20.08.2012 – Dachstuhlbrand verhindert – Technischer Defekt wahrscheinlich

Friedberg (har). Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Gutenbergstraße 3 ist am Sonntagmittag erheblicher Sachschaden entstanden. Das Feuer war in der Küche einer Wohnung im zweiten Obergeschoss ausgebrochen, konnte von der herbeigerufenen Feuerwehr aber schnell unter Kontrolle gebracht werden.

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Über die Drehleiter gelangt ein Atemschutztrupp in die Dachgeschosswohnung, wo der
Brand schnell gelöscht werden kann. (Fotos: Schuchardt)

»Fünf Minuten später, und der Dachstuhl hätte gebrannt«, sagte Stadtbrandinspektor Michael Stotz gegenüber der WZ. Hausbewohner und eine Nachbarin hatten, nachdem sie eine Rauchentwicklung festgestellt hatten, die Brandschützer alarmiert. Die Bewohner sind vorerst bei ihren Kindern untergekommen.

Gegen 12.15 Uhr war die Kernstadtwehr von der Leitstelle mit dem Stichwort »Dachstuhlbrand« alarmiert worden. Eine Nachbarin, die in einem Haus in der Kaiserstraße lebt, hatte Rauchentwicklung aus einem der Fenster im Dachgeschoss beobachtet und die Leitstelle informiert; Hausbewohner taten das gleiche. Als die Freiwillige Feuerwehr an dem Haus unweit des Homburger Kreuzes eintraf, entpuppte sich der Brand als weniger schlimm als zunächst vermutet. Nicht der Dachstuhl, aber eine Küche stand in Flammen. Es stellte sich heraus, dass ein Familienmitglied auf dem Gasherd gekocht hatte. Ob dies die Brandursache ist, steht noch nicht fest. Möglich ist auch ein technischer Defekt an der Kühltruhe. Von der Küche breiteten sich die Flammen in Richtung eines Treppenaufgangs zum Dach aus, der ebenfalls in Flammen stand. Die Bewohner konnten das Haus unverletzt verlassen, auch die weiteren Bewohner der beiden Wohnungen im Erdgeschoss und im ersten Stock kamen mit einem Schrecken davon.

Wenige Minuten nach der Alarmierung waren die ersten Fahrzeuge der Wehr vor Ort, doch war von der Straße her so gut wie kein Rauch zu sehen. Zwei Atemschutztrupps wurden ins Gebäude geschickt und drangen durch das Treppenhaus in die verrauchte Wohnung ein. Ein dritter Trupp fuhr mit der neuen Drehleiter hoch, um durch ein Fenster in die Wohnung zu gelangen. Trotz der Hitze am bislang heißesten Tag des Jahres hatten die Atemschutztrupps das Feuer schnell unter Kontrolle. Ein Belüftungsgerät wurde aufgestellt, um den Rauch aus dem Haus zu bekommen. »Dieses Mal war es definitiv keine Brandstiftung«, sagte Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann, der wenige Minuten nach Alarmierung vor Ort war; er war gerade auf dem Weg zum Grillfest der Bruchenbrückener Wehr. Von dort aus eilte auch Stadtbrandinspektor Michael Stotz zur Einsatzstelle. Das Haus liegt nur 100 Meter weit von jenem Gebäude in der Kaiserstraße entfernt, das in den letzten Wochen drei Mal von einem Brandstifter heimgesucht worden ist. Die Kernstadt-Feuerwehr war mit 25 Einsatzkräften und fünf Fahrzeugen vor Ort. Dazu kamen Kreisfeuerwehrarzt Klaus Rathey, die Besatzung eines DRK-Rettungswagens sowie eine Polizeistreife.

Zahlreiche Schaulustige verfolgten den Einsatz, zu Behinderungen kam es jedoch nicht. »Wir verständigen das Friedberger Ordnungsamt, um möglicherweise Übernachtungsmöglichkeiten für die Hausbewohner zu schaffen«, sagte Stadtbrandinspektor Stotz knapp 30 Minuten nach Einsatzbeginn. Da war die Brandbekämpfung bei sengender Hitze schon weitgehend abgeschlossen. »Wir entlüften noch und führen dann die üblichen Kontrollen nach einem Brand durch«, erklärte Wehrführer Bernd Wagner, der ebenso wie alle am Einsatz Beteiligten froh war, dass der Brand relativ glimpflich verlaufen war.

Quelle: Wetterauer Zeitung online vom 19.082012