08.08.2011 – Fast 30 Jahre alte Vorgänger ersetzt

Friedberg – „Das ist heute ein ganz besonderer Tag“ meinte Bürgermeister Michael Keller bei strahlendem Sonnenschein vor der Fahrzeughalle der Kernstadtwehr in der Straße „Am Dachspfad“. Mit dieser Feststellung meinte das Stadtoberhaupt jedoch nicht die Rückkehr des Sommers sondern der Anlass des Treffens, zu dem er neben einer großen Zahl von aktiven Feuerwehrmitgliedern aus allen Ortsteilen auch zahlreiche Magistratsmitglieder, Stadtverordnete und Ortsbeiräte begrüßen konnte.

„Hinter mir stehen 650 000 Euro“ freute sich Keller mit Blick auf die drei neuen Fahrzeuge, von denen zwei für die Kernstadtwehr und eines für die Bauernheimer Brandschützer angeschafft wurden. „Das ist eine große Summe, doch noch größer ist der ideelle Wert, stehen hier doch die Menschen, die mit den Fahrzeugen umgehen werden“, so Keller, der darauf hinwies, dass die drei neuen Fahrzeuge betagte Vorgänger, die zwischen 19 und knapp 30 Jahre alt sind, ersetzen.

Die Anschaffung der Fahrzeuge sei, trotz den Mitteln aus dem Konjunkturprogramm, eine „Riesenanstrengung für die Stadt gewesen, aber sie ist gerechtfertigt“. Nach seiner kurzen Einführung übergab Keller die Schlüssel der Fahrzeuge an Stadtbrandinspektor Michael Stotz, sowie an die beiden Wehrführer Bernd Wagner(Kernstadt) und Jürgen Theis (Bauernheim). „Ich wünsche mir, dass die Fahrzeuge wenige Einsätze fahren, aber wir brauchen sie trotzdem“, meinte Keller abschließend und lud alle Anwesenden ein, sich von den Wehrmitgliedern die vielfältigen Funktionen und die Ausstattung der Fahrzeuge erläutern zu lassen.

Im Namen aller Wehren dankte Michael Stotz den städtischen Gremien für die entsprechenden Beschlüsse, die die Anschaffung ermöglichten. „Uns ist schon bewusst, dass die Fahrzeuge ähnlich lange ihren Dienst verrichten werden, wie ihre Vorgänger.“ Stotz dankte allen, die an den Detailplanungen beteiligt waren und wies daraufhin, dass sich die beiden Löschfahrzeuge der Kernstadtwehr bei einigen Einsätzen bereits bestens bewährt haben.

Wehrführer Bernd Wagner stellte fest, „dass wir bei der Fahrzeugbeschaffung zwei Generationen übersprungen haben“. Nun habe die Kernstadtwehr eine ganz neue Generation an Fahrzeugen erhalten, „die einer modernen Wehr gerecht werden“. Wagner wies darauf hin, dass die Planungen für die Ausstattung von der Wehr weitgehend selbst erstellt wurden. „Wir haben dem Hersteller quasi gesagt, was er bauen muss.“

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Ortsvorsteher Andreas Bösch, Wehrführer Bernd Wagner, Stadtbrandinspektor Michael Stotz
und Bürgermeister Michael Keller vor den beiden Löschfahrzeugen

Die Einladung, die Fahrzeuge zu besichtigen, wurde von allen Gästen wahr genommen und da staunte so mancher über die Ausstattung der beiden Löschfahrzeuge. Dies gilt im Besondern für das Hilfeleistungslöschfahrzeug, kurz HLF 20/16, das neun Brandschützern Platz bietet und das bisherige Löschfahrzeug LF 16/12 ersetzen wird. Dieses wird vorrangig zur Brandbekämpfung und bei technischen Hilfeleistungen eingesetzt. Der Wassertank mit 2000 Litern Fassungsvermögen sowie ein 200 Liter Schaummittelbehälter samt den dazugehörigen Druckschläuchen, Stahlrohren und Wasserentnahmegerätschaften ermöglichen einen schnellen und effektiven Löscheinsatz. Eine Wärmebildkamera gehört ebenso zur umfangreichen Ausstattung des Fahrzeuges wie beispielsweise ein Lichtmast, ein Stromaggregat sowie ein Hydraulikgerät mit Rettungsschere und Spreizer, das mit einem Druck von 639 bar arbeitet.

Das neue Staffellöschfahrzeug, kurz StLF 20/25, dient als Ersatz für das Tanklöschfahrzeug 16/25 und dient in erster Linie der Brandbekämpfung. Es verfügt über einen Löschwasservorrat von 2500 Litern und einen Schaummitteltank von 120 Litern. Dazu kommen Atemschutzgeräte, Chemikalienschutzanzüge sowie Geräte zum Abdichten von Lecks und Behälter zum Auffangen von austretenden Flüssigkeiten.

Beide Mercedes-Benz-Fahrzeuge verfügen über eine Schaummittelzumischanlage und sind mit 210 kW starken Motoren ausgestattet. Die Bauernheimer Wehr erhielt einen neuen Mannschaftstransportwagen, der neun Personen Platz bietet. „Um diese Anschaffung gab es ja einige Diskussionen, aber wir sind froh, dass nun die Bauernheimer Wehrleute sicher zu den Einsatzorten kommen“. Beeindruckt zeigte sich da Stadtrat Olaf Osten über die Höhe des Wagens: „Ich kann fast aufrecht stehen“, meinte der fast zwei Meter große Osten.

Bei einer Gulaschsuppe und eisgekühlten Getränken wurde anschließend in der Fahrzeughalle die Übergabe der Fahrzeuge gefeiert. Beim „Tag der offenen Tür“ der Kernstadtwehr können die Kreisstädter die neuen Fahrzeuge der Kernstadtwehr besichtigen.

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Bürgermeister Michael Keller, Ortsvorsteher Uli Hausner, Stadtbrandinspektor Michael Stotz
und Wehrführer Jürgen Theis vor dem neuen Mannschaftstransporter der Bauernheimer Wehr

Text und Bilder: Harald Schuchardt