23.02.2018 - Interkommunale Zusammenarbeit erspart den beteiligten Kommunen rund 50.000 Euro

Wetteraukreis - Die Anschaffung einer Feuerwehr-Drehleiter ist so ziemlich die größte Fahrzeuginvestition im Bereich der Feuerwehr. Bis zu 650.000 Euro kostet ein solches Fahrzeug. Die Feuerwehren der Städte Butzbach Gedern und Nidda haben gemeinsam mit zwei Kommunen im Landkreis Gießen insgesamt fünf Drehleitern gekauft und viel Geld dabei gespart.

Die Einzelanschaffung ist ein echter Kraftakt, nicht nur des Geldes wegen, auch der Aufwand für die Ausschreibung ist beträchtlich. Anders sieht es aus, wenn man gleich fünf Fahrzeuge auf einmal bestellt, das spart viel Verwaltungsarbeit und ein ordentlicher Rabatt kann auch erzielt werden. „Genau das haben wir im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit gemacht und dabei neben den drei Wetterauer Kommunen auch noch Pohlheim und Buseck aus dem Landkreis Gießen für den gemeinsamen Kauf gewinnen können. So konnte jede Gemeinde rund 50.000 Euro zusätzlich einsparen“, berichtet der Wetterauer Kreisbrandinspektor Lars Henrich. Das Land Hessen bezuschusst die Anschaffung der Fahrzeuge mit weiteren 40 Prozent, so dass für die Kommunen gut 300.000 Euro aus Haushaltsmitteln aufzubringen sind.

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Inmitten der drei Feuerwehr-Drehleitern: Erster Kreisbeigeordneter Jan Weckler (Mitte), Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch.
Kreisbrandinspektor Lars Henrich erster v.r.), Guido Kempel, Bürgermeister von Gedern (dritter v.r.), Michael Merle, Bürgermeister von Butzbach (vierter v.r.), Hans-Peter Seum, Bürgermeister von Nidda (sechster v.l.), Dr. Reinhold Merbs, Leiter des Fachbereichs Gesundheit, Veterinärwesen und Bevölkerungsschutz (siebter v.l.) und rechts neben ihm Jürgen Nickel, Verwaltungsleiter des Fachbereichs. Im Hintergrund das Fahrzeug von Butzbach, am Bildrand sind links am oberen Bildrand das von Nidda, rechts das Pendant von Gedern.

Feuerwehr-Drehleitern sind Fahrzeuge, die nicht häufig zum Einsatz kommen, dennoch müssen sie vorgehalten werden, damit im Ernstfall tatsächlich auch ein Rettungsmittel zur Verfügung steht. Die drei jetzt abgelösten Fahrzeuge haben 27 beziehungsweise 28 Dienstjahre auf dem Buckel. Die Motoren sind noch einwandfrei, die Fahrzeuge ohne Rost. „Die Mechanik ist aber nicht mehr hundertprozentig. Deshalb ist es klug, jetzt neue Fahrzeuge zu beschaffen“, so Henrich weiter. Eine Bedingung für den Landeszuschuss ist es, dass die Drehleitern in Hessen eben nicht mehr für den Feuerwehreinsatz genutzt werden dürfen. „Sie werden meist ins Ausland verkauft oder von Unternehmen, die solche Fahrzeuge nutzen können, etwa Gartenbaubetriebe, angekauft.“

Angeschafft wurden Feuerwehrfahrzeuge mit der Klassifizierung DLA (K) 23/12 mit einem knickbaren letzten Leiterteil um den baulichen Anforderungen gerecht zu werden. Hinter dem Kürzel verbirgt sich eine automatische Drehleiter mit angebautem Korb. Die erste Zahl nennt die Rettungshöhe in Metern, die zweite die Ausladung. Die Drehleitern der Bauart DLA (K) 23/12 ist die am häufigsten genutzte Drehleiter, da sie für die Personenrettung für alle Gebäude unterhalb der Hochhausgrenze geeignet ist. Bei Hochhäusern ist in Deutschland ein zweiter baulicher Rettungsweg oder ein Sicherheitstreppenraum zur Menschenrettung erforderlich.

„Ich bin froh, dass mit den drei neuen Drehleitern für Butzbach, Gedern und Nidda jetzt Fahrzeuge der neuesten Generation für die Sicherung des Brandschutzes in den drei Kommunen angeschafft werden konnten. Dies sorgt für zusätzliche Sicherheit“, freut sich Erster Kreisbeigeordneter und Brandschutzdezernent Jan Weckler bei der Vorstellung der Fahrzeuge auf dem Friedberger Europaplatz. „Die interkommunale Zusammenarbeit hat gerade bei der Feuerwehr schon Tradition. In Bad Nauheim beispielsweise werden kreisweit die Atemschutzgeräteträger geschult. Auch die gemeinsame Beschaffung von Fahrzeugen sorgt für Synergieeffekte für die beteiligten Kommunen und die Feuerwehren“, so Jan Weckler.

Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch hebt die Vorzüge der Interkommunalen Zusammenarbeit hervor. „Die Vorteile des gemeinsamen Einkaufs treten hier sehr deutlich zutage. Ich sehe im Ausbau der Interkommunalen Zusammenarbeit noch großes Potenzial. Zudem ist es mir wichtig, dass die überwiegend ehrenamtlichen Feuerwehrleute optimale Rahmenbedingungen für ihre aufopfernde Tätigkeit haben. Wer sich wie die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren für andere einsetzt der hat unseren Dank verdient.“

Quelle: Pressemitteilung Wetteraukreis