28.02.2012 – Kameraden aus Gelnhaar und Usenborn werden für den Ernstfall geschult

Aufgrund der seit Jahrzehnten vorhandenen Wohneinrichtung „Rauher Berg“ mit angeschlossener Werkstatt für Menschen mit einer geistigen und körperlichen Behinderung in Gelnhaar wurden die Ausbildungsinhalte für die Einsatzkräfte des Löschbezirks Ost (Stadtteilfeuerwehren Gelnhaar und Usenborn) in diesem Jahr erweitert. Zurzeit wird das Wohnheim durch einen Neubau erweitert, und somit die Personenzahl in dieser Einrichtung von zurzeit 98 auf ca. 200 erweitert. Aufgrund der besonderen Lage des Objektes und der zu erwartenden Einsatzsituationen beschäftigen sich die Einsatzkräfte der beiden Stadtteile in den letzten Jahren mit diesem Thema.

Im Einsatzfall können das Verhalten und die Reaktionen der Menschen mit geistiger Behinderung, bei fehlenden Kenntnissen der Einsatzkräfte, ggf. zu besonderen Situationen führen. Um allen Einsatzkräften diese Kenntnisse zu vermitteln, wurde bereits am 01.06.2010 eine Alarmübung in Zusammenarbeit mit der Einrichtung durchgeführt.

Am Montag den 27.02.2012 konnte zur Erweiterung der Kenntnisse ein externer Ausbilder für einen Unterricht und praktisches Vorgehen gewonnen werden. Um 19.30 Uhr wurde Karlheinz Ladwig, Mitglied des gemeinsamen Ausschusses des vfdb (Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e. V.) und des DFV, sowie langjährige Einsatzkraft der Feuerwehr Hanau im Schulungsraum des Feuerwehrhauses in Gelnhaar begrüßt. Der Kamerad Ladwig ist ebenso seit Jahren im Bereich der Brandschutzerziehung- und Aufklärung tätig. Ebenso arbeitet er aktiv in der Brandschutzaufklärung für Menschen mit Behinderung im gesamten Bundesgebiet mit.

Der Unterricht wurde durch eine theoretische Einleitung über die verschiedenen Arten von Behinderungen bei Menschen eingeleitet. Die Inhalte der Unterrichtspräsentation wurden durch die Teilnehmer hinterfragt und somit konnte eine aktive Zusammenarbeit erzielt werden. Im zweiten Unterrichtsabschnitt wurden in einer praktischen Unterweisung Rettungs- und Evakuierungshilfen für den Einsatzzweck vorgestellt und die Teilnehmer konnten im Feuerwehrhaus Gelnhaar mit den Hilfsmitteln üben. Die praktische Unterweisung zeigte, dass eine Evakuierung und Räumung zur Rettung von Personen mit einer Behinderung für die Einsatzkräfte keine alltägliche Situation darstellt. Nach diesem Abend konnten die Teilnehmer jedoch die Erkenntnis erlangen, dass die Aufnahme des Themas in den jährlichen Ausbildungs- und Übungsplan in Zukunft erforderlich ist.

 

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Zur praktischen Unterweisung wurden
die verschiedenen Hilfsmittel demonstriert

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Besondere Situationen erfordern besondere Kenntnisse

 

 

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Auf diesem Wege ist noch einmal dem Kameraden Ladwig zu danken, der die Anreise von Hanau auf sich nahm, um das Thema den Einsatzkräften des Löschbezirks Ost näher zubringen.




Text und Bilder: Lars Henrich, StBI Ortenberg