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04.10.2010 – Bad Nauheim-Nieder-Mörlen (ütz).
Großalarm für die Bad Nauheimer Feuerwehren am Sonntagmorgen: Aus noch nicht geklärter Ursache war das Dachgeschoss des ehemaligen Hotels »Frauenwald« in Brand geraten. Die Feuerwehren aus allen Stadtteilen wurden gerufen und hatten das Feuer in rekordverdächtiger Zeit gelöscht: Der Alarm war um 9.14 Uhr gegeben worden, um 9.45 Uhr war das Feuer aus. Durch den Brand selbst wurde niemand verletzt. Allerdings erlitt Stadtbrandinspektor Ronald Neumann bei einem Sturz in dem Gebäude eine leichte Verletzung am Arm. Der entstandene Sachschaden liegt nach einer vorläufigen Schätzung der Polizei bei rund 100 000 Euro.

Der erste Feuerwehrmann, der vor Ort war, war der Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands, Robert Winkler. Er wohnt in Nieder-Mörlen und hatte nur einige Meter zu laufen. Als er ankam, schlugen die Flammen aus zwei Fenstern der Gaube des Anbaus im Hof. Kurz nach ihm trafen die ersten Einsatzkräfte ein, und da brannte das Dachgeschoss in voller Breite; Ziegel waren schon durch die verbrannten Dachlatten ins Innere gefallen.

Zunächst wurde das Feuer von der Drehleiter aus bekämpft, die in den engen Hof gefahren worden war. Die Feuerwehrleute stiegen dann von ihr aus durch die Fenster ein, nachdem die Flammen eingedämmt waren. Gleichzeitig nahmen Trupps, die durchs Treppenhaus in das Gebäude vordrangen, die Brandbekämpfung vor. »Wir haben uns praktisch aufeinander zu bewegt«, berichtete Neumann. Er selbst zog sich bei einem Sturz in dem Gebäude eine Verletzung am Arm zu und wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. »Es ist nur eine Prellung, gebrochen ist nichts«, sagte er nach der Untersuchung.

Die Dachwohnung, in der der Brand ausbrach, war unbewohnt. »Es sah eher aus wie ein Lagerraum«, sagte ein Feuerwehrmann zur Kripo, die wie weitere Polizeikräfte und Rettungsdienste vor Ort war. Heute werden die Brandermittler der Kripo die Brandursache untersuchen.

Einer der Bewohner des Hauses ist Markus Händel. Wie er berichtete, hatte er von dem Feuer zunächst nichts mitbekommen. Eine Nachbarin sei durch das Haus, in dem sieben Mietparteien wohnen, gelaufen und habe alle herausgeklingelt. »Wir sind auf die Straße und haben uns den Feuerwehreinsatz angesehen«, so Händel. Und fügte an: »Die haben das souverän gemacht, das muss man einmal sagen.«

Zugegen waren auch der Bad Nauheimer Brandschutzdezernent Peter Baumann, Stadtrat Wolfgang Mahr und der stellvertretende Kreisbrandinspektor Michael Kinnel. Baumann konnte den Bewohnern gegen 10.45 Uhr mitteilen, dass das Haus nicht einsturzgefährdet ist. Sie könnten in ihre Wohnungen zurückkehren, allerdings gebe es aus Sicherheitsgründen - das Löschwasser tropfte durch die Decken - kein Wasser, keinen Strom und keine Heizung. Daher war er damit beschäftigt, Unterkünfte für die Bewohner zu besorgen.

Die Einsatzleitung hatte zunächst Nieder-Mörlens Wehrführer Bernd Hartmann. Er wurde abgelöst von Stadtbrandinspektor Ronald Neumann und seinem Stellvertreter Wolfgang Löffler. 64 Feuerwehrleute waren bei dem, so Robert Winkler, Mittelbrand, im Einsatz. Vorsorglich bestellt worden war die Drehleiter aus Friedberg, die aber nicht eingesetzt werden musste. Das THW aus Friedberg wurde gerufen, um das Dach provisorisch abzudichten.

Quelle: Wetterauer Zeitung online vom 04.10.2010

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Beim Eintreffen der Feuerwehr steht der Dachstuhl bereits im Vollbrand.
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Groß war das Aufgebot der Feuerwehr- und Rettungskräfte auf der Frankfurter Straße.
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Die Feuerwehr Nieder-Mörlen bereitet den Innenangriff vor.
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Die Drehleiter aus Bad Nauheim bekämpft den Brand von der Frauenwaldstraße aus und geht gerade in Stellung.
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Feuer aus!
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Mit der Wärmebildkamera werden Brandnester gesucht.

Bilder: Robert Winkler, FF Nieder-Mörlen

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