19.06.2017 - Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Polizei

Die Grillparty ist geplant, das Essen gekauft, die Getränke kühl gestellt und dann: Regen! Aber was soll es – der Grill samt Gästen passt genauso in die Garage und schon muss keiner mehr nass werden. Das Tor wird geschlossen und für die "Frierkatzen" unter den Gästen ist schnell noch ein Heizpilz aufgestellt, damit sich die Gäste auch wirklich wohlfühlen. Unvergesslich kann diese Feier für die Gäste sicher werden, denn neben schweren Gesundheitsschäden, könnten sie sogar ihr Leben verlieren.

Tödliches Gas!

Farblos, geschmacklos und vor allem geruchlos ist das Gas, welches unter dem Namen Kohlenmonoxid (CO) bekannt ist. Als stiller Killer wird es genau aus diesem Grund auch bezeichnet. Eine zu hohe Konzentration dieses Gases festzustellen ist ohne technische Hilfsmittel nahezu unmöglich. Kopfschmerzen, Übelkeit, Atemnot oder gar Herzrasen können auftreten, müssen jedoch nicht. Kohlenmonoxid führt binnen kürzester Zeit zu einem massiven Sauerstoffmangel im Körper. Wenige Atemzüge einer hohen Konzentration können zum Verlust des Bewusstseins und ohne sofortige Hilfe zum Tod führen. Nur rechtzeitig erkannt, besteht die Möglichkeit Betroffene durch die Gabe von hochdosiertem Sauerstoff zu behandeln.

So entsteht Kohlenmonoxid

Vereinfacht dargestellt entsteht Kohlenmonoxid immer bei einem Verbrennungsprozess ohne ausreichende Sauerstoffzufuhr. Mögliche Quellen sind beispielsweise der Kamin im Wohnzimmer, ein Grill, ein mit Gas betriebenes Gerät im Haushalt, Shishas, das Holzpellet-Lager, Autoabgase oder im schlimmsten Fall ein Gebäudebrand.

 
Wie kann ich mich schützen?2 01 CO Warngerät 800

Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst sind inzwischen standardmäßig mit CO-Warnern ausgestattet, die bei zu hohen Konzentrationen Alarm schlagen.

Auch bei der Polizei sind einige dieser Geräte im Einsatz, siehe Artikel

 

 

CO-Warner können auch von Privatleuten käuflich erworben werden.

2 02 CO WarnerSie messen den Gehalt von Sauerstoff und Kohlenmonoxid in der Luft und schlagen sofort Alarm, sobald der CO-Wert zu hoch ist. Insbesondere in Wohnungen in denen Kaminöfen oder Gasthermen betrieben werden, lohnt sich deren Installation.
     
Foto links: Beispiel eines frei käuflichen CO-Warn Messgerätes
             

 

Wichtig hierbei: CO-Warner und Rauchmelder sind zwei verschiedene Geräte, die bei unterschiedlichen Gefahren anschlagen. Mehr zum Thema Rauchmelder gibt es in einer weiteren Folge dieser Serie zu erfahren.

Ansonsten gilt:

  • Halten Sie die Anweisungen zum Betrieb ihres Kamins ein und lassen Sie diesen regelmäßig vom Schornsteinfeger überprüfen und reinigen
  • Grillen Sie nicht in geschlossenen Räumen, auch nicht, wenn Fenster und Türen geöffnet sind
  • Lassen Sie Heizungsanlagen, Gas-Kochfelder und Co. regelmäßig durch Fachbetriebe warten
  • Nutzen Sie zum Heizen nur Geräte, die explizit dazu bestimmt sind und halten Sie die Nutzungsempfehlungen ein
  • Sorgen Sie beim Betrieb „verbrennender Geräte“ immer für eine ausreichende Frischluftzufuhr

Verlassen Sie bei einem Brand sofort das Gebäude, bringen Sie sich nicht durch den Versuch diesen selbst zu löschen in Gefahr!

Räume mit hohen CO-Konzentrationen können nur unter Atemschutz, also durch die Feuerwehr, sicher betreten werden. Bei Bränden sowieso im Einsatz, eilt diese den Bürgerinnen und Bürgern auch in anderen Gefahrensituationen bei CO-Verdacht zu Hilfe. Leider kommen immer wieder Menschen durch austretende CO-Gase zu Schaden oder vergiften sich sogar so stark, dass sie daran sterben. Die Ermittlungsarbeit liegt in diesen Fällen bei der Polizei, die eine Straftat ausschließen oder im Zweifelsfall entsprechende strafrechtliche Ermittlungen einleiten muss. Auch bei den Einsatzkräften von Polizei und Rettungsdienst, die nicht über eine Atemschutzausrüstung verfügen, ist die unsichtbare Gefahr „Kohlenmonoxid“ immer wieder Thema interner Beschulungen, die Lebensretter sein können.

Sie suchen noch weiterführende Informationen zum Thema?
Die gibt es im Internet unter Verband der Feuerwehren in NRW:

Feuerwehr und Polizei arbeiten Hand in Hand zusammen
      

     

Quelle: Polizeipräsidum Mittelhessen in Zusammenarbeit mit dem Kreisfeuerwehrverband Wetterau
Autoreninformation:     19.06.2017 | Sylvia Frech, Pressesprecherin | PPMH | Ac.