10.04.2010 - Zwei junge Männer sind am Samstag in Kassel durch einen Stromschlag aus einer Oberleitung ums Leben gekommen. Sie waren nach einem Diskobesuch auf einen Güterwaggon geklettert.
Auf diesen Güterzug kletterten die beiden jungen Männer.
Das Unglück ereignete sich gegen 6 Uhr früh am Bahnhof des Stadtteils Bettenhausen, teilte die Bundespolizei mit. Erste Ermittlungen ergaben, dass die beiden 18 und 19 Jahre alten Männer auf den Waggon eines abgestellten Güterzuges geklettert waren. Dabei kamen sie mit der Oberleitung in Berührung, die unter 15.000 Volt Spannung steht. Warum die beiden jungen Männer auf den Güterzug geklettert waren, ist noch unklar.
Mitarbeiter des Polizeireviers Kassel wurden zunächst wegen eines Brandes zur Unfallstelle gerufen. Doch die Beamten fanden die beiden jungen Männer, für die jede Hilfe zu spät kam. Um die Leichen zu bergen, musste die Oberleitung kurzzeitig abgeschaltet werden. Der Bahnhofsbereich Bettenhausen war bis 8.30 Uhr gesperrt. Auswirkungen auf den Personenverkehr der Bahn gab es keine.
Oberleitung bereits aus der Nähe tödlich
Kassel-Bettenhausen: Hier starben zwei Menschen.
Ein Anwohner hatte den Unfall gehört: "Es gab hintereinander zwei Explosionen. Sie waren so laut, dass ich dachte, ein Tank würde in die Luft fliegen."
Die Ermittlungen der Bundespolizei Kassel und der Kripo dauerten am Samstag an. Die Bundespolizei wies darauf hin, dass es bei einer Betriebsspannung von 15.000 Volt bereits ausreiche, nur in der Nähe des sogenannten Fahrdrahts der Oberleitung zu sein, um einen tödlichen Stromschlag zu erleiden.
Immer wieder tödliche Oberleitungs-Unfälle
Zu ähnlichen Unfällen ist es in Hessen schon mehrfach gekommen: Im Februar 2008 wurde in Fulda ein 20-Jähriger durch einen Stromschlag getötet - er war auf den Triebwagen eines Zuges geklettert. 2007 starb ein 19-Jähriger in Frankfurt unter ähnlichen Umständen.
Quelle: hr-online vom 10.04.2010
Redaktion: lian / alb
Bilder: © Bundespolizei Kassel (1), © picture-alliance/dpa (1)