25.02.2018 – Gedanken einer Mutter und Feuerwehrfrau – von Anja Stoll

Echzell – Jeder Junge und auch so manches Mädchen – erinnert sich bestimmt an die Träume aus der Kindheit. Bei vielen stand oft als Erstes auf der langen Liste der Berufswünsche: Wenn ich groß bin, will ich Feuerwehrmann werden!

Bei mir war das ab dem zwölften Lebensjahr so und nach dem Aufruf in der örtlichen Presse gab es kein Halten mehr. Ich trommelte ein paar Freundinnen zusammen, so dass wir bei dem angesetzten Übungstermin mit einer kompletten Gruppe an den Start gehen konnten. Die vielen darauffolgenden Jahre hatten wir eine sehr gute Zeit, auch mit den angehenden Feuerwehrmännern. Um nach meinem 18. Lebensjahr in der Einsatzabteilung mitwirken zu können, hatte ich laut Satzung noch ein paar Hürden zu nehmen. Diese fanden meist auf geduldigem Papier statt, manchmal aber auch in den Köpfen der anwesenden Feuerwehrmänner. Meinen Weg mit allen Ausbildungswünschen konnte ich trotzdem gehen, dafür bin ich den Vordenkern innerhalb der Wehr unendlich dankbar. Ich hätte sonst Vieles verpasst und Einiges an persönlicher Weiterentwicklung schlichtweg versäumt. Auch die abwechslungsreiche Ehe mit einem Feuerwehrmann.

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Jan-Torben Stoll (2.v.l.) gibt den Jugendfeuerwehrhelm an Jugendwartin Franziska Frieß zurück und erhält seinen Einsatzhelm von stv. Wf Sebastian Kapeller (li.) und seinem Vater, Wf Michael Stoll (re.)

Heute heißt es für mich nun inne zu halten, denn die positivste persönliche Entwicklung in meinem privaten sowie dem Feuerwehrleben geht an den Start: ein ungeduldiger, nicht mehr ganz so kleiner Junge – mit dem großen Wunsch Feuerwehrmann zu werden – wird nach seiner Jugendfeuerwehrzeit in die Einsatzabteilung der Feuerwehr Echzell übernommen. Dieser Schritt erfüllt mich besonders mit Stolz, denn er gibt uns das Gefühl, Einiges richtig gemacht zu haben. Auch er wird die Möglichkeit haben, Erfahrungen vielfältiger Art zu sammeln, tolle Leute im Übungs- und Ausbildungsdienst kennenzulernen, in einer guten Gemeinschaft erwachsen zu werden. Und Verantwortung für sich, sein Handeln und andere zu übernehmen. Aus meiner Sicht eine gute Schule für das Leben.

Sicher wird auch er seine persönlichen Grenzen kennenlernen, seine eigenen Fehler machen aber auch jede Menge Gutes tun. Dafür wünschen wir ihm alles Gute. Natürlich ist ihm weiterhin unsere Unterstützung gewiss – als Familienmitglied und als aktives Mitglied der Feuerwehr Echzell.

Bild: Thomas Wettig, FF Echzell