30.07.2014 – Feier eines Kegelclubs im Münsterland endete tödlich

Isselburg – Im Rahmen einer "Cold Water Challenge" in Isselburg kam es am Dienstagabend zu einem tragischen Unglück. Eine mit 2000 Liter beladene Baggerschaufel schlug aus sechs Metern Höhe auf einen Tisch mit einer Kegel-Gesellschaft auf. Dabei wurden ein Familienvater getötet und mehrere Personen verletzt.

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Ein Radlader liegt auf einem Feld in Isselburg. Ein Mann ist bei der Feier eines Kegelclubs im Münsterland
von einer mit 2000 Liter Wasser gefüllten Baggerschaufel erschlagen worden. Foto: Guido Schulmann/dpa

Bei der Feier eines Kegelclubs im Münsterland ist ein Familienvater von einer Baggerschaufel erschlagen worden. Fünf Menschen wurden teils schwer verletzt und kamen am Dienstagabend ins Krankenhaus, wie die Polizei mitteilte. Das Unglück ereignete sich im Rahmen einer "Cold Water Challenge" auf einem abgeernteten Getreidefeld in Isselburg (Kreis Borken).

Laut Polizei saßen elf Männer zu dem Zeitpunkt an einem Biertisch. Ein 36-jähriger Isselburger wollte die Kegler für die Challenge mit Wasser übergießen. Dazu hatte er die Schaufel eines Teleskopladers mit circa 2000 Liter Wasser gefüllt. Nachdem der 36-Jährige das Fahrzeug in Stellung gebracht hatte, hob er gegen 20.15 Uhr die Schaufel an und fuhr das Teleskop auf zirka sechs Meter steil auf, um das Wasser über die Menschen kippen zu können.

Schaufel schlug aus sechs Metern Höhe auf den Tisch
Aus noch ungeklärter Ursache gingen die hinteren Räder des Telekopladers dabei in die Höhe, sodass er nach vorne fiel und die Schaufel aus sechs Metern Höhe auf den Tisch schlug. Von den elf Männern am Tisch wurden sechs erfasst, die anderen fünf konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Für den 34-jährigen Familienvater kam jede Hilfe zu spät. Ein 32- Jähriger wurde schwer verletzt mit einem Rettungshubschrauber in die Enscheder Klinik geflogen. Die weiteren Verletzten (34, 38 und 39 Jahre) wurden ins Bocholter Krankenhaus gebracht.

Verletzte sind nicht in Lebensgefahr
Der 38-Jährige konnte dies nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Die beiden anderen Männer wurden zunächst stationär aufgenommen. Der 36-Jährige wurde vor Ort ambulant behandelt. Keiner der Verletzten befindet sich in Lebensgefahr.

Die Staatsanwaltschaft Münster und die Kreispolizeibehörde Borken teilen mit, dass ein Sachverständiger hinzugezogen und in die Ermittlungen der Kripo eingebunden werden soll. Der Leichnam des Verstorbenen wird am Mittwoch in Gerichtsmedizin obduziert. Das Video vom Unglücksabend in Isselburg wurde von der Polizei beschlagnahmt und wird nun ausgewertet.

Bei der "Cold Water Challenge" filmen sich die Teilnehmer
Bei einer "Cold Water Challenge" (zu deutsch: Kaltwasser-Herausforderung) haben schon zahlreiche Feuerwehren im ganzen Land teilgenommen. Dabei filmen sich Feuerwehrleute, wie sie sich beispielsweise in kaltes Wasser stürzen, durch Regenwände laufen oder mit Schlauchbooten durch Waschstraßen fahren. Am Ende der Videos nominieren sie andere Wehren, ihrerseits entsprechende Filme zu drehen. Wer nicht mitmacht, muss den anderen zum Grillen einladen. In Isselburg werden viele der Beiträge auf einer Facebook-Seite gesammelt. Offenbar hat auch die Stadtverwaltung bereits mitgemacht.

In einigen Städten und Kreise ist die "Cold Water Challenge" verboten. In Dorsten ließ der Leiter der Feuerwehren, Stadtbrandinspektor Andreas Fischer, alle Videos aus dem Internet löschen. Sie würden "nicht der Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr in Dorsten entsprechen", sagte er vor einiger Zeit der "Dorstener Zeitung". Die Feuerwehr sei Teil der Verwaltung der Stadt Dorsten und müsse entsprechend nach außen dargestellt werden. (dpa/we)

Quelle: DerWesten – Online-Portal der Funke Mediengruppe vom 30.07.2014
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Innenministerium, Landesfeuerwehrverband und Unfallkasse haben im
FLORIAN HESSEN 06/2014 gemeinsam Stellung zu diesen Aktionen bezogen.

Hier noch einmal der Beitrag:

201406 Cold Water Challenges