11.02.2023 – Die Notrufnummer 112 hat sich zu einem internationalen Standard etabliert

Der Notruf 112 für Feuerwehr und Rettungsdienst existiert in Deutschland seit fast 50 Jahren.

Im Jahr 1973 wurden in Deutschland die Notrufnummern 110 und 112 bundesweit eingeführt, nachdem es zuvor noch regional unterschiedliche Rufnummern gab. Als "Notrufsystem 73" benannt, wurden einige Besonderheiten festgelegt, die heute noch für die Notrufverbindungen 110 und 112 Gültigkeit haben: gebührenfreie Nutzung, bevorzugte Entstörung durch die Telekommunikationsunternehmen, Rückverfolgbarkeit des Anrufers bzw. Übermittlung einer Standortkennung bei öffentlichen Fernsprechern und weitere Sicherheitsmerkmale. Im Zuge des technischen Fortschritts - von ursprünglich analoger Übermittlung über ISDN bis hin zur IP-basierten Übertragung - sind weitere Leistungsmerkmale hinzugekommen: Adressübermittlung bei Festnetzanschlüssen, Positionsabfrage bei Mobilfunkteilnehmern (Advanced Mobile Location, AML) sowie die Aufhebung einer eventuell eingestellten Rufnummernunterdrückung des Anrufers sollen die Lokalisation des Anrufers für die Leitstellen erleichtern und damit die Hilfeleistung beschleunigen.

Im Jahr 1991 haben die damaligen EU-Mitgliedsstaaten beschlossen, die deutsche Notrufnummer 112 EU-weit einzuführen, wobei die seitherigen nationalen Notrufnummern bestehen bleiben. Damit hat sich die Rufnummer 112 als "Euronotruf" weit über die Grenzen Deutschlands hinaus etabliert und gilt heute in allen EU-Mitgliedsstaaten sowie in Andorra, Färöer-Inseln, Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, San Marino, Schweiz, Türkei und der Vatikanstadt. Selbst in Großbritannien ist die 112 nach wie vor nutzbar, hierfür gab es in den Brexit-Vereinbarungen einen gesonderten Passus. Über Europa hinaus hat der Euronotruf 112 auch in Bosnien und Herzegowina, Türkei, Russland, USA, Kanada, Australien, Neuseeland und einigen weiteren Staaten Einzug erhalten; auch hier parallel zu den vorhandenen nationalen Notrufnummern. Der deutsche Feuerwehr-Notruf 112 hat sich damit zu einem europäischen und teilweise sogar internationalen Standard etabliert.

Unabhängig von allen technischen und organisatorischen Aspekten - der Tag des Notrufs am 11.2. soll auf die europaweit einheitliche Rufnummer 112 aufmerksam machen. Gerade für deutsche Touristen und Geschäftsreisende ist dies von Vorteil, da die "eigene Notrufnummer" auch im Ausland funktioniert und man sich im Ernstfall keine Gedanken über die jeweilige lokale Notrufnummer machen muss.

Euronotruf