26.04.2010 – Präsident Ralf Ackermann wiedergewählt – Partner der Feuerwehr ausgezeichnet

Bad Vilbel (cf). Mehr Geld wird das Land Hessen in den Brandschutz investieren, das stellte Innenminister Volker Bouffier (CDU) bei der Versammlung des Hessischen Landesfeuerwehrverbandes (LFV) im Dortelweiler Sport- und Kulturforum in Aussicht. Der Präsident des Verbandes, Ralf Ackermann, wurde am Samstag während der Versammlung außerdem wiedergewählt und geht damit in die fünfte Amtszeit.

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Kreisbeigeordneter Ottmar Lich (li) und Innenminister Volker Bouffier bei der Versammlung des LFV Hessen in Dortelweil.
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Präsident Ralf Ackermann (li) und Innenminister Bouffier gratulieren Silvio Burlon zum Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.

 

Bouffier sagte, dass die Feuerschutzsteuer in diesem Jahr auf 30 Millionen Euro festgelegt worden sei. Damit stünden für den Brandschutz 5,7 Millionen Euro zur Verfügung. Das sei so viel wie noch nie. »Wir planen, für zwölf Millionen Euro zu fördern. Das sind zwei Millionen mehr als in den vergangenen beiden Jahren«, sagte der Innenminister. Gefördertwerden soll unter anderem der Aufbau von Basisstationen und ein flächendeckendes Netz für den Digitalfunk. Inzwischen seien über 50 Basisstationen gebaut und bei weiteren 50 die Systemtechnik installiert. Die ersten Funkgeräte sollen zum Jahreswechsel 2010/2011 ausgeliefert werden. Die Kosten für Aufbau und Betrieb des Digitalfunknetzes übernimmt das Land. Bis 2011 investiert die Landesregierung 21 Millionen Euro in die Fahrzeugausstattung des Katastrophenschutzes.

Der Minister wies daraufhin, dass mit der Novellierung des Hessischen Brand- und Katastrophenschutzgesetzes (HBKG) vier Ziele erreicht worden seien. Diese sind die Sicherstellung und Neugewinnung von Ehrenamtlichen, die Erhöhung der Tagesalarmsicherheit, die Stärkung des Ehrenamtes und die Erhöhung des Sicherheitsniveaus der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr. In jeder Gemeinde soll eine eigenständige Gemeindefeuerwehr erhalten werden, betonte Bouffier. Durch das veränderte Gesetz werden Katastrophenschutzhelfer unfallversicherungsrechtlich den freiwilligen Feuerwehrangehörigen gleichgestellt und müssen von den Kreisen und kreisfreien Städten gegen Dienstunfälle versichert werden.

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Delegierte der Feuerwehren aus ganz Hessen waren nach Dortenweil gekommen.

Um die Tagesalarmsicherheit zu stärken, sollen rechtliche Voraussetzungen geschaffen werden, sodass freiwillige Feuerwehrangehörige ihren Dienst bei den Feuerwehren in ihrem Wohnort und ihrer Arbeitsstelle ausüben können. Gemeindebrandinspektoren dürfen künftig zwei Stellvertreter haben. Bei gesundheitlicher Eignung ist der aktive Dienst bis zum 65. Lebensjahr möglich. Die Landesregierung werde ferner ein Katastrophenschutzkonzept erstellen und fortschreiben, ein zentrales Katastrophenschutzlager einrichten und unterhalten sowie einen Krisenstab einrichten, kündigte Bouffier an.

Um die Zukunft der Feuerwehren zu sichern, seien Projekte wie das Freiwillige Soziale Jahr und eine Anerkennungsprämie hilfreich. Die Rente für ehrenamtliche Feuerwehrangehörige ist nach Ansicht Bouffiers allerdings nicht zu bezahlen. Er übergab an Ackermann Förderungsbescheide in Höhe von 161926 Euro für die laufende Verbandsarbeit und über 30000 Euro für das Freiwillige Soziale Jahr bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Mit der Medaille des LFV zeichnete Bouffier Silivio Burlon, seit 15 Jahren Leiter der Landesfeuerwehrschule in Kassel, aus. Am Vormittag hatte Ministerialdirigent Gunnar Milberg bereits vier Firmen aus Karben und eine aus Bad Vilbel zu Partnern der Feuerwehr ernannt.

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Die als Partner der Feuerwehr ausgezeichneten Unternehmen aus Karben und Bad Vilbel.

Einstimmig für vier Jahre wiedergewählt wurde Ackermann von rund 200 Delegierten der Versammlung. Er steht seit 1994 an der Spitze des LFV. Er ist hauptberuflich seit 1991 Kreisbrandinspektor und Leiter des »Gefahrenabwehr- und Gesundheitszentrums« des Kreises Offenbach in Dietzenbach. Im ehrenamtlichen Bereich ist der 52-Jährige Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (seit 1996) und Vizepräsident des Weltfeuerwehrverbandes CTIF. Von der staatlichen Feuerwehruniversität in Sankt-Petersburg (Russland) hat Ackermann zudem die Ehrendoktorwürde verliehen bekommen.

Erster Kreisbeigeordneter Ottmar Lich informierte die Delegierten über die Mitgliederstärken der hessischen Feuerwehren. Im Wetteraukreis sind derzeit 4200 Feuerwehrleute in 146 Feuerwehren aktiv. Dank eines vermehrten Engagements von Frauen habe der Abwärtstrend bei den Aktiven nicht nur gestoppt, sondern sogar gesteigert werden könne, freute sich Lich. Er appellierte an Bouffier, sich weiter für die Belange der Feuerwehren und deren Ausrüstung einzusetzen. Wichtig sei auch eine höhere Anerkennung des Ehrenamtes bei der Feuerwehr, sagte Lich.

Brandschutzdezernent Jörg Frank sagte, dass die fünf Vilbeler Stadtteilwehren mit rund 190 Aktiven für die Sicherheit von 32000 Einwohner sorgten. Am Rande der Versammlung betonte Stadtbrandinspektor Matthias Meffert: »Die finanziellen Mittel werden für die Aufrechterhaltung der Ausrüstung und zur Ausstattung der Feuerwehr benötigt. Sie sind auch wichtig, um genügend Personal zu bekommen. Problematisch ist die Tagesalarmstärke durch Arbeitsstellen, Studien- und Ausbildungsplätzen außerhalb der Stadt. Sie nimmt kontinuierlich ab. Die Leute müssen begreifen, dass die Feuerwehr kein Bittsteller ist. Sie benötigt ihre Ausrüstung als notwendiges Arbeitswerkzeug im Einsatz für die Bürger.«

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Das Präsidium des Landesfeuerwehrverbandes Hessen mit Innenminister Volker Bouffier.

Quelle: © Wetterauer Zeitung 2010 - www.wetterauer-zeitung.de
Bilder: Alexander Hitz und Robert Winkler, beide KFV Wetterau

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