19.04.2016 - Bis auf den letzten Platz war der Plenarsaal des Friedberger Kreishauses zur Verabschiedung von Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann besetzt.

Nach einer 22-jährigen Dienstzeit geht Otfried Hartmann in den Ruhestand, ein Jahr später als es der Gesetzgeber eigentlich vorsieht. Mit einer Ausnahmegenehmigung konnte er noch ein Jahr anhängen. „Das ist eine großartige Leistung“, stellte Landrat Joachim Arnold in seiner Ansprache fest. Kreisbrandinspektor, das sei keine Tätigkeit von Montag bis Freitag, sondern sie fordere ihren Mann sieben Tage und 24 Stunden in der Woche. Es sei eine großartige Leistung, so etwas über 22 Jahre zu schaffen und dabei Begeisterung, Leidenschaft, aber auch die notwendige Ausgeglichenheit zu behalten, um auch bei Großschadenslagen professionell Hilfe zu organisieren. „Ich war immer froh, in solchen Situationen jemanden wie dich an der Seite zu haben, der einen kühlen Kopf bewahrt.“  Bodenständig und heimatverbunden sei Otfried Hartmann, ein Mensch, der die Vorzüge des ländlichen Raumes zu schätzen weiß, insbesondere da, wo es gilt, ehrenamtliches Engagement zu wecken und zu halten. „Deine Ziele hast du im ruhigen Ton, mit hohem diplomatischem Geschick erreicht“, lobte der Wetterauer Landrat. Hartmann hinterlasse ein wohlbestelltes Feld, die Feuerwehren in der Wetterau sind gut aufgestellt und haben in vielen Bereichen Maßstäbe gesetzt.

Staatsministerin Lucia Puttrich bezeichnete in ihrer Rede Otfried Hartmann als einen Menschen, der mit jeder Phase seines Herzens Feuerwehrmann sei. „Du hast Herausforderungen angenommen, Menschen motiviert, nach außen Stärke gezeigt, obwohl es innen vielleicht manchmal ganz anders aussah. Solche Menschen wie dich gibt es nur wenige. Du hast einen richtig guten Job gemacht.“ Für die Wetterauer Bürgermeistervereinigung sprach deren Vorsitzender, der Florstädter Bürgermeister Herbert Unger. Engagiert, kollegial und stets kompromissbereit sei die Zusammenarbeit gewesen. Unger attestierte Hartmann ein beispielhaftes Engagement für alle Feuerwehren in der Wetterau.

Einen maßgeblichen Beitrag zur Verbesserung des Brandschutzes in der Wetterau bestätigte Landesbranddirektor Uschek, während Polizeisprecherin Sylvia Frech davon sprach, dass Polizei und Feuerwehren eine große Familie seien, bei der Vertrauen, Hilfsbereitschaft und Verlässlichkeit in Otfried Hartmann vorbildlich vertreten seien. Vertreter des Landesfeuerwehrverbandes, des Bezirksfeuerwehrverbandes, des Technischen Hilfswerkes sprachen ihre Grußworte genauso wie Gregor Rettinghaus und Joachim Michalski, die zusammen mit Otfried Hartmann die Notfallseelsorge in der Wetterau aufgebaut haben. Hartmann motivierte die Kirchen zu dieser gemeinsamen Aktion nicht nur um den Opfern von Verkehrsunfällen oder Bränden zur Seite zu stehen, sondern auch den Feuerwehrleuten, die nach manchen schweren Einsätzen auch seelischen Zuspruch brauchen.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Hartmanns Stellvertreter Michael Kinnel, der so manche persönliche Anekdote zum Besten gab. Zu einem besonderen Höhepunkt wurden die Festgäste auf den Europaplatz gebeten. Dort hatte Mario Migdalski von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Vilbel ein sensationelles Feuerwerk komponiert, das noch einmal deutlich machte, wie beliebt und geschätzt Otfried Hartmann bei den Wetterauer Feuerwehren ist.

Hartmann selbst sagte in seinem Schlusswort, dass er eine große Aufgabe, aber auch eine große Erfüllung in seiner Arbeit gefunden hätte. Das System der Freiwilligen Feuerwehren braucht viele Schultern, damit es funktioniert. In der Wetterau sei das noch gegeben, daran müsse man auch weiter arbeiten. Zum Schluss der Veranstaltung gab es für den scheidenden Kreisbrandinspektor stehende Ovationen.

Otfried Hartmann scheidet offiziell Ende Juni dieses Jahres aus dem aktiven Dienst aus und übergibt ein bestelltes Feld an seinen Nachfolger Lars Henrich.

 

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Der scheidende Kreisbrandinspektor mit Landrat Joachim Arnold.

 

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Quelle: Pressemitteilung Wetteraukreis