25.04.2017 – Christian Becker berichtet auf der Jahreshauptversammlung von Veränderungen

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Seit einem Jahr im Amt - Stadtbrandinspektor Christian Becker und sein Stellvertreter Christoph Häusler

Karben – Das erste Jahr des „neuen“ Stadtbrandinspektors Christian Becker und seines Stellvertreters Christoph Häusler ist vorbei. Es ist einiges passiert und vieles haben die beiden jungen Feuerwehr-Chefs innerhalb der Feuerwehr Karben verändert. „Ein großer Dank geht an den Wehrführerausschuss“, so Becker auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Karben am Freitagabend. „Wir sind zu einer guten Gruppe zusammengewachsen und können gemeinsam sehr viel verändern und bewegen.“ Becker schaut sichtlich zufrieden in das vergangene Jahr 2016 zurück. „Wir sind stolz, dass wir die Stadtbrandinspektoren von solch tollen Feuerwehrleuten sein dürfen.“ Becker berichtet in seinem Jahresbericht unter anderem, dass die Feuerwehr Karben zu 123 Einsätzen ausrücken musste. Das sei eine Zunahme von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei zählte er einige dramatische, aber auch kuriose Einsätze auf. So unterstützte die Feuerwehr Karben zum Beispiel in der Neujahrsnacht die Kameraden aus Niddatal bei einem Dachstuhlbrand. Hier kam ein Mensch ums Leben. Im April ging es erneut zur Unterstützung nach Niddatal. Hier stand ein Wohnhaus im Vollbrand. Auch dabei kam ein Mensch ums Leben. Zum damaligen Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass die Feuerwehr augenscheinlich mitten in ein Familiendrama geraten war.

Stolz erzählt Becker weiter, dass durch die Feuerwehr im vergangenen Jahr 13 Leben gerettet werden konnten, davon fünf Tiere. Weiterhin erwähnte er die realistische Großübung auf der Nordumgehung im Oktober. Bei dieser Übung mussten 18 verletzte Personen gerettet und teilweise aus Fahrzeugen herausgeschnitten, werden. Insgesamt setzt sich die Feuerwehr Karben zum Ende des Jahres 2016 aus insgesamt 176 Mitgliedern, davon 20 Frauen in den sechs Stadtteilwehren zusammen. Diese besuchten zahlreiche Lehrgänge oder Fortbildungen, so dass die Feuerwehr derzeit sehr gut da stehen würde. Glücklich macht Becker aber auch die insgesamt 68 Mitgliedern der Kindergruppen. In jedem Stadtteil gibt es derzeit eine solche Bambinifeuerwehr. „Der Nachwuchs der Feuerwehr Karben ist somit noch besser gesichert“, so Becker. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) fügte an: „Wenn von zehn Mitgliedern der Kindergruppe später mal einer in die Einsatzabteilung wechselt, dann haben wir schon gewonnen.“

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Neue Kennzeichnungswesten wurden angeschafft
 

Einiges wurde schon durch die Stadtbrandinspektoren erreicht, viele Dinge sollen noch folgen. Der Einsatzleitwagen wurde zum Beispiel auf die modernste Technik umgebaut und neue Kennzeichnungswesten wurden beschafft, um Abschnitte an Einsatzstellen bilden zu können. Dies habe sich, beispielsweise bei der Evakuierung von 260 Personen aus einer Regionalbahn, schon bewährt. Ein neuer Kommandowagen wurde bereits angeschafft. In diesem Jahr sollen zwei neue Löschfahrzeuge sowie neue Brandschutzkleidung folgen. Eine stadtweite Zug- und Gruppenführerausbildung sowie der Katastrophenschutzzug stünden dieses Jahr noch auf der Agenda. Auch eine neue Wärmebildkamera soll in Dienst gestellt werden. Diese erleichtert das Arbeiten der Feuerwehrleute in verrauchten Räumen, in denen "Null-Sicht" herrscht, um vielfaches. Nicht nur, dass Personen schneller gefunden werden können, sie dient auch zur eigenen Sicherheit und kann Leben retten, vor allem wenn jede Sekunde zählt. Derzeit verfügt die Feuerwehr Karben lediglich über eine Wärmebildkamera. „Wir können nicht alles machen, aber wir probieren was geht,“ äußerte sich Rahn zu dem Thema Anschaffungen.

Dass Bürgermeister Rahn hinter der Feuerwehr steht, machte er deutlich. Im Hinblick auf die Großübung, wo es eine Beschwerde wegen dem Rauch gab, machte er klar: „Solche Beschwerden halten wir aus.“ Die Feuerwehr soll weiter so realistisch üben. Das Verständnis für solche Beschwerden sei bei ihm nicht so groß. Stolz ist Rahn auch über die Anzahl der Mitglieder in der Jugendfeuerwehr. In anderen Kommunen sinke diese Anzahl, in Karben nicht.

Auch in diesem Jahr standen zahlreiche Ehrungen und Beförderungen auf dem Plan. Besonders zu erwähnen sei hier, dass Franz Wagner (Ehren- und Altersabteilung Karben Mitte) für stolze 60 Jahre Mitgliedschaft mit der Ehrenmedaille in Gold am Bande ausgezeichnet wurde.

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Großübung im Oktober 2016 auf der Nordumgehung

Die diesjährige Jahreshauptversammlung fand im Bürgerhaus Okarben und nicht wie alle Jahre zuvor im Bürgerzentrum Karben statt. Auch eine Neuerung der neuen Stadtbrandinspektoren. „Wir sind eine Feuerwehr“, so Häusler, „deshalb rotieren wir nun jedes Jahr. Keine Feuerwehr soll benachteiligt werden, gleiches Recht für alle.“ Becker und Häusler wissen, wie sie ihre Mannschaft zusammenhalten können. In der Vergangenheit war es so, dass sich nach Ende der Jahreshauptversammlung alle Feuerwehren in ihre eigenen Feuerwehrhäuser zurückzogen. In diesem Jahr saßen alle bei Speis und Trank, auf Kosten der Stadt Karben, gemütlich beisammen und ließen die Versammlung Revue passieren.

Text: Christopher Leidner, Feuerwehr Karben Mitte
Bilder: Feuerwehr Karben und Frankfurter Neue Presse