20.03.2013 – Viele Worte des Dankes und der Anerkennung für Gemeindebrandinspektor Karl Rack – Rücktritt nach fast 40 Jahren unermüdlichen Engagements

Limeshain (asl). 30 Jahre lang war Karl Rack zunächst Ortsbrandmeister und später Gemeindebrandinspektor und insgesamt 39 Jahre lang in leitender Funktion in der Freiwilligen Feuerwehr. Jetzt trat Rack von seinem Amt als Gemeindebrandinspektor auf der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Limeshain zurück. Seine Feuerwehrkameraden, die Gemeinde Limeshain und Vertreter des Kreisfeuerwehrverbands bescherten ihm eine beeindruckende Feier und würdigten seine Verdienste für die Limeshainer Wehr.

In seiner Laudatio blickte Bürgermeister Adolf Ludwig auf Racks Wirken zurück, übergab ihm die Entlassungsurkunde und den Landesehrenbrief. Bereits 1974 sei Rack in die Jugendfeuerwehr Rommelhausen eingetreten und 1976 in die Einsatzabteilung übernommen worden. 1983 sei er zunächst zum stellvertretenden Ortsbrandmeister und 1987 zum Ortsbrandmeister der drei Limeshainer Feuerwehren ernannt worden. Weiter habe sich Rack als Kreisausbilder qualifiziert. Sein Engagement sei 1998 mit dem silbernen Brandschutzehrenzeichen am Bande, 2005 mit dem Ehrenkreuz in Silber und 2012 mit dem Deutschen Feuerwehrkreuz in Gold gewürdigt worden. Mehr als 20 Jahre Fach- und Führungslehrgänge habe Rack besucht, sogar einen Bootsführerlehrgang, zählte Ludwig auf.

Als herausragende Leistung hob Ludwig Racks Einsatz und beharrliche Überzeugungsarbeit sowie dessen Organisationstalent um die Zusammenführung der drei Ortsteilwehren hervor. „Mit diesem Schritt waren die Limeshainer Wehren Vorreiter in Hessen“. Eng mit den Strukturänderungen verknüpft sei der Bau des zentralen Feuerwehrstützpunktes in Himbach, an dessen Konzept Rack federführend beteiligt gewesen sei. Durch sein Engagement auf politischer Ebene – Rack (FWG) ist seit 2006 im Gemeindevorstand – habe er sichergestellt, dass das Gebäude nach modernsten Gesichtspunkten gebaut wurde.

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Blicken auf erfolgreiche Jahre zurück (v. l.): Bürgermeister Adolf Ludwig, die Vorsitzende der Gemeindevertretung Kirsten Breithaupt, die Erste Beigordnete Ute Hühn, der scheidende Gemeindebrandinspektor Karl Rack, Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann und der neue Gemeindebrandinspektor Christian Jungmann. Foto: Schinzel

Auch strategisches Denken habe Rack an den Tag gelegt. Als wegweisend nannte Ludwig die Anschaffung einer Industriewaschmaschine. Mittlerweile würden elf Feuerwehren die Dienstleistungen für die Feuerwehrkleidung und für die Schläuche in Anspruch nehmen. Auch werde das Gebäude für Schulungen auf Kreisebene genutzt und rund um das Gelände finde regelmäßig der City Cup der Wetterauer Jugendfeuerwehren statt. Viel Wert lege Rack auch auf die Ausbildung seiner Feuerwehrleute und halte sie an, Lehrgänge zu besuchen. Auch Neuerungen habe sich Rack nie in den Weg gestellt. Ludwig nannte die Kooperationsvereinbarung mit der Feuerwehr in Hammersbach vor fünf Jahren, um kreisübergreifend den Brandschutz in beiden Gemeinden zu verbessern.

„Rack ist ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele, der von sich als auch von seinen Feuerwehrleuten vollen Einsatz verlangt und dies auch vorlebt“, betonte Ludwig. Seine Ideen habe er zielstrebig vertreten. Dafür habe Rack nicht immer Lob geerntet, aber damit müsse man als Führungskraft umgehen können, habe Rack bewiesen. „Er hat die Feuerwehr in Limeshain wie kein anderer geprägt, entscheidend vorangebracht und zu dem gemacht, was sie heute ist – eine leistungsfähige, moderne, gut ausgebildete und hoch motivierte Feuerwehr “, sagte Ludwig.

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Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann (l.) zeichnete Karl Rack mit dem Goldenen Brandschutz-ehrenzeichen am Band aus.
Foto: Schinzel

Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann schloss sich seinem Vorredner an. Rack habe zwar Ecken und Kanten, aber dadurch auch ein eigenes Profil entwickelt. Weiterhin lobte er dessen Arbeit als Kreisausbilder. „Du hast ein Feuerwehrgesicht“, stellte Hartmann fest. Als Kreisausbilder habe er sich zur Beginn jedes Lehrgangs gehörig Respekt verschafft. „Am Ende haben sie ihn immer alle geliebt“. Hartmann zeichnete Rack mit dem Goldenen Brandschutzehrenzeichen am Band in besonderer Ausführung für seine Verdienste in der Freiwilligen Feuerwehr aus, eine Ehrung, die er bisher erst zweimal überreicht habe, wie Hartmann betonte. Außerdem würdigten die Vorsitzende der Gemeindevertretung, Vertreter der Alters- und Ehrenabteilung und der Jugendfeuerwehr Racks Arbeit. Der bedankte sich sichtlich gerührt für die lobenden Worte und Auszeichnungen. Sein besonderer Dank gehe an seine Familie – seine Frau Monika wie auch die beiden Töchter Lisa und Sandra gehören ebenfalls der Limeshainer Wehr an –, die ihn stets unterstützt hätten. Immerhin habe er nach dem Motto gelebt „erst die Feuerwehr, dann die Familie“. Er habe die Feuerwehr geführt, „wie ich auch eine eigene Firma geleitet hätte“, betonte Rack. Seit er in führender Position gewesen sei, sei es sein Ziel gewesen, eine schlagkräftige Feuerwehr aufzubauen. „Dabei musste ich mich gegen alte Knorzköppe durchsetzen“, gab Rack unumwunden zu. Die Politik sei auf seine Ideen eingegangen.

„Die haben aber anfangs gedacht, das schafft der nie“, sagte Rack und meinte damit die Zusammenführung der drei Ortseilwehren. „Das war die beste Entscheidung“, stellte er fest. Er mache nun Platz für Jüngere, die mit ihren Ideen die Feuerwehr weiter voranbringen werden, werde aber weiterhin in der Feuerwehr tätig sein. Und er stehe gerne mit Rat und Tat zur Seite. „Ich werde mich aber in keiner Weise einmischen, nur wenn ich gefragt werde.“

Seinem Nachfolger Christian Jungmann wünschte er „so viel Glück und Erfolg wie ich in fast 30 Jahren erlebt habe“. Als Überraschung für Rack spielte im Anschluss der Spielmanns- und Fanfarenzug Ronneburg zum Ausklang des Abends.

Quelle: Kreis-Anzeiger online vom 20.03.2013