27.06.2015 – Zu insgesamt drei Einsätzen rückte die Feuerwehr Bad Nauheim am Freitag und in der Nacht zu Samstag aus. Zweimal alarmierten automatische Brandmeldeanlagen, zudem galt es Hilfe bei einem tödlichen Vorfall im Bahnhof zu leisten.

Um kurz nach 15:00 Uhr alarmierten die Funkmeldeempfänger der Kernstadt-Wehrleute sowie der Kameraden aus Steinfurth das erste Mal an diesem Freitag. In einem Produktionsbetrieb in der Hubert-Vergölst-Straße löste aus nicht bekannten Gründen ein Sprinkler in einem Technikraum aus. Durch den plötzlichen Druckverlust im Sprinklersystem wechselte die Anlage in den Störungsmodus und alarmierte vorschriftsmäßig die Feuerwehr. Nach der ersten Erkundung konnte ein Feuer ausgeschlossen werden, es handelte sich schlicht um einen technischen Defekt. Mitarbeiter der Firma hatten bereits die modernen Maschinen in dem Raum ausgeschaltet und kämpften mit Sandsäcken und Schiebern gegen die Wassermassen, die unaufhörlich aus dem Spinkler drangen. Die Feuerwehrkameraden unterstützten dabei, in dem sie das Wasser in den Sprinklerleitungen an einem Ablasshahn über Schläuche nach draußen förderten. Nach etwa einer Stunde konnte die Anlage an den Inhaber des Betriebes übergeben werden, der bereits den Notdienst der Brandschutzfirma bestellt hatte. Im Einsatz waren das LF 16, die Drehleiter sowie das LF 8/6 der Wehr Steinfurth, gegen 16:30 Uhr war der Einsatz beendet.

Gegen 22:00 Uhr alarmierte es das zweite Mal an diesem Tag. Wieder hatte eine Brandmeldeanlage ausgelöst, diesmal in einer Klinik in der Zanderstraße. Ein Rauchmelder hatte in einem Patientenzimmer im vierten Obergeschoss Alarm geschlagen. Der Angriffstrupp fand bei der Erkundung einen Mann in seinem Zimmer vor, der sich gerade mit einem Wasserkocher einen Tee gekocht hatte. Der Wasserdampf war an die Decke gestiegen und löste damit den Rauchmelder aus. Die Anlage wurde zurückgestellt und an die Haustechnik übergeben. Im Einsatz waren das LF 16, die Drehleiter sowie das LF 8/6 der Wehr Steinfurth, der Einsatz dauerte etwa eine halbe Stunde.

Um kurz nach 0:00 Uhr in der Nacht alarmierte es ein drittes Mal innerhalb von 24 Stunden. Mit dem Stichwort "Hilfeleistung, Person unter Zug" wurden ein Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug der Johanniter-Unfall-Hilfe sowie die Kernstadtfeuerwehr Bad Nauheim in den Bahnhof gerufen. Der Lokführer eines durchfahrenden Zuges hatte der Leitstelle Wetterau einen Aufprall im Bahnhofsbereich gemeldet. Schon auf der Anfahrt wurde die Sperrung der Gleise im Bahnhofsbereich bestätigt, sodass direkt mit der Suche begonnen werden konnte. Während sich die Rettungsdienstkräfte um den Lokführer kümmerten, ging die Feuerwehr zusammen mit Polizisten die Gleise ab und wurde am Anfang des Bahnhofs fündig. Die Einsatzstelle wurde für die Arbeit der Kriminalpolizei abgesperrt und ausgeleuchtet. In Abstimmung mit dem Notfallmanager der Bahn wurden den ca. 250 Personen, die sich noch in dem Zug befanden, beim Umstieg in einen Ersatzzug unterstützt, da die Fahrgäste aus ca. 1,5 Metern ins Gleisbett steigen und die gleiche Höhe in den zweiten Zug wieder erklimmen mussten. Nachdem die Kripo Friedberg alle Beweise gesammelt und dokumentiert und eine Bestattungsfirma die Person aufgenommen hatte, wurde das Gleisbett sowie die Bahnsteige mit dem Schnellangriffsschlauch des LF 16 gereinigt. Der Einsatz war nach vier Stunden beendet, im Einsatz waren das LF 16, der Rüstwagen sowie der Stadtbrandinspektor als Einsatzleiter.

 

Text: Max Reichardt (FF Bad Nauheim)