11.10.2013 - Reichelsheim/Weckesheim - Szenario verlangt Einsatzkräften einiges ab

Großalarm für die Reichelsheimer Feuerwehren: Während einer Gemeinschaftsübung bekämpften die Einsatzkräfte aller Stadtteilwehren einen fiktiven Großbrand am Bürgerhaus, der auch den benachbarten Kindergarten bedrohte. Die Übung hatte Weckesheims Wehrführer Henrik Törmer ausgearbeitet.

Das Szenario sollte die Wehrleute auf möglichst vielen Ebenen fordern: Durch einen technischen Defekt war das Pelletlager der Bürgerhausheizung in Brand geraten. Die Flammen griffen schnell auf das Bürgerhaus über, in dem eine Veranstaltung stattfand. Dort waren ebenso Menschenleben in Gefahr wie im angrenzenden Kindergarten, wo gerade ein Elternabend stattfand. Die ersten Rettungskräfte mussten daher parallel die Evakuierung des Kindergartens, die Brandbekämpfung und die Rettung der Verletzten aus dem Bürgerhaus koordinieren.

Atemschutzgeräteträger suchten im dunklen und verrauchten Saal nach eingeschlossenen und verletzten Personen, die dem DRK übergeben wurden. Deren Sondereinsatzgruppe Ost hatte drei Rettungswagen aus Reichelsheim-Weckesheim, Wölfersheim und Nieder-Florstadt zur Einsatzstelle beordert. Die Verletzten wurden zunächst in einem Hof erstversorgt, ehe sie mit den Rettungswagen abtransportiert wurden. Das DRK war mit fünf Fahrzeugen sowie 16 Rettungssanitätern und Ersthelfern vor Ort.

Wehrführer Henrik Törmer und Stadtbrandinspektor Michael Paulencu berichteten, dass über 80 Feuerwehrleute aus Reichelsheim, Dorn-Assenheim, Weckesheim, Beienheim, Heuchelheim und Blofeld im Einsatz waren. Dazu kamen 20 Statisten des DRK.

Bürgermeister Bertin Bischofsberger lobte den reibungslosen Ablauf und die tadellose Koordination der Übung. „Die Absprachen klappten hervorragend. Das ist ein Erfolg des hohen Ausbildungsstands unserer Wehren“, sagte er. Dank des Übungsszenarios seien fast alle Hilfsmittel der Wehren zum Einsatz gekommen.

Der fiktive Brand war übrigens nach einer guten halben Stunde unter Kontrolle und wenig später restlos gelöscht. Die Organisatoren dankten allen Wehrleuten, der DRK-Ortsvereinigung Weckesheim sowie den Eltern und Betreuern des Kindergartens Weckesheim. Nach der Übung und dem Auf- und Einräumen belohnten sich die Einsatzkräfte mit einem Imbiss und Getränken. Einziger Kritikpunkt von Stadtbrandinspektor Paulencu war übrigens die Tatsache, dass fast alle Wehren gleichzeitig eintrafen. „Alle stehen bereit und erwarten zeitgleich ihre Einsatzbefehle“, sagte er. „Das ist nicht so einfach.“

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Die Bergung der verletzten Personen hatte oberste Priorität.


Quelle: Kreis-Anzeiger vom 17.10.2013