16.06.2011 – StLF 20/25 ergänzt Fahrzeugkonzept – Gewichtsreserve für besondere Beladung genutzt

Ortenberg – Ende Mai war es endlich soweit. Eine Abordnung der Feuerwehren aus dem gemeinsamen Feuerwehrhaus in Selters, der städtische Feuerwehrsachbearbeiter sowie der Stadtbrandinspektor waren bei der Firma Iveco Magirus in Weisweil um das neue Tanklöschfahrzeug in Empfang nehmen.

Das neue Fahrzeug wurde als Ersatz für das 29 Jahre alte Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 beschafft. Diese Beschaffung wurde bereits im Jahre 2006 bei der Planung und Erstellung des Bedarfs- und Entwicklungsplan der Stadt Ortenberg festgeschrieben. Bei dem neuen Fahrzeug handelt es sich um ein Staffellöschfahrzeug mit der aktuellen Bezeichnung StLF 20/25. Die Stadt Ortenberg sicherte die Finanzierung des Fahrzeuges durch Mittel des Konjunkturpakets aus dem Jahre 2009/2010. Durch diese Finanzierung wurde der Zuschuss des Landes Hessen im Rahmen der Förderung des Brandschutzes nicht in Anspruch genommen. Daher konnten bei der Anschaffung einige Normvorgaben unberücksichtigt bleiben.

Beispielsweise wurde ein Fahrgestell der Firma Mercedes Benz, ATEGO 1629 AF gewählt. Vorteil dabei ist, dass die Begrenzung des Gesamtgewichtes auf 14,5 Tonnen nicht eingehalten werden muss. Diese Gesamtgewichtsreserve von 16 Tonnen stand somit für den Aufbau zur Verfügung. Der Aufbau wurde durch die Firma Iveco Magirus erstellt. Wegen des bereits vorhandenen LF 10/6 favorisierten die Verantwortlichen der Feuerwehr diesen Hersteller. Damit soll eine sichere und schnelle Bedienung im Einsatzfalle und einfachere Wartung für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte gewährleistet sein.

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Stadtbrandinspektor Lars Henrich und seine Mannen nehmen das neue StLF 20/25 beim Hersteller in Empfang.

Neben der Normbeladung eines StLF 20/25 wurde auf dem Fahrzeug ebenfalls ein Überdrücklüfter, eine 3-teilige Schiebleiter sowie eine Schaumzumischanlage verbaut. Die Anlage bietet im Löscheinsatz den Vorteil, dass eine variable Schaumzumischung von 0,1 bis 6 Prozent erfolgen kann. Es ist dadurch sichergestellt, dass neben dem Einsatz von herkömmlichem Mittel- und Schwerschaum ebenfalls das Class-A Schaummittel als Netzmittel bei 0,1 bis 0,3 Prozent Zumischung verwendet werden kann. Neben der Schaumzumischanlage der Firma Magirus wurde ebenfalls die Mannschaftskabine an die Anforderungen angepasst. So wurde eine Kabine für eine Besatzung von 1/7 sowie vier Atemschutzgeräte im Mannschaftraum gewählt. Damit stehen bereits zu Beginn eines Löscheinsatzes vier ausgerüstete Atemschutzgeräteträger zur Verfügung. Die vorhandene Gewichtsreserve kam auch dem Löschwasserbehälter zugute. Hier wurde der Löschwasservorrat um 500 Liter auf 3000 Liter erhöht.

Das neue Löschfahrzeug wurde durch die Verantwortlichen passend für Fahrzeugkonzept des gemeinsamen Feuerwehrhauses konzipiert. Da das LF 10/6 KatS bereits mit der Zusatzbeladung für technische Hilfeleistungen ergänzt wurde, liegt der Schwerpunkt des StLF 20/25 auf der Brandbekämpfung. Durch die weiteren vorhandenen Fahrzeuge, wie z. B. der ebenfalls kürzlich beschaffte GW-L 1 und das TSF-W ergänzt das neue Fahrzeug den Bestand der Einsatzfahrzeuge aus einsatztaktischer Sicht. Der Fuhrpark in dem gemeinsamen Feuerwehrhaus und die vorhanden technischen Geräte sind nun innerhalb kürzester Zeit auf den aktuellen Stand gebracht worden. Die Feuerwehrleute in Selters und alle Stadtteilen sind nun sehr gut für die Anforderungen bei Einsätzen im gesamten Stadtgebiet ausgestattet.

Text: Lars Henrich, SBI Ortenberg
Bild: Firma Iveco Magirus, Weisweil