08.04.2014 – 60. Verbandsversammlung in Kiedrich (Rheingau-Taunus-Kreis)

Hessen/Kiedrich – Der Landesfeuerwehrverband Hessen (LFV) bewertet das erreichte Niveau im hessischen Brand- und Katastrophenschutz „als insgesamt gut, auch wenn weiterhin alles getan werden muss, um das bewährte flächendeckende und ehrenamtliche System zu sichern“ ...

Dies machte LFV-Präsident Ralf Ackermann (Rodgau) im Rahmen der 60. Verbandsversammlung im Bürgerhaus Kiedrich (Rheingau-Taunus-Kreis) vor über 250 Delegierten und zahlreichen Gästen aus Verwaltung, Wirtschaft und Politik, darunter auch der neue Hessische Innenminister Peter Beuth, deutlich.

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Das Präsidium des Landesfeuerwehrverbandes Hessen.

In seinem Tätigkeitsbericht ging Ackermann zunächst auf die nunmehr 60-jährige Tätigkeit des Landesverbandes, seit der Verbandsgründung in 1954, ein, die „durch eine aktive Interessenvertretung für den Schutz der Bürger und der Feuerwehren geprägt ist.“ Hier ist es insbesondere in den vergangenen 20 Jahren gelungen, „sich für die notwenigen Anpassung der gesetzlichen Grundlagen und Regelwerke, für eine adäquate soziale Absicherung der Einsatzkräfte, für erforderliche Verbesserungen im Bereich von Technik und Ausbildung erfolgreich einzusetzen, die Stärkung des Ehrenamtes und die Öffnung der Feuerwehren für alle Bevölkerungsgruppen zu erreichen bzw. auszubauen“.

Dialog und Veränderungen

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Präsident Ralf Ackermann und Innenminister Peter Beuth.

Ausdrücklich begrüßt der LFV Hessen die in der Koalitionsvereinbarung der neuen schwarz-grünen Landesregierung gemachten Aussagen zum Brand- und Katastrophenschutz, „die in vielen Bereichen mit unseren Vorstellungen übereinstimmen. Hierzu gehört ferner das Bekenntnis für einem Neubau des Jugendfeuerwehr-Ausbildungszentrums“. Ackermann: „Hier bleiben wir im konstruktiven und bewährten Dialog mit allen Verantwortlichen.“

In Hinblick auf künftige Entwicklungen im Brand- und Katstrophenschutz sieht der Präsident des LFV Hessen allerdings auch Handlungsbedarf, „zum Beispiel wenn es darum geht, die Verpflichtung des Bundes bei der Ergänzungsbeschaffung von Einsatzfahrzeugen im Bundes-Katstrophenschutz einzufordern oder auch unnötige Regulierungen auf der Ebene der EU zu verhindern. Dazu brauchen wir auch weiterhin die Unterstützung durch die hessische Politik, die sich hier in der Vergangenheit bewährt hat“.

Ackermann berichtete im Rahmen der Verbandsversammlung weiter über den ersten koordinierten Auslandseinsatz hessischer Feuerwehren anlässlich der „Eiskatastrophe“ in Slowenien vom Februar dieses Jahres, bei der die gesamte Infrastruktur der Stromversorgung zusammengebrochen war. Dabei hat sich gezeigt, „dass das Katastrophenschutzkonzept des Landes Vorbildcharakter hat und funktioniert. Ein besonderer Dank geht deshalb an die dort eingesetzten ehrenamtlichen Feuerwehreinsatzkräfte“.

Agenda für 2014
In Hinblick auf die in Hessen seit Juli 2005 bestehende Rauchmelderpflicht, die nachweislich zu weniger Personen- und Sachschäden geführt hat, erinnerte der LFV-Präsident schließlich daran, dass die Übergangsfrist für Bestandsbauten zum Jahresende ausläuft. „Hier würden wir es begrüßen, wenn die kommunale Ebene und das Innenministerium zusammen mit uns noch einmal intensiv die bestehende Rauchmelderpflicht öffentlich bewirbt, um die Sicherheit der Bevölkerung zu verbessern.“

Für das laufende Jahr 2014 kündigte Ackermann die Gründung einer Feuerwehrstiftung an, „die sich die Aufgabe gestellt hat, den Brand- und Katastrophenschutz zu unterstützen, bei sozialen Notlagen zu helfen und die gesellschaftliche Position der Feuerwehren zu stärken“. Auch wird sich der LFV Hessen in 2014, auf Grundlage der Ergebnisse eines kürzlich durchgeführten „Zukunftsworkshops“ mit über 120 Teilnehmern aus allen Sparten der Feuerwehren, intensiv mit inhaltlichen, personellen, strukturellen und organisatorischen Zukunftsfragen beschäftigen.

Zudem steht das Jahr 2014 ganz im Zeichen des 50. Geburtstages der Hessischen Jugendfeuerwehr im LFV. Aktuell findet am 17. Mai mit über 4000 Jugendfeuerwehrmitgliedern und einem großem Jugendprogramm der landesweite 15. Aktionstag und am 18. Mai der 39. Landes-Delegiertentag in Marburg statt.

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Einige Delegierte des KFV Wetterau.