantem Kostümwechsel vor der Zugabe. Zunächst luden die Tänzerinnen das Publikum zu einer Reise in den tiefen Süden ein: Unter dem Motto „Welcome to Africa“ erklangen zahlreiche, rhythmisch sehr anspruchsvolle Songs wie „Patta-patta“, „The Lion Sleeps Tonight“ und „The Circle of Life“ aus „Der König der Löwen“. Deren tänzerische Umsetzung gelang den Mädchen meisterhaft mit viel Ausstrahlung, einem rasanten Wirbel von Hebe- und Spagatfiguren sowie imposanten Standbildern, die für Momente einen Hauch von Steppe auf die Bühne zauberten. „So schnell haben sie sich noch nie umgezogen“, schmunzelte Trainerin Sonja Rausch hinter der Bühne, als ihre Crew sich für die Zugabe in Windeseile in rot-schwarze Piratenkostüme warf und eine Darbietung zu „Fluch der Karibik“ zwischen Garde- und Showdance als Zugabe auf die Bretter legte.

Auch mit der Ankündigung der deutsch-belgischen Entertainerin Edwina de Pooter hatte man nicht zuviel versprochen. Mehr als eine halbe Stunde lang mischte der wandlungsfähige Blondschopf den Saal nach allen Regeln der Kunst auf. Mit Auszügen aus ihrem Programm „Viva la Diva!“ porträtierte Pooter unter anderem Künstlerinnen wie Doris Day, Tina Turner, Jennifer Lopez und Nena, animierte mit „Amen“, „Michael Rows The Boat Ashore“ und „He’s Got The Whole World“ zum gemeinsamen Gospel-Singen und holte sich schließlich mit Schriftführer Steffen Leiß von der Freiwilligen Feuerwehr Nidda sowie dem Michelnauer Wehrführer Leon Gierhardt zwei exzellente Mitstreiter und Luftgitarristen auf die Bühne. Die hingebungsvolle Blues-Brothers-Einlage des Trios konnte sich ebenso sehen lassen wie „Highway To Hell“ von AC/DC, bei dem die Feuerwehr-Kameraden sich mit erkennbarer Begeisterung ins Zeug legten. Kein Wunder - Edwina de Pooter bot in wechselnden Kostümen zwischen Boa-Glamour, Leder-Chic und weißer Abendrobe nicht nur einen bezaubernden Anblick, sie überzeugte auch durch ihre eindrucksvolle Powerstimme, die bei Songs wie „Gold von den Sternen“ und „Ich gehör’ nur mir“ noch zulegte und atemberaubende Sopranhöhen erklomm. Knaller zum Abschluss: „An Tagen wie diesem“ von den Toten Hosen und „Ich will dich“ - ein neuer Song der Entertainerin, den sie ad hoc als Demo-Video aufzeichnen ließ. „Jetzt kommen sie alle ins Fernsehen“ versprach die charmante Künstlerin dem begeisterten Publikum, das sie sowohl vor der Bühne als auch im Saal umdrängte und erst nach drei Zugaben widerwillig gehen ließ.

Für den gelungenen Übergang in eine lange Ballnacht sorgte die Tanzgruppe des Landfrauenvereins Nieder-Mockstadt unter Simone Schmitt, die im Zebralook mit schwarz-weißem Irokesenschnitt ebenfalls eine reizvolle Afrikachoreographie einstudiert hatte. Auffällig war das sehr selten gesehene seitliche Schlussbild, das den Steppenlook der Mädchen eindrucksvoll zur Geltung kommen ließ.

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Die charmante Entertainerin Edwina de Pooter hatte sich mit Steffen Leiß und Leon Gierhardt engagierte Mitstreiter auf die Bühne geholt.

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Die Tanzgruppe der Landfrauen Nieder-Mockstadt zeigte im Zebralook mit Irokesenfrisur eine reizvolle Afrikachoreographie.

Mitten im fröhlichen Ballgeschehen ließ sich eindrucksvoll erleben, was es für Feuerwehrleute heißt, Tag und Nacht im Einsatz zu sein: Von der Leitstelle alarmiert, sprangen die Kameraden aus Borsdorf plötzlich auf und verließen den Saal im Laufschritt. Ein Fehlalarm, wie sich später herausstellte, als die Männer zurückkehrten. „Das ist normal, das ist unser Alltag“, kommentierten einige Kameraden den Vorfall. Dennoch ein erwähnenswerter Moment, der zeigte, dass die Feuerwehr - von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt - permanent bereit ist, Einsatz für die Gemeinschaft zu leisten, auch dann, wenn alle anderen feiern.

Quelle: Kreis-Anzeiger online vom 14.01.2013
Fotos: Müller