08.12.2012 – Zwei Kleinflugzeuge stoßen in der Luft zusammen
Wölfersheim – Bei der Kollision zweier Kleinflugzeuge sind am Samstag in der Wetterau acht Menschen, darunter vier Kinder ums Leben gekommen. Der Landrat zeigte sich schockiert. Wie es zu dem Unglück kam, ist noch unklar.
Die Unglücksstelle bei Wölfersheim. © Bilder: hr
Bestürzung in der Wetterau: Rund 30 Kilometer von Frankfurt nahe Wölfersheim ist es am Samstagnachmittag zu einem der schlimmsten Flugunfälle der letzten Jahre in Deutschland gekommen. Wie die Polizei in Gießen mitteilte, waren gegen 16.15 Uhr zwei Leichtflugzeuge in der Luft zusammengestoßen und daraufhin abgestürzt.
Hier der Fernsehbericht der Hessenschau am 08.12.2012, 19:30 Uhr:
"Zwei Flugzeuge in der Wetterau kollidiert" 1:28 min
Trümmerteile weit verstreut
Den herbeigeeilten Rettungskräften bot sich ein Bild des Grauens, als sie eintrafen, sagte der Landrat des Wetteraukreises, Joachim Arnold (SPD). Die Trümmer lagen über mehrere hundert Meter auf einem Feld zwischen Melbach und Echzell verstreut.
Die Zahl der gefundenen Opfer erhöhte sich im Laufe des Nachmittags. Am Abend erklärte ein Polizeisprecher gegenüber hr-online, dass insgesamt acht Menschen bei dem Unglück ums Leben kamen. Unter ihnen befanden sich auch vier Kinder. Zeitweise war sogar über neun Todesopfer spekuliert worden.
Polizei tappt im Dunkeln
Warum die beiden Flugzeuge zusammen stießen, war bis zum Abend unklar. An der schlechten Sicht kann es wohl nicht gelegen haben. Zum Zeitpunkt des Unfalls schien noch die Sonne, erklärte ein Polizeisprecher.
Die Polizei untersucht das Trümmerfeld an der Unglücksstelle. Ein Hubschrauber leuchtete das weiträumig abgesperrte Feld aus. Der Einsatz wird vermutlich noch bis weit in die Nacht dauern. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig wurde alarmiert. Bis Ergebnisse über die Hintergründe des Unfalls vorliegen, könne es wahrscheinlich noch Tage dauern, meinte ein Sprecher.
Geprüft wird derzeit, von welchen Flugplätzen die Maschinen gestartet waren. Nur wenige Kilometer von der Absturzstelle entfernt liegt der Flugplatz Reichelsheim, der vor allem von Geschäfts- und Freizeitmaschinen angeflogen wird.
Mehrere Flugzeug-Kollisionen in den letzten Jahren
Erst im März war in der Nähe des südhessischen Flugplatzes Egelsbach ein Flugzeug abgestürzt. Dabei waren drei Männer und zwei Frauen gestorben.
In den letzten Jahren war es mehrfach zu tragischen Zusammenstößen von Kleinflugzeugen gekommen. Im August 2011 waren beim Zusammenstoß zweier deutscher Kleinfkugzeuge in Österreich drei Menschen ums Leben gekommen. Im März 2007 starben acht Menschen bei der Kollision eines Hubschraubers aus der Schweiz und eines österreichischen Kleinflugzeugs bei Zell am See in Bayern.
Quelle: hr-online vom 08.12.2012