14.10.2009 - Nieder-Wöllstadt - Vor kurzem besuchte eine Gruppe der Feuerwehr Nieder-Wöllstadt die Werksfeuerwehr des Opelwerkes in Rüsselsheim, um sich auf dem Gebiet der technischen Hilfeleistung an Neufahrzeugen weiterbilden zu lassen. Der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Oliver Schindler organisierte hierzu diese Fortbildungsmaßnahme im Stammwerk von Opel.

Nach der Begrüßung der Wehrleute durch einen Mitarbeiter der Werksfeuerwehr erfolgte eine theoretische Einweisung in die Technik und Statik moderner Pkws. Hierbei wurden die leider mittlerweile auftretenden Gefahren bei der Hilfeleistung nach Unfällen mit Personenkraftwagen erörtert. So stellt ein Neuwagen der aktuellen Bauserien die Einsatzkräfte vor immer größere Schwierigkeiten als Fahrzeuge noch vor zehn Jahren.  Da mittlerweile noch mehr Schwerpunkte auf die Sicherheit der Fahrzeuginsassen gelegt wird, gestaltet sich die Befreiung der Unfallopfer nach einem Zusammenstoß meist recht schwierig. Durch den Einbau von verstärkten Karosseriestählen und -versteifungen geraten die Rettungsgeräte wie Schere, Spreizer und Rettungszylinder immer mehr an ihre Grenzen. Zusätzlich werden die Einsatzkräfte durch den Einbau von Airbags bei ihrer Arbeit  gefährdet.

Den Wöllstädtern wurde anhand von Bildern die Lage der Versteifungen und Airbags genauestens erklärt und Angriffspunkte für das Rettungsgerät erläutert. Nach einer kurzen Pause folgte der praktische Teil auf dem Gelände der Werksfeuerwehr. Hier konnten die Wehrleute das vorhergehend Beschriebene an einem nicht verkaufsfähigen Neufahrzeug praktisch erlernen. Tatsächlich gestaltete sich die  Befreiung einer imaginären Person im Fahrzeug schwieriger als angenommen. Trotz der auf dem HLF verlasteten, modernsten Rettungstechnik, gelangten Schere bzw. Spreizer an ihre technischen Grenzen. Alle Einsatzkräfte waren sich darüber einig, dass die übliche Übungstaktik mit schrottreifen Altfahrzeugen nicht mehr mit der Bewältigung der Rettungstätigkeiten an modernen Fahrzeugen zu vergleichen ist.

Durch dieses Seminar im Opelwerk konnte eine wichtige Weiterbildung für den Einsatz bei schweren Verkehrsunfällen an Neufahrzeugen umgesetzt werden.

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Text und Bilder: Joachim Schnabel, Pressesprecher FF Nieder-Wöllstadt