19.11.2011 - Dorheimer Gutshof nach mehreren Explosionen in Flammen - Gemeinsame Übung der Friedberger Jugendfeuerwehren

Ein Sirenenalarm erschreckte am Samstag um 14.20 Uhr so manchen Dorheimer und wenige Minuten später rasten schon zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge aus allen Richtungen durch den Ort. Doch wer sich die Besatzung genauer ansah, der wusste schnell, dass es sich hierbei um keinen „echten“ Einsatz handeln konnte. Neben und hinter den Fahrern saßen ausschließlich Kinder und Jugendliche aus allen Jugendfeuerwehren der Stadt. Ziel der Fahrzeuge war der Gutshof der Familie Strohm am Ortsrand Dorheims, direkt neben dem Schloss gelegen. Ein Brand, der nach mehreren Explosionen in gleich vier Gebäuden des Hofes ausgebrochen war, musste im Rahmen der alljährlichen gemeinsamen Jahresabschlussübung des kreisstädtischen Feuerwehrnachwuchses gelöscht und mehrere vermisste Personen gesucht und gerettet werden.

Geplant hatte das Übungsszenario Stadtjugendfeuerwehrwart Christoph Meyer zusammen mit den Jugendwarten der sechs Wehren. Kurz vor der Alarmierung begrüßte Meyer die überraschend große Zahl der Besucher, darunter Stadtverordnetenvorsteher Hendrik Hollender, den Ersten Stadtrat Peter Ziebarth und Stadtbrandinspektor Michael Stotz sowie eine ganze Reihe von Ortsvorstehern und Wehrführern. „Wir haben versucht, die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten“ erklärte Meyer und da qualmte es schon aus den Scheunen und Stallungen. Nach und nach wurden von der Einsatzzentrale aus die einzelnen Wehren alarmiert. Zuerst traf der Nachwuchs aus Bauernheim ein, der zusammen mit den Wehren aus Dorheim und Ossenheim eine Schlauchleitung von der nahen Wetter auf den Hof legen musste. Das ging, angeleitet von einigen Wehrmitgliedern, rasch über die Bühne. Derweil drangen mehrere Atemschutztrupps in das Innere einer Scheune ein.

Eine besonders schwere Aufgabe hatten Lisa Frühschütz und Jasmin Steinberg aus Dorheim zu bewältigen. Im dichten Qualm krochen die beiden auf allen Vieren zwischen Traktoren und Anhängern hindurch und dies mit Spritze, Axt und Lampe in den Händen. Schließlich fanden die beiden Mädchen den ersten „Verletzten“ und brachten ihn ins Freie, wo er von anderen jungen Kräften auf eine Trage gelegt und zum Verletztensammelplatz vor dem Hauptgebäude gebracht wurde. Mittlerweile herrschte auf dem ganzen Gelände Hochbetrieb. Aus mehreren Schläuchen spritze das Wasser auf die Dächer und immer wieder brachten Rettungstrupps Verletzte ins Freie.

Dazwischen gab es weitere Detonationen, so in einer Garage, wo die Jugendfeuerwehr der Kernstadt zwei weitere Verletzte vorfand und rettete. Anna Stein und Ferdinand Strerath aus Bruchenbrücken löschten den Brand des daneben gelegenen Pferdestalls und wenige Meter entfernt standen Nico Finkernagel, David Müller, Souphaim el Fichtali und Davion Zierau zusammen mit Jonas Greb mit zwei weiteren Spritzen und löschten den Garagenbrand.

Nach einer dreiviertel Stunde waren alle Vermissten gefunden und die Brände unter Kontrolle. Nachdem alle Schläuche eingerollt und wieder eingeladen waren, ging es zur Nachbesprechung ins Feuerwehrgerätehaus Dorheim. Während sich die Kinder und Jugendliche mit Würstchen. Pommes und Limo stärkten, lobten Meyer und Stotz den Einsatz aller Kinder und Jugendlichen. „Ich bin mit dem Übungsverlauf sehr zufrieden“ erklärte Meyer und Stotz war besonders beeindruckt von der „Vorgehensweise im Innenangriff“, womit er den Einsatz der Atemschutztrupps bei der Rettung der vermissten Personen meinte. Und da freuten sich Lisa Frühschütz und Jasmin Steinberg besonders. 

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Text und Fotos: Harald Schuchardt