02.04.2008 - Polizei schließt Brandstiftung nicht aus - Sachschaden etwa 150.000 Euro

Lißberg - Nach Aussage der Brandursachenermittler der Kriminalpolizei Friedberg war vermutlich Brandstiftung die Ursache des Brandes in Lißberg in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Auf dem Gelände eines Autohauses brannten ein Unterstand und die Halle eines ehemaligen Sägewerkes aus. Ebenso wurden drei Neufahrzeuge, zwei Anhänger und ein Werkstattfahrzeug, die auf dem Gelände abgestellt waren, durch den Brand erheblich beschädigt.

  

Gegen 0.40 Uhr gingen mehrere Notrufe in der Zentralen Leitstelle des Wetteraukreis ein, bei denen Passanten einen großen Feuerschein im Bereich der Vogelsbergstraße in Lißberg meldeten. Eine genaue Ortung war nicht möglich da die Passanten den Brand nur aus der Ferne sahen. Es bestand aber die Gefahr, dass ein Mehrfamilienhaus das Brandobjekt sein könnte. Deshalb alarmierte die Leitstelle nach dem Alarmstichwort "Feuer in Wohnung - Menschen in Gefahr". Neben den Einsatzkräften der Feuerwehren des Löschbezirkes Nord (Lißberg und Eckartsborn) und Löschbezirk West (Feuerwehren Selters, Effolderbach, Wippenbach und Ortenberg) wurde die DLK Büdingen alarmiert. Da die Kameraden der Feuerwehr Büdingen ausreichend Personal vor Ort hatte wurde das LF 16/12 CAFS nachgeführt. Ebenso wurden mehrere Rettungswagen von den Wachen Ortenberg, Gedern und Nidda sowie der Notarzt aus Büdingen alarmiert.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stellte sich folgende Lage dar. Eine alte Werkstatthalle und ein Anbau (beide etwa 8 mal 10 Meter groß) eines Autohauses brannten in voller Ausdehnung. Da sich in unmittelbarer Nähe ebenfalls das Mehrfamilienhaus befand wurde die Räumung des Wohnhauses veranlasst. Die Anwohner des geräumten Wohnhauses wurde in die Obhut des Rettungsdienstes übergeben und konnten nach medizinischer Sichtung wieder entlassen werden, da keine Verletzungen vorlagen. In diesem Rahmen erfolgte ebenfalls die Alarmierung des Organisatorischen Leiters Rettungsdienst. Auf die Alarmierung des Leitenden Notarzt wurde verzichtet, da der Feuerwehrarzt und Leitender Notarzt des Wetteraukreis, Dr. Klaus Peter Ratthey diensthabender Arzt auf dem NEF Büdingen und bereits an der Einsatzstelle anwesend war.

Die Löschwasserversorgung vor Ort war nicht ausreichend. Deshalb erfolgte die Alarmierung des Löschbezirkes Ost (FF Gelnhaar und FF Usenborn) um eine Löschwasserversorgung durch offenes Gewässer und über lange Wegestrecke sicherzustellen.

Die Brandbekämpfung erfolgte über vier C-Rohre und ein Wenderohr. Die Einsatzstelle wurden in die drei Abschnitte Wasserversorgung, Brandbekämpfung Ost und Brandbekämpfung West aufgeteilt. Im Bereich des Abschnittes Ost wurde über die DLK Büdingen die Brandbekämpfung vorgenommen. Im Bereich des Abschnittes West erfolgte die Brandbekämpfung sowie Riegelstellungen zum Mehrfamilienhaus und zur neuen Werkstatthalle des Autohauses. Da die beiden Brandobjekte bereits in voller Ausdehnung brannten war ein Innenangriff nicht mehr möglich und die Brandbekämpfung konnte ausschließlich von außen erfolgen. Durch das LF der Feuerwehr Büdingen wurde ebenfalls CAFS zur Brandbekämpfung eingesetzt. Im Rahmen der ersten Maßnahmen war abzusehen, dass es sich um einen atemschutzintensiven Einsatz handeln könnte. Deshalb wurde nach Rücksprache mit dem anwesenden Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann der Gerätewagen Atemschutz der Feuerwehr Bad Nauheim nachalarmiert.

Die eingeleiteten Maßnahmen zeigten nach etwa zweieinhalb Stunden Erfolg und der Einsatzleiter meldete "Feuer aus". Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch eine weitere Stunde hin. Die ersten Feuerwehreinsatzkräfte konnten gegen 4 Uhr aus dem Einsatz herausgelöst werden. Nach dem Abschluss des Einsatzes stand die Feuerwehr Lißberg noch mit einer Staffel zur Brandwache bereit.

  

 

Einsatzkräfte Feuerwehr: Stärke
KBI Wetteraukreis   
SBI und stellv. SBI Ortenberg   
Löschbezirk West
(FF Ortenberg / Selters / Effolderbach / Wippenbach)
 1/2/15
Löschbezirk Nord
(FF Lißberg/FF Eckartsborn)
 1/2/14
Löschbezirk Ost
(FF Usenborn / FF Gelnhaar)
 1/2/18
Feuerwehr Büdingen   0/1/8
  
Einsatzkräfte Rettungsdienst   
Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 95-100 1/0
NEF Büdingen 99-82 1/1
RTW Ortenberg 97-83 1/1
RTW Gedern 96-83 1/1
RTW Nidda 98-83 1/1
  
Polizei Büdingen 1/1




 
 
  
 
  

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 


Text: Lars Henrich, SBI Ortenberg
Bilder: FF Selters